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Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Titel: Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Also wußten die Kinder auch von dem Indiz und gingen ihm nach – genauso wie er. Nur waren sie ihm leider einen Schritt voraus. Ob er jetzt noch ins Haus gehen sollte? Frau Stockner würde nicht sehr erbaut sein, wenn schon wieder jemand nach Schuhen fragte. Neugierig musterte er die Schuhe und Stiefel, die Gina und Betti in ihre Fahrradkörbe stopften.
    „Größe fünfzig ist nicht dabei”, sagte Gina, „fünfundvierzig ist die größte Nummer bei den Stockners. Das erspart Ihnen einige Mühe, nicht wahr?”
    Herr Grimm schnaufte, bestieg sein Rad und fuhr fort. Diese vorwitzigen Gören! Woher wußten sie nur von dem Wort „Stock”? Hatte Tonks ihnen etwa die Zettel gezeigt? Ärgerlich radelte der Polizist zum Haus Stockrose. Schon von weitem sah er zwei Räder am Zaun stehen.
    Gleich nach dem Essen waren Rolf und Flipp den Weg zum Fluß hinuntergeradelt. Vor Haus Stockrose waren sie abgestiegen und hatten Ball gespielt – bis der Ball in den Garten des Hauses gefallen war.
    „Du Idiot!” schrie Flipp laut. „Nun müssen wir um Erlaubnis bitten, ob wir unsern Ball wiederholen dürfen.”
    Sie gingen durch den kleinen Vorgarten und klopften an die Haustür, die weit offen stand. Drinnen saß eine alte Frau in einem Schaukelstuhl und sah ihnen neugierig entgegen. „Was wollt ihr?” fragte sie mit heiserer Stimme.
    „Entschuldigen Sie bitte!” sagte Rolf. „Unser Ball ist in Ihren Garten gefallen. Dürfen wir ihn uns wiederholen?”
    „Ja, holt ihn nur.” Die Alte begann sich zu schaukeln.
    „Und seht doch bitte nach, ob der Milchmann die Milch draußen hingestellt hat.”
    Flipp sah sich um. „Ja, hier steht eine Milchflasche. Soll ich sie Ihnen bringen?”
    „Stell sie bitte in die Speisekammer. Der Bäcker scheint ja noch nicht dagewesen zu sein. Hoffentlich habe ich nicht geschlafen, als er kam!”
    Rolf, der sich neugierig im Zimmer umgesehen hatte, entdeckte einen riesigen Südwester an der Wand und darunter einen großen Wettermantel. Aha! Hier mußte jemand wohnen, der sehr groß war.
    „Der Mantel sieht ja so aus, als gehörte er einem Riesen”, sagte er zu der Alten.
    „Er gehört meinem Sohn”, antwortete sie, immerfort schaukelnd. „Mein Sohn ist sehr groß – aber dabei sanft und freundlich – wie ein großer Hund, sage ich immer.”
    Nun war auch Flipp aufmerksam geworden. „Was für eine Schuhnummer hat er denn? Fünfzig?”
    Die alte Frau lachte. „Guck mal dort drüben in die Ecke. Da stehen die Stiefel von meinem Sohn. Du wirst dich wundern!”
    Die Stiefel waren überraschend klein und hätten sogar Rolf gepaßt. Die beiden Jungen betrachteten sie ungläubig.
    „Trägt er die wirklich?” fragte Rolf. „Sonderbar, daß so ein großer Mann solch kleine Füße hat!”
    „Kleine Füße und kleine Hände sind in unserer Familie erblich”, sagte die Alte und streckte ihre verrunzelten kleinen Hände aus.
    Rolf und Flipp wechselten einen Blick. In Haus Stockrose wohnte der Dieb nicht, das war klar.
    Nun näherten sich Schritte von draußen, und eine hohe Stimme rief: „Oma! Der Bäckerjunge ist da!”
    „Da kommt schon wieder dieser alberne Kerl”, sagte Flipp leise zu Rolf. „Den trifft man aber auch überall.”
    „Ein Brot wie gewöhnlich, Bäcker!” sagte die Alte.
    „Legen Sie es bitte in die Speisekammer.”
    Der Bäcker stellte seinen Korb hin, nahm ein Brot heraus und trat ins Zimmer. Als er die beiden Jungen sah, lächelte er. „Da treffen wir uns ja schon wieder! Macht ihr Oma einen Besuch?” Er brachte das Brot in die Speisekammer, stelzte mit kleinen Schritten aus dem Zimmer, hob seinen Korb auf und ging pfeifend weiter. Die Füße setzte er geziert nach außen.
    „Holt jetzt euren Ball, Jungens”, sagte die Alte, während sie sich bequem zurücklehnte. „Endlich kann ich ruhig schlafen. Brot und Milch sind im Haus.”
    Die Jungen gingen in den Garten. Rolf hob den Ball auf und warf ihn über den Gartenzaun. Da ertönte plötzlich lautes Schimpfen. „He, was soll das heißen? Wer wirft hier mit Bällen?”
    Im nächsten Augenblick erschien Herrn Grimms gerötetes Gesicht über dem Zaun. Die Jungen sahen ihn verdutzt an. „Hat der Ball Sie getroffen?” fragte Flipp besorgt.
    „Wir wußten nicht, daß Sie auf der Straße waren.”
    „Was sucht ihr in diesem Garten?” entgegnete Herr Grimm böse. „Überall treffe ich auf euch Gören. Was wird hier eigentlich gespielt?”
    „Ball!” Rolf holte den Ball und warf ihn Flipp zu. Er flog jedoch

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