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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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berührte und seine Zähne in ihr Fleisch drangen.
    Plötzlich gab es ein Geräusch. Ein Zischen in der Luft, dann ein dumpfer Aufprall. Dante stöhnte vor Schmerz auf, ließ sie los und stolperte rückwärts. Morgan fiel benommen und schwach zu Boden.
    „Jetzt habe ich dich, du blutrünstiger Bastard!“, rief eine Stimme.
    Morgan sah auf und entdeckte sofort den Pflock in Dantes Schulter. Aus der Wunde quoll Blut. Dann richtete sie ihren Blick in die andere Richtung und entdeckte Stiles oder wie auch immer er heißen mochte, der mit einer Armbrust in der Hand auf sie zugerannt kam.
    „Morgan …“
    „Es geht mir gut. Lauf, Dante. Schnell. Jetzt!“
    Und genau das tat er. Er verschwand mit einer einzigen schnellen Bewegung über den Rand der Klippe. Als er sprang, schrie Morgan aus reinem Instinkt auf. Und im nächsten Moment kniete der Jäger neben ihr und spähte auf der Suche nach seiner Beute über den Rand. Sie suchte ebenfalls, aber Dante war nirgends mehr zu finden.
    Morgan erhob sich auf die Knie und holte zu einem schwachen Schlag gegen den Mann aus. „Sie Mistkerl! Was ist bloß Ihr Problem, verdammt?“
    Der Mann sah sie an. In der Dunkelheit wanderte sein Blick über ihren nackten Körper. Der Mistkerl ließ sich Zeit dabei. Sie stand auf, schwach und schwindelig, aber entschlossen, es sich nicht anmerken zu lassen, sah sich um und fand ihren Morgenmantel an den knorrigen Zweigen eines altersschwachen Apfelbaumes. Sie ging unsicher darauf zu, befreite den Stoff und zog ihn sich über.
    „Ich habe Ihnen gerade das Leben gerettet, wissen Sie!“, schrie der Mann und eilte ihr hinterher.
    „Sie haben auf meinen Freund geschossen und ihn wahrscheinlich umgebracht“, fuhr sie ihn an, „ich rufe die Polizei.“
    „Sie rufen niemanden an.“ Er packte ihre Schultern und drehte sie zu sich um. Sie hielt ihren Morgenmantel eng um sich geschlossen, besonders den Teil an ihrem Hals. „Nicht, ehe ich mir nicht Ihren Hals angesehen habe jedenfalls.“
    „Sie haben sich gerade eben alles ausführlich angesehen“, entgegnete sie ihm. „Sie hätten Ihre Chance ergreifen sollen, denn eine weitere bekommen Sie bestimmt nicht.“
    „Er hat von dir getrunken. Du hast es zugelassen. Verdammte Bluthure!“
    „Sie sind ja verrückt.“ Sie ging wieder auf ihr Haus zu, doch ihre Knie gaben nach, und sie musste anhalten, sich gegen einen Baum lehnen und tief durchatmen.
    „Er hat zu viel genommen.“ Selbstsicher sah er Morgan an. „Er hätte dich umgebracht, wenn ich nicht gekommen wäre.“
    „Das ist der Schock, zu sehen, wie mein Freund von einer Armbrust erschossen wird und von einer Klippe fällt, Sie Wahnsinniger!“ Sie nahm verschwommen wahr, wie ein Auto ihre Auffahrt hinauffuhr. Sie hörte es deutlich, und sah die Scheinwerfer. Hörte eine Tür zuschlagen.
    Er packte sie wieder am Arm. „Sagen Sie die Wahrheit, verdammt!“
    „Lassen Sie los! Hilfe! Jemand muss mir helfen!“
    „Hey! Was ist da draußen los?“, rief die Stimme eines anderen Mannes. Sie hörte schnelle Schritte und sah dann Gestalten in der Dunkelheit, die um das Haus herumkamen. Drei von ihnen. Es war zu dunkel, um in der Ferne die Gesichter zu erkennen. Einer der drei Besucher ergriff das Wort. „Ich bin ein Cop, Mister, und Sie lassen diese Lady lieber los, ehe ich mich entschließe, Ihnen eine Kugel in den Hintern zu jagen.“
    Der Entstellte ließ sie los, drehte sich um und rannte in die Nacht davon.
    Der Cop murmelte einen Fluch und nahm die Verfolgung auf, während die anderen zwei, beides Frauen, an Morgans Seite eilten und sich nach ihrem Zustand erkundigten.
    Sie hielt ihren Kopf geneigt und ihren Mantel fest um sich geschlossen. Sie wollte die verräterischen Wunden an ihrem Hals niemandem zeigen. „Ich weiß nicht, wer Sie alle sind, aber ich bin froh, dass Sie genau im richtigen Augenblick hier waren“, murmelte sie.
    „Zeig uns einfach die nächste Tür, Kleines“, sagte eine von ihnen. „Wir bringen dich rein.“
    Sie nickte, deutete auf die Hintertür und es gelang ihr, ihre Knie zu beruhigen. Die beiden halfen ihr ins Haus, durch die Hintertür in die Küche, und sie hielt den Kopf nach unten gebeugt und ihr Gesicht abgewendet, während sie ihnen vorausging. „Warten Sie bitte einfach hier, ja? Ich brauche nur einen Augenblick …“
    Sie spürte ihre Blicke auf sich – neugierig, ohne Zweifel –, als sie durch das Haus eilte, aber sie respektierten ihre Bitte. Niemand folgte ihr. Sie blieb an ihrem

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