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Geheimnis um einen roten Schuh

Geheimnis um einen roten Schuh

Titel: Geheimnis um einen roten Schuh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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fragte Herr Grimm.
    „Herrn Fellow”, antwortete Dicki im Eifer des Gefechts und ärgerte sich im nächsten Augenblick über seine Unüberlegtheit.
    „Herrn Fellow?” rief Herr Grimm erstaunt. „Wie sind denn Sie zu ihm gekommen? Geben Sie ihn her. Ihr Verhalten ist äußerst verdächtig. Ich werde Sie verhaften.”
    Als Herr Grimm nach dem Sack griff, sprang Dicki auf und schrie laut: „Nein, nein, rühren Sie ihn nicht an!”
    Dann hob er den Sack hoch und warf ihn mit einem gewaltigen Schwung in den Fluß, so daß das Wasser hoch aufspritzte.

Ein nützlicher Beobachter
    Herr Grimm, nun schon fest überzeugt, daß der Sack etwas Wertvolles enthielt, war bitter enttäuscht. Während er sich auf den Steg kniete und ins Wasser starrte, lief Dicki erleichtert fort.
    Schwerfällig stand Herr Grimm auf und sah ihm mit offenem Mund nach. Wie kam es, daß der alte gebrechliche Mann plötzlich so behende war? Jetzt hatte er schon die nächste Wegbiegung erreicht. Er rannte wie ein Jüngling. „Die Angst beflügelt den eilenden Fuß …” War das nicht aus einem Gedicht? Aber der Polizist hatte leider keine Flügel, um ihn zu verfolgen.
    Noch einmal kniete er nieder und starrte in den Fluß, sah aber natürlich nichts von dem Sack. Morgen wollte er mit einem Bootshaken herkommen und ihn rausfischen. Er mußte unbedingt wissen, was er enthielt.
    Willi war sehr erstaunt, als er einen Mann, der vom Fluß herkam, an seiner Bude vorbeilaufen sah. Wieviele Leute heute nacht unterwegs waren! Man kam überhaupt nicht zur Ruhe. Der Polizist würde gewiß auch bald zurückkehren.
    Nach einer Weile fiel Dicki in Schritt. Er brauchte nun nicht mehr zu befürchten, daß Herr Grimm ihn einholte. Warum hatte er nur gesagt, der Sack gehöre Herrn Fellow? Das war eine große Dummheit gewesen und auch nicht anständig Herrn Fellow gegenüber. Wieder ärgerte sich Dicki über seine unüberlegte Antwort.
    Er kam ohne weitere Zwischenfälle nach Hause. Plötzlich war er furchtbar müde. Purzel begrüßte ihn froh und umtanzte ihn freudig kläffend, während er sich umzog. Darauf ging Dicki langsam durch den Garten zum Haus. Erstaunt bemerkte er, daß er jetzt ebenso schlurfte wie der alte Mann mit dem Sack. Aber jetzt war sein müder Gang nicht gespielt; er konnte die Füße wirklich kaum noch heben, so erschöpft war er.
    Mühsam zog er sich am Geländer die Treppe hinauf, und kaum war er ins Bett gesunken, so schlief er auch schon. Er träumte von vielen roten Lämpchen, die ihn drohend verfolgten, und stöhnte im Schlaf, so daß Purzel erstaunt die Ohren spitzte. Dann erschien ihm Herr Grimm auf dem Fahrrad. Alle roten Lämpchen setzten sich auf den Polizisten, und Dicki war von seinem Alpdruck erlöst.
    Als er am nächsten Morgen beim Frühstück saß, klingelte das Telefon. Gleich darauf kam Johanna ins Zimmer und sagte, Rolf wünsche ihn zu sprechen.
    Dicki sprang vom Stuhl auf und lief in die Diele. Wenn Rolf so früh am Morgen anrief, mußte er etwas Wichtiges zu berichten haben.
    „Morgen, Dicki!” sagte Rolf, nachdem sich Dicki gemeldet hatte. „Denk nur, Herr Fellow ist wieder da! Ich wollte es dir rasch sagen, bevor Herr Grimm es erfährt.”
    „Sehr gut, Rolf! Woher weißt du es denn?”
    „Von Herbert. Ich war vorhin im Garten, da rief er mich an und erzählte es mir. Er war nachts wach, um seine geliebten Eulen zu beobachten, und hat gehört, wie das Gartentor zufiel.”
    „Um wieviel Uhr ist das gewesen?”
    „Gegen zwei Uhr morgens. Herbert ging ans Fenster, um zu sehen, ob etwa wieder jemand einbrechen wollte, und da sah er Herrn Fellow ins Haus gehen.”
    „Was hatte er an?” fragte Dicki aufgeregt.
    „Herbert meint, er hätte einen Morgenrock angehabt. Aber er trug nichts bei sich. Wenn er also mit einem Paket fortgelaufen ist …”
    „Er ist mit einem Paket fortgelaufen! Das habe ich von einem Nachtwächter erfahren.”
    „Aha! Dann hat er es also nicht wieder mitgebracht. Ob er wohl sehr erschrocken über das Durcheinander in seinem Haus war?”
    „Das glaube ich kaum. Er wird wohl nichts anderes erwartet haben. Hör mal, Rolf, ich komme gleich nach dem Frühstück zu euch. Ruf bitte Betti und Flipp an und sag ihnen, sie sollen auch kommen. Wir müssen beraten, was wir nun weiter machen sollen. Wegda ist übrigens auf derselben Spur wie wir. Auch er hat in dieser Nacht die Nachtwächter ausgehorcht.”
    „Dietrich, dein Frühstück wird kalt!” rief Frau Kronstein.
    „Auf Wiedersehen, Rolf! Bis

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