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Geheimnis um einen roten Schuh

Geheimnis um einen roten Schuh

Titel: Geheimnis um einen roten Schuh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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darauf muß Herr Fellow aus dem Haus gelaufen sein.”
    „Dein guter Onkel Horatius wird also gegen halb vier in Morgenrock und Pantoffeln nachtgewandelt sein, und die Nachtwächter in Peterswalde werden bald von ihm hören.”
    „Sehr richtig! Nochmals vielen Dank für deine Nachricht. Das war gute Arbeit. Morgen erzähle ich euch, was ich erlebt habe.”
    Nach dem Abendessen ging Dicki sofort in sein Zimmer. „Sehr vernünftig von dir, daß du früh zu Bett gehst!” sagte seine Mutter zufrieden. „Du bist heute viel unterwegs gewesen und mußt dich noch schonen. Vater und ich sind zum Bridgespielen eingeladen und fahren gleich fort. Lies nur nicht zu lange im Bett.”
    Dicki war froh, daß alles so gut ging. Er hatte schon befürchtet, daß er sich ausziehen und ins Bett legen müßte für den Fall, daß seine Mutter noch zu ihm heraufkommen sollte. Zufrieden hörte er, wie sein Vater den Wagen aus der Garage holte. Als die Eltern fortgefahren waren, atmete er erleichtert auf. Nun konnte er ungestört handeln.
    Ob er sich maskieren sollte? Es war eigentlich nicht notwendig. Aber es würde ihm Spaß machen, und er war auch ein wenig aus der Übung gekommen. Er nahm eine Taschenlampe und schlich mit Purzel zu seinem Gartenschuppen, wo er seine Maskierungssachen aufbewahrte.
    Seine Verkleidung sollte nicht zu auffällig sein. Er durfte die Nachtwächter nicht erschrecken, die neben ihren Kohlenfeuern träumten. Nach einigem Überlegen entschloß er sich für einen kleinen Schnurrbart und falsche vorstehende Zähne. Eine Perücke wollte er nicht aufsetzen, dafür aber eine Mütze. Er wählte eine karierte Mütze und setzte sie verkehrt herum auf, was recht flott aussah. Dann zog er eine alte Jacke an, die ihm etwas zu groß war, und band einen blauen Schal mit weißen Punkten um. Prüfend besah er sich im Spiegel. Sah er wie ein junger Mann aus, der sich nach seinem schlafwandelnden Onkel erkundigt? Ja, er war zufrieden mit sich.
    Da Herr Fellow durch die hintere Gartenpforte geflüchtet war, hatte er wahrscheinlich den Weg zum Fluß eingeschlagen. Dicki wollte daher auch zum Fluß gehen. Purzel mußte er leider zu Hause lassen. Der Scotchterrier war zu bekannt in Peterswalde. Wenn man ihn nachts mit einem Fremden zusammen sah, könnte man denken, er sei gestohlen worden. Dicki schloß seinen Liebling also im Schuppen ein.
    Dann ging er los. Er nahm den Weg, der an der Rückseite von Herrn Fellows Haus vorbeiführte. Als er an die Gartenpforte kam, blieb er einen Augenblick stehen und sah zu dem Haus hinüber. Alles war dunkel. Beim Weitergehen schaute er nach glühenden Kohlenbecken aus, sah jedoch keine. Erst nachdem er eine Weile umhergeirrt war, erblickte er neben einer Reihe roter Lampen eine Wachbude, vor der ein Becken mit glühenden Kohlen stand.
    Als er näherkam, hörte der Wächter seine Schritte und guckte aus der Bude heraus.
    „Guten Abend!” grüßte Dicki höflich. „Sie haben hier ein hübsches Feuerchen. Darf man sich ein wenig daran die Hände wärmen?”
    „Bitte schön!” sagte der Wächter und sog an seiner Pfeife. „Jeder, der hier vorbeikommt, wärmt sich die Hände an meinem Feuer.”
    „Kommen hier auch manchmal nach Mitternacht noch Leute vorbei?” fragte Dicki und hielt die Hände über die rote Glut.
    „Ja, manchmal kommt der Polizist Grimm und wärmt sich ein wenig auf. Hin und wieder kommen auch ein paar Angler, die gern nachts angeln, weil die Fische dann am besten beißen.”
    „Vielleicht ist auch mein Onkel Horatius mal hier vorbeigekommen. Er ist ein komischer alter Kauz und wandelt im Schlaf. Gestern nacht ist er in Pantoffeln und Morgenrock aus dem Haus gelaufen. Haben Sie ihn vielleicht gesehen?”

    „Ne, ich hab’ ihn nicht gesehen”, antwortete der Mann und lachte gackernd. „Ich hätte auch ’nen schönen Schreck gekriegt und gedacht, ich seh ein Gespenst. Aber der Wächter Willi, der näher am Fluß sitzt, sagte mir, daß er letzte Nacht einen Mann in Pyjamahosen gesehen hat. Vielleicht war das Ihr Onkel. Sie sollten ihn nachts einschließen, sonst wandelt er noch mal in den Fluß und ertrinkt.”
    „Ja, in Zukunft will ich ihn einschließen”, sagte Dicki.
    „Jetzt werde ich mal zu Willi gehen und mit ihm sprechen. Nanu, wer kommt denn da?”
    Man hörte eine Fahrradklingel, und in dem trüben Licht der Lampen tauchte eine breite Gestalt auf. Herr Grimm! Verflixt! Was wollte der denn hier?

Rote Lämpchen und verdächtige Gestalten
    Dicki machte sich

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