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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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Ahnung.“
    „Du hast mein Gesicht noch nie gesehen?“
    „Ich war noch nie in Maine.“
    „Ich meinte in der Zeitung. Oder im Fernsehen.“
    Ihr ging ein Licht auf. „Oh, richtig. Du musst ja irgendwie berühmt sein, mit der Nominierung und so.“
    „Irgendwie schon“, sagte sie. Sie schien sich um eine Art überlegene Haltung zu bemühen, den Kopf erhoben, die Wirbelsäule gerade, den Blick geschärft. Aber Maxine konnte sehen, wie viel Mühe es ihr bereitete, und das ruinierte den ganzen Effekt. „Wenn du nichts von mir wusstest, was willst du dann hier?“
    „Ist das jetzt nicht egal?“ Maxine stand auf und kam nur ein wenig näher. Sie hob eine Hand und berührte Morgans Gesicht mit den Fingerspitzen. „Wir sind Schwestern. Ich kann es nicht einmal glauben, das ist …“
    Morgan senkte ihren Blick. „Wir haben uns neun Monate lang eine Gebärmutter geteilt. Das ist keine so große Sache.“
    War ihr das wirklich so gleichgültig? „Mehr bedeutet dir das nicht?“
    „Unsere Mutter hielt es offensichtlich nicht für sehr wichtig. Warum verdammt noch mal sollte sie uns aufgegeben haben – und schon gar nicht getrennt –, wenn es ihr etwas bedeutet hätte? Alles biologischer Zufall.“
    „Du bist eine ganz schön kaltherzige Zicke, was?“
    Morgan blickte in Maxines Augen. „Warum sagst du mir nicht einfach, was du willst, damit wir zum Ende kommen können.“
    „Was ich von dir will?“
    Die blasse Frau hob ihre Augenbrauen und wartete.
    Endlich fing sie an, die Reaktion ihrer Schwester zu begreifen. „Ich verstehe. Du hast Geld. Erfolg. Du meinst, deshalb bin ich hier, ich will einen Anteil.“
    „Ich bin gerade für eine der wichtigsten Auszeichnungen der Industrie nominiert worden. Ich war oft in der Presse. Und du willst mir erzählen, das hat nichts mit deinem plötzlichen Interesse an mir zu tun?“
    „Ich habe dir doch schon gesagt, ich wusste nicht, dass es dich gibt, bis ich dein Gesicht gesehen habe.“ Maxine sagte die Worte mit so viel Bestimmtheit, wie sie konnte, ohne sie zu schreien. „Der Grund, aus dem ich hier bin, hat nichts mit deinem Geld oder deiner blöden Nominierung zu tun. Gott, wer hat dich überhaupt erzogen?“
    „Ein Paar kokainabhängiger Hollywoodstars, nicht, dass dich das etwas angeht.“ Sie schloss die Augen, und ihr Kopf kippte nach vorn. Dieses Mal versuchte sie nicht, dagegen anzukämpfen. Sie ließ ihre langen Haare einfach über ihre Augen fallen. „Noch einmal, warum bist du hier?“
    „Ich bin hier, weil meine beste Freundin mit einer Kugel in ihrem Hirn im Krankenhaus liegt, in einem Koma, aus dem sie wahrscheinlich nicht wieder aufwacht. Und ich will den Hurensohn finden, der ihr das angetan hat.“
    Morgan blinzelte. Es schien Max fast so, als hätte sie die Mauer um die Seele der Frau endlich durchbrochen. „Das tut mir leid. Aber ich verstehe immer noch nicht, was das mit mir zu tun haben soll.“
    „Es hat mit Vampiren zu tun, Morgan.“
    Jetzt zuckte sie zusammen. Maxine sah es deutlich. Doch sie versuchte, es zu überspielen, aber zu spät. „Das ist lächerlich. Vampire gibt es nicht.“
    „Oh, ich rede nicht von den ausgedachten. Ich rede von den echten. Weißt du. Wie in deinem Film.“
    „Ich hatte einen sehr anstrengenden Tag“, sagte Morgan leise, „und ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich muss dich bitten, jetzt zu gehen.“
    Tatsächlich wirkte Morgan noch angeschlagener als vor einigen Minuten. „Ich gehe gleich, nachdem ich dir eine sehr kurze Geschichte erzählt habe. In Ordnung?“
    Morgan sah Maxine nur kurz an und nickte dann. „Solange sie wirklich kurz ist.“
    „Sie hat nicht einmal ein Ende. Noch nicht jedenfalls. In meiner Heimatstadt gab es ein Gebäude. Es hieß, die Regierung würde dort Forschungen beauftragen. Es stand dort, solange ich denken kann, aber vor fünf Jahren ist es dann abgebrannt. Ich habe mich an den Feuerwehrleuten vorbeigeschlichen, weil ich hoffte, endlich herauszufinden, was die da wirklich all die Jahre lang getan haben.“
    Morgan unterbrach sie mit einem kurzen Aufschrei. „Warum hast du gedacht, dass irgendetwas anderes vor sich geht als Forschungen?“
    „Bewaffnete Wachen. Überwachungskameras. Fahrzeuge mit Regierungsnummernschildern, die immer wieder ein und aus fahren. Elektrischer Zaun. Wachhunde. Alles, was du dir denken kannst. Ich habe zwei Dinge gefunden, nachdem ich drinnen war: einen Ausweis und eine CD mit Informationen über Vampire. Über Jahre gesammelte

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