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Geheimnis von St. Andrews

Geheimnis von St. Andrews

Titel: Geheimnis von St. Andrews Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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die Buskarte nach London und ein paar Hamburger und Getränke. Auf dem Rückweg wollte eine gewisse Maureen sie mitnehmen, die sie im Internet kennengelernt hatte. Maureen war ebenfalls ein „Wild Beast“-Fan.
    Aber an die Heimreise wollte Amber jetzt nicht denken. Sie musste erst mal überhaupt nach London kommen.
    Zu allem Überfluss begann es nun auch noch zu regnen. Oh nein! Amber trug nur eine dünne Baumwolljacke. Es war Sommer, und sie hatte nicht mit so miesem Wetter gerechnet. Der Regen wurde von Minute zu Minute stärker. Wenn sie sich nicht unterstellte, würde sie im Handumdrehen nass sein.
    Amber griff sich ihre Umhängetasche und begann zu laufen. Natürlich wusste sie überhaupt nicht, wohin sie sich wenden sollte. Sie war zum ersten Mal in Pittstown – und auch zum letzten Mal, wenn es nach ihr ging.
    Jenseits der gut beleuchteten Busstation bestand die Kleinstadt nur aus düsteren krummen Gassen mit Kopfsteinpflaster. Sie wurden gesäumt von uralten niedrigen Fachwerkhäusern. Die Fensterläden waren ausnahmslos geschlossen. Amber fühlte sich, als wäre sie in einer Geisterstadt gestrandet. Noch nicht einmal ein Pub war offen – und außer ihr war kein einziger Mensch auf der Straße.
    Die Regentropfen wurden immer größer, jedenfalls kam es Amber in der Dunkelheit so vor. Wenn sie sich nicht bald irgendwo unterstellen konnte, würde sie sich eine heftige Erkältung holen. Inzwischen hatte sie in dem Gassenlabyrinth die Orientierung verloren. Wütend ging Amber weiter – wütend auf sich, auf die Busgesellschaft und vor allem auf dieses elende Nest Pittstown.
    Plötzlich erblickte sie einen fahlen Lichtschein. Er drang durch die hohen gotischen Fenster einer Kirche nach draußen. Erleichtert atmete Amber auf. Gotteshäuser mussten doch Tag und Nacht geöffnet sein, damit Gläubige Zuflucht fanden, oder nicht? Entschlossen marschierte sie auf die Kirche zu. Dort würde sie sich unterstellen und den Morgen abwarten, bevor sie weiter nach London fuhr.
    Dafür musste sie zunächst den Friedhof überqueren. Außer den blassen Strahlen der mattsilbernen Mondscheibe gab es keine Beleuchtung. Doch über dem Kirchenportal war ein schwaches Außenlicht befestigt, an dem sie sich orientieren konnte. Mehrere Male wäre sie beinahe über halb verwitterte Grabsteine gestolpert, die bereits weit in die Grasnarbe eingesunken waren. Sie fühlte sich beklommen, als würde eine eiskalte Klaue nach ihrem Herzen greifen. Es dauerte nicht lange, bis sie die Begräbnisstätte hinter sich gelassen hatte, obwohl es ihr wie eine halbe Ewigkeit vorkam. Die Luft war modrig, und es roch nach frisch aufgeworfener Erde. Vermutlich war erst vor Kurzem ein neues Grab ausgehoben worden.
    Dann hatte sie endlich das Kirchenportal erreicht. Sie presste die Lippen aufeinander und drückte die schmiedeeiserne Klinke herunter. Laut knarrend schwang die Tür nach innen auf.
    Das Gotteshaus wurde von mehreren antiken Lampen sowie einem Dutzend Kerzen in Altarnähe beleuchtet, deren Schein auf die Kirchenbänke und biblischen Darstellungen an den Wänden fiel. Obwohl Amber nicht besonders religiös war, wurde sie von einer friedlichen und beruhigenden Stimmung ergriffen.
    Aber dieser Zustand hielt nicht lange an.
    Denn plötzlich hörte sie ein Wispern, ohne die Worte verstehen zu können. Als sie sich umschaute, entdeckte sie jedoch niemanden. Hatte sie sich getäuscht? Verwechselte sie das Prasseln der Regentropfen gegen die Kirchenfenster mit unheimlichen Stimmen?
    Nein, da war wieder ein leises unverständliches Gemurmel … Irgendwo in dem Kirchengemäuer musste jemand oder etwas …
    Am liebsten wäre sie geflohen – aber das Unwetter wurde immer stärker. Außerdem war sie normalerweise nur vorsichtig, aber nicht überängstlich oder hysterisch. Das gruselige Gefühl, das sie auf dem nächtlichen Friedhof beschlichen hatte, fand sie hingegen völlig normal. Wer spazierte schon gern nachts zwischen Grabsteinen umher? Aber hier in der Kirche gab es doch wirklich nichts, wovor sie sich fürchten musste. Oder?
    Amber beschloss, sich genauer umzuschauen. Schließlich musste sie die nächsten Stunden hier warten. Sie zuckte zusammen, als sie sich der Kanzeltreppe näherte. Lauerte dort unter der steinernen Kanzel eine dunkle Gestalt?
    Im Näherkommen bemerkte sie ihre Täuschung. Es war bloß der Schatten der Treppe, der ihr einen Schrecken eingejagt hatte. Erleichtert atmete Amber auf, während sie sich über ihre eigene

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