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Geheimnis um einen Wohnwagen

Geheimnis um einen Wohnwagen

Titel: Geheimnis um einen Wohnwagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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verließ, und ihm heimlich zu folgen, falls er es tat.
    Dicki hatte wirklich die Absicht, noch einmal fortzugehen. Er hatte wieder nicht daran gedacht, daß er abnehmen mußte, und den ganzen Tag zu viel gegessen. Nun wollte er seine Sportsachen anziehen und noch einmal zur Wohnwagenkolonie laufen. Es war ja möglich, daß er dort noch etwas entdeckte, bevor Herr Grimm die Wagen durchsuchte.

Dicki in Not
    Um halb zehn schlich Dicki, mit Turnhosen und einem Pullover bekleidet, die Treppe hinunter und schlüpfte zur Hintertür hinaus. Er glaubte, daß ihn niemand höre, aber Eulalie hörte ihn nicht nur, sondern sie sah ihn auch. Sie hatte sich einen kurzen Rock und Schuhe mit Gummisohlen angezogen und in ihrem Zimmer durch einen Türspalt geguckt. Nun schlich sie ihm mit klopfendem Herzen nach. Sie würde ihm beweisen, daß sie gut laufen und ihn außerdem noch überlisten konnte. Wie ein Schatten huschte sie hinter ihm auf die Straße und setzte ihm nach.
    Nach kurzer Zeit erkannte sie, daß er zur Wohnwagenkolonie lief. Nun brauchte sie nicht mehr zu befürchten, daß sie ihn aus den Augen verlor, und konnte ihm in einem größeren Abstand folgen, damit er sie nicht etwa entdeckte.
    Als Dicki die Kolonie erreichte, ging er zu dem Wagen der Fangios, dessen Fenster erleuchtet war. Eulalie folgte ihm lautlos. Sie sah, daß er unter den Wagen kroch, blieb unter einem Baum stehen und wartete.
    Plötzlich wurde die Wagentür aufgerissen, und ein schwarzes Knäuel schoß heraus. Eulalie fühlte etwas Weiches an ihren Beinen; es war die Katze.
    „Bleib draußen, du dreckiges Vieh!” schrie eine Frau, und die Tür wurde zugeschlagen. Die Katze miaute kläglich, und Eulalie streichelte sie. Da öffnete sich die Tür noch einmal. Jemand kam die Stufen herunter und rief: „Minni, Minni, wo bist du? Hat die schlechte Person dich wieder rausgeworfen? Komm, Minnilein, komm!”
    Eulalie rührte sich nicht. Die Katze lief von ihr fort. Es war gewiß Frau Fangio, die gerufen hatte. Hoffentlich entdeckte sie Dicki nicht unter dem Wagen! Dann würde es ihm schlecht ergehen.
    Auch Dicki hatte alles gehört. Auch er rührte sich nicht und wagte kaum zu atmen. Da fühlte er auf einmal die Katze neben sich und hörte Frau Fangio sagen: „O Minni, du hast dich wieder unter dem Wagen versteckt. Komm, Minnilein, komm!” Und schon begann die Alte der Katze nachzukriechen. Dicki versuchte sich zurückzuziehen, aber sie hörte ihn und packte ihn am Arm. „Wer ist da?” schrie sie, und dann rief sie laut nach Josef und Lucita.
    Ehe sie herbeikamen, hatte sie ihn unter dem Wagen hervorgezogen und gab ihm eine kräftige Ohrfeige. Er brachte es nicht fertig, sich zu wehren; unmöglich konnte er eine Frau schlagen.
    Und dann eilte Josef herbei, und Lucita beleuchtete Dicki mit einer Taschenlampe.
    „Es ist derselbe Junge, der sich nachmittags hier ’rumgetrieben hat”, zischte Frau Fangio, offenbar bemüht, nicht die Aufmerksamkeit ihrer Nachbarn zu erregen. „Warum spioniert er uns nach? Knebel ihn, Josef, und sperr ihn in den alten unbewohnten Wagen. Hier, nimm meinen Schal.”
    Josef band Dicki den Schal fest um den Mund, und Lucita band seine Hände hinter dem Rücken zusammen. Er wand sich wie ein Aal und stieß mit den Füßen, aber es nützte ihm nichts. Die drei Fangios schleppten ihn in den leeren Wagen, in den er am Abend vorher hineingespäht hatte, warfen ihn dort auf die Erde und verschlossen die Tür.
    Er war wütend, daß er sich so leicht hatte fangen lassen. Sein Ohr brannte von dem Schlag, den ihm Frau Fangio versetzt hatte. Ein gräßliches altes Weib! Und wie stark sie war! Aber mit der Katze ging sie sehr zärtlich um.
    Dicki wurde fast übel von dem Gestank im Wagen. Was sollte er nun machen? Um Hilfe rufen konnte er nicht, weil ihm der Mund zugebunden war. Er hätte nur mit den Füßen gegen die Tür schlagen können. Aber dann wäre vielleicht die ganze Kolonie zusammengelaufen, und das wollte er nicht.
    Während er so lag und seine Lage überdachte, hörte er draußen eine ängstliche Stimme leise seinen Namen rufen. Es war Eulalie. Dicki wollte kaum seinen Ohren trauen. Sie mußte ihm nachgelaufen sein. Ein Glück, daß sie das getan hatte! Vielleicht konnte sie ihn befreien.
    Er schlug mit den Absätzen auf die Erde, um sich bemerkbar zu machen. Darauf hörte er sie an der Tür rütteln. Aber die Tür war zugeschlossen, und der Schlüssel steckte nicht im Schloß.
    Da kletterte Eulalie auf ein Rad und guckte

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