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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht
Autoren: Candace Camp
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Weg zurück finden werden."
    Er hob die Laterne und warf einen Blick durch die Höhle. „Es ist ein interessanter Ort. Sieh dir nur all die Höhlen an, die von dieser aus abgehen."
    Sie sah zu den dunkleren Öffnungen am Rande des Kreises von gelbem Licht, den die Laterne warf. „Ich hoffe, du hast nicht vor, einige davon zu erkunden."
    „Nein. Aber ich würde gerne später einmal wiederkommen und mehr Zeit hier verbringen." Er beendete seinen Rundblick, und sein Licht fiel auf die Höhlenwand, die ihnen am nächsten war. „Das ist seltsam."
    „Was ist seltsam?"
    Er machte einen Schritt auf die Wand zu und hielt das Licht näher heran. „Diese Wand. Sieh mal. Sie ist nicht wie die anderen."
    Irenes Blick folgte der Richtung, in die sein Finger zeigte, trotz ihrer Angst fasziniert. „Es sieht aus, als ob ... nun, als ob Steine aufgetürmt wurden."
    „Genau." Er stellte die Laterne an den Fuß der Wand und hockte sich davor. „Nicht wie die massiven Wände überall sonst."
    Gideon streckte seine Hand aus, strich mit einem Finger über den Fels und löste feuchte Erde. „Dies sind mit Erde verbundene und verkleidete Felsbrocken. Eine primitiv gebaute Wand, aber die Erde ist unterdessen fast vollkommen verschwunden. Sieh, wie viel zu Boden gefallen ist."
    Irene runzelte die Stirn, beugte sich vor und fuhr mit dem Finger über die Oberfläche. „Du hast recht. Jemand hat hier eine Wand gebaut. Aber warum?"
    Nachdenklich schüttelte er den Kopf. „Ich weiß es nicht. Aber es ist seltsam."
    Er rieb mit der Hand über die Wand, löste mehr Erde und brachte die Steine darunter zum Vorschein. Dann strich er mit der Hand die Wand hinauf. „Sie geht nur bis zu dieser Höhe. Und ist vielleicht gut einen halben Meter breit." Entschlossen fügte er hinzu: „Ich werde herausfinden, was dahinter ist."
    Gideon grub beide Hände in die Wand und arbeitete einen recht flachen Stein heraus. Er löste sich mit einem kratzenden Geräusch, und danach ging die Arbeit viel einfacher. Irene holte die Reithandschuhe aus ihrer Tasche, zog sie an und kniete sich dann neben ihn, um ihm zu helfen. Sie verspürte ein seltsames Gefühl in der Magengrube, das sich noch verstärkte, als sie ein immer größeres Loch öffneten. Hinter den Steinen empfing sie nur ein tiefes Schwarz, und ein unangenehmer Geruch schlug ihnen entgegen.
    Es schien sehr seltsam, dass jemand in einer Höhle eine Wand gebaut hatte. Warum war es nötig gewesen, dieses Loch zu schließen? Sie vermutete, es könnte zu einer gefährlichen Stelle führen, vielleicht einem starken Gefälle.
    Aber warum hatte man dann nicht einfach ein Warnschild aufgestellt?
    Die Höhlen wurden nur selten besucht. Lord Cecil hatte sie eindeutig für gefährlich gehalten, nach dem, was Lady Teresa erzählt hatte. Irene vermutete, dass andere es genauso sahen. Trotzdem fragte sie sich, ob noch etwas anderes dahintersteckte. Vielleicht hatten Kriminelle diese Höhlen benutzt, um ... ja, um was denn? Nun, sie war sich nicht sicher, aber sie überlegte, dass die Wand vielleicht gebaut worden war, um irgendwelche geheimen Dinge zu verbergen.
    Schmuggler fielen ihr ein. Andererseits waren sie dazu doch sicher zu weit vom Meer entfernt. Dann Diebe.
    Jemand stahl Dinge, brachte sie dann hierher und versteckte sie - aber zu welchem Zweck?
    Sie versuchte, sich vorzustellen, was so dringend versteckt werden musste, dass es sich lohnte, es den ganzen Weg durch die Schlucht und die Höhlen zu diesem entlegenen Ort zu bringen. Es müsste etwas sein, was für lange Zeit verborgen bleiben sollte. Aber ganz sicher waren doch die meisten Dinge, die man stahl, nur etwas wert, wenn man sie wieder verkaufte. Diebe stahlen kein Silber und versteckten es dann jahrelang. Und wie viel konnte man hier draußen auf dem Land überhaupt stehlen?
    Gideon kam immer besser voran, je länger sie arbeiteten, und die Öffnung wurde schnell größer. Schließlich war sie groß genug, dass er die Laterne heben und hineinleuchten konnte. Sie beugten sich auf jeweils einer Seite der Laterne vor, um in die Höhle sehen zu können.
    Das Licht schien nur wenige Fuß weit, genug, um einen kleinen Hohlraum etwa in der Größe eines Tierbaus zu enthüllen, der keine zwei Meter tief und nicht hoch genug war, um einen Mann aufrecht stehenzulassen. Der Schein der Laterne füllte ihn mit einem matten Licht und enthüllte ein Objekt, das etwa einen Meter von der Öffnung entfernt lag. Es war vielleicht gut eineinhalb Meter lang und zum
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