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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht
Autoren: Candace Camp
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nickte, ehe sie sich dann neben ihn auf den Stein setzte. Er hatte ihn gut ausgesucht, denn der breite Fels, auf dem sie saßen, war so situiert, dass er vor den anderen herausragte, sodass sie, obwohl auf beiden Seiten von ihnen Leute saßen, fast allein waren, ohne jedoch den Eindruck von Vertraulichkeit oder Unsittlichkeit zu erwecken.
    Während sie aßen, unterhielten sie sich, sprachen mehr über die Höhlen als über sich selbst. Aber die wichtigen Dinge wurden ohnehin durch ihr Lächeln, das sie sich zuwarfen, gesagt und die Art, wie sich ihre Blicke trafen oder sein Mund den harten Zug verlor, wenn er sie ansah. Auch wenn Irene sich hinterher nur noch an wenig von ihrer Unterhaltung erinnerte, würde sie immer das Wohlgefühl und den Frieden, der sie durchströmt hatte, im Gedächtnis behalten, die Wärme und die Freude. Sie würde nie die Sonne auf ihrem Gesicht vergessen, als sie zu Gideon hochsah, das strahlende Grün seiner Augen, als das Sonnenlicht auf sie fiel, oder das Rascheln der Blätter in den Bäumen, als eine sanfte Brise hindurchfuhr.
    Sie wusste, dass sie sich später Gedanken darüber machen würde, ob sie einen Fehler gemacht hatte, als sie Ja sagte. Vielleicht würde sie sich fragen, ob es genug war, Gideons Frau zu sein, in dem Wissen, dass er sie als Freundin schätzte und sie begehrte, selbst wenn er sie nie lieben würde. Nachts würde sie vielleicht heimlich weinen, weil sie wusste, dass sie ihn von ganzem Herzen liebte. Und weil sie Angst hatte, es könnte tatsächlich wahr sein, dass er zur Liebe nicht mehr fähig war.
    Aber in diesem Moment belasteten sie all diese Sorgen nicht. Sie schwelgte in der Wärme seines Blickes, dachte an seine Lippen auf den ihren und wie sie über ihre Haut gewandert waren. Für den Moment war das, was auch immer er für sie empfand, genug.
    Sie bemerkte Francescas Blick, die ein oder zwei Mal während des Essens zu ihnen hinübersah, und sie wusste, dass ihre Freundin nicht die Einzige war. Auch Gideons Onkel sah mehr als ein Mal in ihre Richtung.
    Nach dem Essen wollten einige unbedingt in die Höhlen zurückkehren - hauptsächlich der gelehrte Freund des Dukes, der dem köstlichen Essen kaum Beachtung geschenkt hatte, da er sich mit Rochford über die Wunder der Höhle unterhalten musste.
    Die beiden Salisbridge-Mädchen beschlossen, ein wenig beim Fluss auszuruhen, statt in die Dunkelheit und Nässe der Höhlen zurückzukehren. Was bedeutete, dass Francesca und Mr. Surton von der Pflicht befreit waren, bei Miss Hurley zu sitzen, und sich der Höhlengesellschaft anschließen konnten. Sie spazierten alle wieder hinein, diesmal schon nicht mehr ganz so unbehaglich berührt von dem unheimlichen dunklen Inneren.
    Irene und Gideon unterhielten sich und entfernten sich von der ansonsten dicht beieinander bleibenden Gruppe.
    Irene fühlte, wie Gideon seine Hand in die ihre schob, und sie wandte sich ihm überrascht zu. Er legte den Kopf schräg, nahm dann seine Laterne und führte sie von den anderen fort. Sie folgte ihm leise, und nach einem letzten Blick zurück schlüpften sie in einen der anderen Tunnel.
    Sie bedeckte ihren Mund, um ein Glucksen zu unterdrücken, und konzentrierte sich darauf, möglichst leise zu gehen, genauso begierig wie er, der Gruppe zu entkommen. Als er schließlich glaubte, dass sie sich weit genug von den anderen entfernt hatten, zog er Irene an sich und küsste sie.
    „Das wollte ich schon den ganzen Tag", gestand er und stellte seine Laterne auf die Erde, sodass er auch seinen anderen Arm um sie legen konnte.
    „Wirst du mich für sehr keck halten, wenn ich dir sage, dass ich es auch wollte?", fragte sie und warf ihm einen neckenden Blick zu.
    „Das werde ich und dem Himmel dafür danken", erwiderte er mit einem Lächeln und küsste sie wieder sanft auf die Lippen.
    Dann legte er seine Wange auf ihren Kopf, und so standen sie und hielten sich für einen langen Moment fest. Er schmiegte sich in ihr Haar und murmelte ihr ins Ohr: „Vielleicht können wir einen abgeschiedenen Nebengang finden und ..."
    Irene kicherte und fühlte sich ein wenig schwindelig. „Hör auf. Du sorgst noch dafür, dass ich mich wie Miss Surton anhöre."
    „Das möge Gott verhindern", erwiderte Gideon aufrichtig. Er hob seinen Kopf und blickte sie an, eroberte ihre Lippen dann noch einmal in einem langen, tiefen Kuss.
    Mit einem Seufzen ließ er sie schließlich los und nahm die Laterne auf. Sie spazierten Hand in Hand den Tunnel weiter, sich ihrer
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