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Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Titel: Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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getreten!”
    Betti ergriff Purzel am Nackenfell und hielt ihn fest.
    „Er tanzt doch nur vor lauter Freude herum, weil er wieder bei uns ist. Seht nur, was für leckere Sachen wir gebracht haben! Wir haben es aber auch verdient.”
    Die Kinder besprachen ihre Erlebnisse, während sie aßen, und lachten darüber, daß sie immer vor Herrn Grimm da gewesen waren, wohin er auch kam.
    „Ich werde noch heute zu Fräulein Kay gehen und ihr die Schuhe bringen”, sagte Dicki. „Oh, diese wundervollen Schuhe, die das Rätsel für uns lösen werden! Sobald ich den Namen des Diebes weiß, werde ich Inspektor Jenks anrufen. Und morgen können wir Wegda dann mitteilen, daß das Geheimnis aufgeklärt ist – natürlich wie immer von den sechs Spürnasen.”
    „Hipp, hipp, hurra!” rief Flipp. „Hör mal, Betti, gib Purzel doch nicht alle Wurstbrötchen! Ich möchte auch eins essen. Purzel ist schon viel zu dick. Wenn er noch fetter wird, kann er uns nicht mehr bei der Aufklärung von Geheimnissen helfen. Bei diesem hat er uns überhaupt nicht geholfen.”
    „Nun hast du ihn beleidigt, und er läßt den Schwanz hängen!” Betti gab Purzel noch ein Brötchen. „Ach, Dicki, nimm mich doch mit zu Fräulein Kay! Weißt du eigentlich, daß sie die Kusine von dem komischen kleinen Bäcker ist?”
    „Sie ist genau so komisch wie er”, sagte Gina. „Und in ihrer Wohnung sieht es wie in einem Trödelladen aus. Ich finde alte Sachen gräßlich, aber sie freute sich sehr über die Schuhe und sagte, sie gingen weg wie die warmen Semmeln.”
    Dicki stand auf und klopfte sich die Krümel von der Jacke. „Komm, Betti, wir gehen zusammen zu ihr. Ja, Purzel, du kannst auch mitkommen.”
    Er wickelte die Schuhe von Oberst Cross in Packpapier und klemmte sie unter den Arm. „Bis bald!” rief er den anderen Spürnasen zum Abschied zu. „Hißt alle Fahnen, wenn wir zurückkommen! Wir bringen euch den Namen des Täters.”

Eine bittere Enttäuschung
    Unterwegs sah sich Dicki vorsichtig nach allen Seiten um. Er wollte nicht gern Herrn Grimm treffen, der sicherlich inzwischen erraten hatte, wer der alte Landstreicher gewesen war.
    „Hoffentlich kommt der Bäcker nicht gerade heraus!” sagte Betti, als sie sich dem Häuschen von Fräulein Kay näherten, die neben ihrem Vetter wohnte. „Ich muß mir immer solche Mühe geben, über seine albernen Witze zu lachen. Sieht man es dem Haus nicht schon von außen an, daß es voll alter Lumpen steckt?”
    Betti hatte recht. Das Häuschen und der kleine Garten sahen ungepflegt und „ramschig” aus, wie Betti es nannte. Im Vorgarten standen eine wacklige Bank und eine abgestoßene Gipsfigur. Die Gartentür hing schief in den Angeln. Die Vorhänge an den Fenstern waren schmuddlig.
    „Ich glaube, Fräulein Kay kauft die meisten alten Sachen für sich selbst”, flüsterte Betti, als sie den Garten betraten.
    Auch Fräulein Kay selber kam den Kindern wie ein Stück aus dem Ramschverkauf vor. Sie war ebenso klein und geschwätzig wie ihr Vetter, aber nicht so geschniegelt, und schien sich mit allen alten Sachen behängt zu haben, die niemand kaufte. Um den Hals hatte sie ein zerrissenes Seidentuch geknüpft, in ihrem Haar steckte ein roter Kamm, und ihr bestickter Gürtel war abgetragen.
    Sie schien sich über den Besuch zu freuen. „Kommt herein!” zwitscherte sie geziert. „Ich bekomme nicht oft Besuch von einem netten jungen Herrn. Und so ein liebes kleines Mädchen! Du bist doch heute schon einmal hier gewesen, nicht wahr, Kleines?”
    „Ja”, antwortete Betti, der es gar nicht gefiel, von Fräulein Kay „Kleines” genannt zu werden.
    „Was bringt ihr mir denn diesmal?” Fräulein Kay führte die Kinder in ein Zimmer, das so mit Möbeln vollgestopft war, daß man sich kaum darin umdrehen konnte. Dicki stieß an ein Tischchen. „Verzeihung!” sagte er und bückte sich, um die Sachen aufzuheben, die heruntergefallen waren. Fräulein Kay bückte sich zur gleichen Zeit, und sie stießen mit den Köpfen zusammen.

    „Verzeihung!” sagte Dicki noch einmal.
    Fräulein Kay rieb sich kichernd den Kopf. „Ach, das ist nicht weiter schlimm. Mein Vetter sagt immer, ich hätte einen Holzkopf. Ein kleiner Stoß macht mir nichts aus.”
    Wieder kicherte sie, und Betti lächelte schwach. „Das kleine Mädchen hat mir heute schon so schöne Sachen für den Ramschverkauf gebracht. Bringt ihr mir jetzt auch etwas? Was ist denn in dem Paket?”
    Sie legte den Kopf schelmisch auf die Seite, und

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