Geheimnis um einen Wohnwagen
die mir immerfort im Kopf herumgingen – Flöhe und Käfer, Pantoffeln und Männerstimmen und knochige Hände – mich auf einmal alle in eine Richtung wiesen, nämlich zu Frau Fangio. Aber den Anstoß, ihr die Perücke vom Kopf zu reißen, gab mir eigentlich etwas anderes.”
„Und was war das?” fragte Gina.
„Einmal hatte sie mich durch einen Schlag ins Gesicht zu Boden geworfen, und gestern abend gab sie mir eine so derbe Ohrfeige, daß mein Ohr jetzt noch rot ist. Das war die Hand eines Mannes und nicht die einer Frau, dachte ich gleich, ohne zu ahnen, daß mich wirklich ein Mann geschlagen hatte. Als ich nun vor dem Wohnwagen stand und Frau Fangio an der Tür stehen sah, brannte mein Ohr wie verrückt. Ich dachte wieder, nur ein Mann kann so schlagen, und auf einmal wußte ich, daß die Alte ein verkleideter Mann war.”
„Du mußt dein Ohr kühlen”, sagte Frau Kronstein.
„Laß nur, Mutter, ich bin stolz auf das Ohr. Es hat mich schließlich auf die richtige Fährte gebracht.”
Direktor Jenks stand auf. „Herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg, Dietrich! Ich freue mich schon heut darauf, dich später als Mitarbeiter zu haben.”
Die sechs Spürnasen begleiteten ihn zu seinem Wagen, und er fuhr fort.
Als Dicki zurückkam, setzte er sich an den Eßtisch und begann wieder zu essen.
„Dietrich, du willst doch abnehmen!” rief Eulalie warnend.
„Heute ist Feiertag”, erwiderte er lachend. „Nachmittags gehen wir in die beste Konditorei und schwelgen in Kuchen. Aber wo ist eigentlich die Katze geblieben?”
„Welche Katze?” fragte Eulalie.
„Du meinst wohl die von den Fangios”, sagte Betti.
„Jetzt wird sich keiner mehr um sie kümmern. Wollen wir sie nicht zu uns nehmen?”
„Ja, das machen wir. Und sie soll ein wundervolles Leben haben, weil sie uns geholfen hat, das Geheimnis um den Wohnwagen aufzuklären. Was sagst du dazu, Purzel?”
„Wau!” bellte Purzel zustimmend und wedelte heftig mit dem Schwanz.
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