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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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sich zu einem Sessel und ließ sich müde hineinsinken.
    Zwei Sicherheitsleute des Krankenhauses, die wie Cops angezogen waren, kamen durch die Tür geprescht, zum offenen Krieg bereit. Maxine sah zu ihnen auf, als wäre sie leicht genervt. „Was soll das?“
    „Man hat uns gesagt, in diesem Zimmer befänden sich bewaffnete Männer, Ma’am.“ Der Anführer zuckte mit dem Kopf, und der andere Mann durchsuchte das Zimmer, den Schrank, das Badezimmer, suchte überall und fand nichts und niemanden. Er sah sogar aus dem Fenster, aber Stiles und seine Kumpane hatten sich bereits in Luft aufgelöst. In ihrer schwarzen Kleidung, in einer so dunklen Nacht wie dieser, waren sie nicht auszumachen.
    „Bewaffnete Männer?“, fragte Maxine erstaunt. Sie täuschte ein ungläubiges Lächeln vor. „Ich schlage vor, sie lassen die Person, die Ihnen dieses Märchen aufgetischt hat, auf Drogen testen. Hier ist seit Stunden niemand gewesen.“
    Die Männer runzelten die Stirn, besprachen sich murmelnd, und ließen sie endlich allein, aber Morgan bemerkte, dass einer von ihnen im Flur vor der Tür blieb, um ein Auge auf alles zu haben.
    Maxine seufzte. Sie schloss ihre Hand um Morgans, und als sie hinabsah, bemerkte sie endlich die offenen Augen ihrer Schwester.
    Morgan strengte sich unendlich an, um sich Worte abzuringen. Es wurde zwar nur ein leises Flüstern, doch die Botschaft kam an. „Bring ihn zurück, oder ich hasse dich dafür, wenn ich sterbe, Maxine. Ich schwöre es dir.“
    Dantes Kidnapper saßen um einen Tisch, rauchten und unterhielten sich leise. Dante war durch die Droge, was auch immer das gewesen sein mochte, kurzzeitig bewusstlos geworden, aber die Wirkung ließ bereits nach. Er war immer noch schwach. Kaum in der Lage, zu kämpfen, aber wenigstens bei Bewusstsein. Er konnte hören, riechen, versuchen, seine Umgebung auszumachen. Er lag auf einem Tisch, nahm er an. Flach und hart. Seine Arme und Beine waren gefesselt. Er konnte nur Tabakrauch riechen, und den schimmligen modrigen Geruch von altem Bauwerk und Leerstand. Er öffnete die Augen nur einen Spalt und sah nacktes Mauerwerk, abplatzenden Putz, Spinnweben und zersplitterte Bretter. Kaputte Fenster, in deren Rahmen noch rasiermesserscharfe Scherben steckten. Ein verlassenes Haus?
    „Die Droge funktioniert. Du hast es geschafft, Frank. Du hast die alte Rogers-Formel perfekt nachgestellt!“
    „Ja, und gerade rechtzeitig. Mann, ist der schnell zusammengeklappt“, sagte ein anderer Mann bewundernd.
    Stiles sprach als Nächstes. Seine Stimme wurde Dante langsam vertraut. Vertraut – und verhasst. „Sie funktioniert, aber wir wissen nicht, wie gut und wie lange. Ich hatte nur einen Teil der Notizen für ihre Herstellung. Der Rest wurde in den Flammen vernichtet.“
    „Na, jedenfalls ist er weggetreten“, sagte einer der anderen, „mehr muss ich nicht wissen.“
    „Dann bist du ein Idiot.“
    Der Mann schwieg einen Augenblick. „Was machen wir mit ihm, Boss? Du hast gesagt, wir sind noch nicht bereit, Gefangene zu nehmen.“
    „Sind wir auch nicht. Die Zellen in unserem neuen Hauptquartier sind noch nicht einmal fertig. Und selbst wenn sie es sind, wird Gefangenschaft nie unser Ziel sein. Daran solltet ihr immer denken, Männer. Das unterscheidet uns von der alten DPI. Unsere Mission ist, sie auszurotten. Vernichten. Die ganze Rasse. Allerdings wird es uns helfen, ein paar Gefangene für Experimente zu gebrauchen, damit wir unsere Waffen so effektiv wie möglich gestalten können.“
    Ein Schaudern durchfuhr Dante. Dieser Mann baute eigenhändig die DPI wieder auf – und das noch blutrünstiger als je zuvor.
    „Diesen hier werden wir umbringen. Allerdings können wir ihn wenigstens lange genug am Leben lassen, um zu sehen, wie das Betäubungsmittel wirkt. Er kann genauso gut unserem Zweck dienen, ehe wir ihn aufschlitzen und ihm beim Ausbluten zusehen.“
    Dante zerrte vorsichtig an seinen Fesseln. Sie fühlten sich fest an, und er spürte, dass er noch nicht die Kraft hatte, sie zu sprengen. Und dann fragte er sich, warum er es überhaupt versuchen sollte. Wenn er Morgan nicht retten konnte, welchen Sinn hatte es dann noch? Warum hatte er nur so lange gezögert, die Verbindung zwischen ihnen anzuerkennen? Morgan war so sicher gewesen. Sie hatte von Anfang an erkannt, was zwischen ihnen war. Sie gehörte ihm. Sie war dazu bestimmt, mit ihm zusammen zu sein. Es hatte Jahrhunderte gebraucht, bis er sie gefunden hatte. Und jetzt sollte sie ihm

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