Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Titel: Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
ja bald große Dinge hören”, sagte der Bäcker. „Sicherlich handelt es sich doch in beiden Fällen um denselben Dieb, nicht wahr? Ich habe mir seine Spuren angesehen und mich ausführlich mit Herrn Grimm darüber unterhalten. Herr Grimm wird den Dieb zweifellos erwischen, ehe Sie sich einmal umgedreht haben, junger Mann. Er ist ihm bereits auf der Spur, ja, das ist er! Als ich ihm heute sein Brot brachte, hat er es mir erzählt. ,Ich bin dem Täter auf der Spur, Trill’, sagte er. Ja, das hat er gesagt.”
    „Sehr interessant”, antwortete Dicki mit gelangweilter Stimme und öffnete die Gartenpforte.
    Den kleinen Bäcker ärgerte Dickis Tonfall. Er stelzte zu seiner eigenen Gartenpforte hin, blieb davor stehen und wippte herausfordernd auf den Fußspitzen. „Interessant, sagst du? Ja, das ist es auch! Hochmut kommt vor dem Fall, mein Junge. Nimm dich nur in acht. Herr Grimm hat mir allerlei von dir erzählt.”
    „Werden Sie nicht unverschämt!” sagte Dicki im Tonfall eines Erwachsenen, so daß Betti ihn ganz erschrocken ansah.
    Sogleich lenkte der Bäcker ein. „Nun, ich machte doch nur Spaß. Ich und meine Kusine, wir lieben ein wenig Spaß, nicht wahr, Kusinchen?”
    Fräulein Kay, die ebenfalls zur Gartenpforte gekommen war, wippte genauso wie er auf den Fußspitzen und lächelte ihm zu. Dann sahen beide Dicki und Betti nach, die enttäuscht fortgingen. Der Bäcker war rot im Gesicht.
    „So ein frecher Bengel!” rief er. „Was fällt dem ein, in diesem Ton mit mir zu sprechen! Herr Grimm hat ganz recht, er ist ein eingebildeter Laffe.”
    „Sei doch still!” sagte Fräulein Kay ängstlich. „Du wirst noch deine Kundschaft verlieren.”
    Betti schob ihre Hand unter Dickis Arm. „Sei mir bitte nicht böse, daß ich das zu Trill gesagt habe. Ich dachte, es könne nichts schaden.”
    „Ach, es schadet ja auch nichts.” Dicki streichelte ihre Hand. „Aber du darfst zu niemand über unsere Tätigkeit sprechen, wenn wir ein Geheimnis aufklären, Betti. Dir könnte einmal aus Versehen etwas entschlüpfen, was keiner wissen darf. Trill scheint allerdings schon mancherlei von Herrn Grimm erfahren zu haben. Die beiden sind ja offenbar dicke Freunde.”
    „Bist du nun sehr traurig?” fragte Betti, die es nicht ertragen konnte, ihn so niedergeschlagen zu sehen.
    Er nickte. „Wir sind geschlagen, Betti. Es gibt kein Indiz mehr zu verfolgen, keine verdächtige Person mehr zu beobachten. Dies ist das erste Geheimnis, das wir nicht aufklären können.”
    Schweigend und mit gesenkten Köpfen gingen die beiden langsam zu Dickis Schuppen zurück, um den anderen von ihrer Niederlage zu berichten.

Der dritte Diebstahl
    Die Spürnasen ließen die Köpfe hängen. Es war aber auch zu ärgerlich! Schon hatten sie geglaubt, kurz vor der Lösung des Rätsels zu stehen, und nun waren sie hoffnungslos steckengeblieben. Besonders Dicki konnte sich nicht beruhigen. Immer wieder überdachte er alle Einzelheiten der beiden Diebstähle. Aber alle seine Bemühungen waren vergeblich; er konnte keine neue Spur finden.
    Nachdem er tagelang zu Hause gesessen und nachgegrübelt hatte, gab er es schließlich auf und ging wieder einmal zu den Hillmanns. „Seid mir nicht böse, daß ich in letzter Zeit so trübetimplig gewesen bin”, sagte er zu den anderen Spürnasen. „Aber ich kann Mißerfolg nun einmal nicht ertragen, weil mir meistens alles gelingt. Und keiner soll kommen und sagen: ,Das wird Dicki ganz guttun!’ Es tut mir gar nicht gut, sondern ist sehr schlecht für mich.”
    „Ach, nimm es dir nicht so zu Herzen!” sagte Gina ermunternd. „Es ist schrecklich, dich wie ein Huhn im Regen rumlaufen zu sehen. Purzel weiß gar nicht mehr, ob er überhaupt einen Schwanz besitzt; er hat schon tagelang nicht mehr damit gewedelt.”
    „He, Purzel, Herrchen ist wieder o. k.!” rief Dicki dem kleinen Hund fröhlich zu. Purzel, der still dagelegen hatte, fuhr wie angestochen auf und sprang freudig bellend an Dicki hoch. Dann raste er ein paarmal um den Tisch herum, sauste zur Tür hinaus, schlidderte sitzend über den gebohnerten Flur und kullerte die Treppe hinunter.
    Die Kinder schrien vor Lachen, und Frau Hillmann rief von unten herauf: „Flipp! Dicki! Was ist denn mit Purzel los? Er rennt hier wie verrückt durch alle Zimmer. Ach, da kommt er schon wieder an!”
    Purzel raste die Treppe hinauf, rutschte wieder über den Flur und warf sich schließlich keuchend unter einen Stuhl, während sein Schwanz wie ein

Weitere Kostenlose Bücher