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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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geflüchtet war.”
    „So, so”, sagte der Direktor nachdenklich. „Ich werde gleich einmal zu Dietrich fahren und ihn über den Mann ausfragen.”
    „Er hat ihn ja gar nicht gesehen”, entgegnete Herr Grimm. „Ich sagte doch schon, daß er zu spät kam.”
    „Ich habe gehört, was Sie sagten.” Direktor Jenks stand auf. „Sehen Sie sich die Beschreibung des entsprungenen Häftlings genau an und schauen Sie nach ihm aus. Er ist hier gesehen worden, und wir wissen, daß er Freunde in der Nähe hat, die ihm zu einer Maskierung verhelfen könnten. Wahrscheinlich wird er sich nicht verstecken, sondern unter die Leute auf dem Jahrmarkt mischen und mit Vergnügen beobachten, wie die Polizei ihn sucht.”
    „Dann sollte ich mich wirklich maskieren”, sagte Herr Grimm. „Vielleicht werde ich …”
    Aber Direktor Jenks war schon draußen und befahl dem Fahrer seines Wagens, zu den Kronsteins zu fahren. Als sie dort angekommen waren, stieg er aus und klingelte. Johanna öffnete ihm.
    „Ist Dietrich zu Hause?” fragte er.
    „Ja, ich glaube, er ist noch da”, antwortete Johanna. „Er wollte gerade fortgehen. Bitte kommen Sie herein. Ich werde ihn rufen.”
    Sie führte ihn ins Wohnzimmer. Kurz darauf ertönten eilige Schritte auf der Treppe. Dann trat Dicki ins Zimmer. Er hatte Shorts und ein weißes Trikothemd an.
    Direktor Jenks musterte ihn erstaunt. „Guten Tag, Dietrich. Treibst du Sport?”
    „Ja, ich laufe, um dünner zu werden. Was führt Sie denn nach Peterswalde?”
    „Ich habe Herrn Grimm beauftragt, nach einem entsprungenen Häftling zu fahnden. Und da erzählte er mir eine sonderbare Geschichte von einem Landstreicher, den er in deinem Schuppen gefunden hat.”
    Dicki fühlte, wie er errötete. „So? Was hat er denn von dem Landstreicher erzählt?”
    „Ach, eine ganze Menge. Der Mann war stark und wild, hatte stechende Augen wie Dolche und einen Schnurrbart, unter dem wahrscheinlich eine Narbe verborgen war. Und Purzel stürzte sich auf ihn und biß ihn ins Bein.”
    „Hat Herr Grimm sonst noch etwas erzählt?” fragte Dicki vorsichtig.
    „Ja. Er sagte, du wärest zu spät dazu gekommen und konntest ihm nicht mehr helfen, den Mann festzunehmen. Was weißt du von dem Landstreicher in deinem Schuppen? Schließt du den Schuppen nicht immer zu?”
    Dicki sah den Direktor voll an. „Sie glauben sicher, daß ich der Landstreicher war, nicht wahr?”
    „Ja, das glaube ich allerdings.”
    „Ich war es auch”, gab Dicki seufzend zu. „Aber ich hatte mich nur zum Spaß maskiert und ahnte nicht, daß Herr Grimm in der Nähe war. Ein Mädchen, das bei uns zu Besuch ist, sah mich und schrie um Hilfe. Herr Grimm kam sofort herbeigelaufen. Er wollte mich festnehmen, aber ich entwischte ihm. Purzel hat mich natürlich nicht angegriffen oder gar gebissen, sondern sprang freudig bellend um mich herum. Herr Grimm hat ein wenig übertrieben.”
    „Das dachte ich mir”, sagte der Direktor augenzwinkernd. „Nach seiner Beschreibung warst du sehr stark und gefährlich, und er glaubte, du wärest der Mann gewesen, den wir suchen.”
    „Könnten Sie mir nicht etwas von diesem Mann erzählen? Vielleicht kann ich Ihnen beim Suchen helfen.”
    „Hier hast du einen Durchschlag der Beschreibung, die ich Herrn Grimm gegeben habe.” Direktor Jenks zog ein paar Papiere aus seiner Brusttasche und gab Dicki eins davon. „Du brauchst Herrn Grimm ja nicht zu sagen, daß du von der Sache weißt. Nimm jeden Fremden aufs Korn, der dir verdächtig vorkommt. In der kommenden Woche werden sehr viele Fremde in Peterswalde sein. Erstens fängt der Jahrmarkt an, und dann tagt hier noch ein Kongreß.”
    „Vielen Dank!” sagte Dicki froh. „Ich will tun, was ich kann. Darf ich die anderen Spürnasen auch einweihen? Man kann ihnen unbedingt vertrauen, wie Sie wissen. Wir haben Ihnen ja schon früher manchmal geholfen.”
    „Ja, das ist wahr. Solange die andern sich deinen Anordnungen fügen, habe ich nichts dagegen. Denk aber daran, daß der Mann gefährlich ist. Du sollst nur beobachten und mir alles melden, was dir wichtig erscheint, sonst nichts. Du hast ein besonderes Talent dazu, etwas aufzuspüren.”
    Dicki freute sich über das Lob. Er begleitete Direktor Jenks zu seinem Wagen und kehrte dann ins Haus zurück. Kaum hatte er es betreten, kam Eulalie angeschossen und überschüttete ihn mit Fragen.
    „Wer war das? Er schien Polizeioffizier zu sein. Was wollte er von dir? Kam er wegen des Landstreichers von

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