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Geheimnis um einen roten Schuh

Geheimnis um einen roten Schuh

Titel: Geheimnis um einen roten Schuh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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dem Chefinspektor hätte er jetzt mit ein paar wohl abgewogenen Worten seine Meinung gesagt. Aber der Chefinspektor war zum Glück nicht da.
    „Dicki, hast du dir wehgetan?” rief Betti ganz außer sich und kniete neben ihm nieder.
    „Ach, es ist nicht der Rede wert.” Dicki stand auf und befühlte seine Glieder. „Mir ist nur wie einem Gummiball mit ein paar Dellen zumute. Wegda hat ein ganz hübsches Gewicht. Bitte weine nicht, Betti. Es war eine herrliche Rauferei.”
    „Nein, es war entsetzlich!” rief sie schluchzend. „Ich hasse Herrn Grimm. Ich werde alles dem Chefinspektor erzählen.”
    „Wegda hat sich nur einmal für all das gerächt, was ich ihm angetan habe”, erwiderte Dicki, nachdem er festgestellt hatte, daß seine Knochen heil geblieben waren. „Jetzt wird ihm wohl zumute sein. Nett von dir, daß du mit zu Hilfe gekommen bist, Betti. Weine jetzt nicht mehr. Das regt mich mehr auf als Wegdas Angriff.”
    „Heulliese!” sagte Flipp verächtlich.
    „Laß sie in Ruhe.” Dicki legte den Arm um Bettis Schultern. „Sie hat einen tüchtigen Schreck bekommen. Und das ist kein Wunder. Es muß fürchterlich ausgesehen haben, wie Wegda sich auf mich stürzte. Ein komischer Einfall, mir die nassen Sachen unters Hemd zu stopfen! Angenehm ist es gerade nicht, das muß ich sagen.”
    Inzwischen hatten sich ein paar Kinder aus dem Dorf eingefunden und standen neugierig herum. „Wir wollen nach Hause fahren und dich von dem nassen Zeug befreien”, sagte Rolf.
    Das war ein vernünftiger Vorschlag. Die Spürnasen schwangen sich auf ihre Räder und sausten davon. Pieter winkte ihnen zum Abschied zu. Der Narbenmann sah ihnen schweigend nach. Die Dorfkinder stießen einander an und kicherten.
    Dicki schauderte ein wenig, als er ein paar kalte Tropfen über seinen Bauch rinnen fühlte. Doch empfand er einen gewissen Respekt für Herrn Grimm, weil er einen solchen Einfall gehabt und ihn sogar ausgeführt hatte.
    Die Kinder fuhren zu Dicki, gingen in seinen Schuppen und schlossen die Tür hinter sich zu. Plötzlich sah sich Dicki suchend um. „Wo ist denn eigentlich Purzel geblieben?”
    „Ach, das habe ich ja in der Aufregung ganz vergessen!” rief Rolf. „Purzel lief mit dem Terrier von Pieter in die Felder hinter dem Bootshaus. Pieter sagte noch, sein Hund würde ihm beibringen, wie man Kaninchen jagt.”
    „Er hätte mir eigentlich zu Hilfe kommen müssen”, sagte Dicki ein wenig gekränkt. „Auch wäre es ihm eine Wonne gewesen, in jeden beliebigen Körperteil von Wegda beißen zu können.”
    „Er wird schon nach Hause kommen, wenn er sieht, daß auch andere Hunde keine Kaninchen fangen können”, meinte Gina. „O Dicki, wie naß du bist! Du mußt trockene Sachen anziehen.”
    Dicki nickte. „Rolf, geh bitte in mein Zimmer und hol ein Hemd und ein Unterhemd aus meiner Kommode. Meine Mutter ist nicht zu Hause und kann also keine unbequemen Fragen stellen.”
    Nachdem Rolf fortgegangen war, zog Dicki seine Jacke, sein Hemd und sein Unterhemd aus und befreite sich von den nassen Sachen. „Puh, war das ein gräßliches Gefühl, das nasse Zeug auf dem Körper zu haben! Welcher Trottel mag die Puppenkleider nur in den Beutel gesteckt und in den Fluß geworfen haben? Das ist mir einfach unverständlich.”
    „Ich werde sie in den Mülleimer werfen.” Gina sammelte die Kleider zusammen und brachte sie hinaus. Als sie wieder in den Schuppen trat, kam Rolf gerade mit den Hemden zurück. Dicki begann sie anzuziehen, doch plötzlich stockte er und wand sich.
    „Da ist noch was Nasses auf meinem Bauch. Wartet mal, ich muß es erst mal rausfischen.”
    Er steckte die Hand unter die Hose, zog etwas Rotes hervor und warf es auf die Erde. „Aha, es ist ein Söckchen!”
    Während er sich anzog, bückte sich Betti und hob das rote wollene Ding auf. „Es ist gar kein Söckchen, sondern ein Handschuh – ein winziger roter Handschuh.”
    Dicki drehte sich wie der Blitz um und riß ihr den Handschuh aus der Hand. „Ein kleiner roter Handschuh! Er gehört zu dem, den ich in Herrn Fellows Haus gefunden habe. Seht nur!”
    Er hatte den ersten roten Handschuh aus seiner Tasche gezogen und legte ihn nun neben den zweiten. Die beiden gehörten zusammen, das war klar.
    Schweigend starrten die Kinder die beiden Handschuhe an. „Was soll das bedeuten?” fragte Gina schließlich.
    „Einen Handschuh hab’ ich bei Herrn Fellow gefunden, den zweiten hat Wegda aus dem Fluß gefischt. Ohne es zu ahnen, hat er uns

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