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Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
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welche Wege diese Amulette über Generationen gegangen sind? Aber deines ist ein Einzelstück, wie jedes von ihnen, etwas Wertvolles und Besonderes.“
    Kaithlyn wurde unruhig. „Ich kenne vielleicht jemanden der eins besitzt“, rutschte es ihr heraus.
    „Wenn dieser jemand nicht um die Bedeutung seines Besitzes weiß, kannst du es ihm nun erzählen“, sagte Mr Karacord freundlich. Kaithlyn wurde das Gefühl nicht los, das ihr Großvater wusste, das Kaine gemeint war. Er schien alles zu wissen. Unheimlich.
    „Ich kenne ganz bestimmt jemanden der ein Damantioamulett besitz. Vielleicht erfährst du von ihr etwas mehr.“
    „Sagst du mir wer?“, fragte Kaithlyn bemüht höflich zu klingen.
    „Ein Mädchen aus der Green Familie.“
    Kaithlyn dachte nach. „Eliza Green?“
    „Sie würde sich sicher freuen als junges Mädchen bezeichnet zu werden, aber nein, sie ist es nicht. Es ist ihre Tochter, Ashley. Ich habe sie übrigens auch eingeladen. Sie werden zu deiner Geburtstagsfeier kommen.“
    Ihr Großvater zwinkerte verschmitzt.
    „Danke“, sagte Kaithlyn und verkniff sich ein Gähnen.
    „Ich sehe, dass du müde bist. Ich denke es wird Zeit schlafen zu gehen“, murmelte Mr Karacord und schob Kaithlyn sanft durch den Tunnel zurück.
    „Gute Nacht, Großvater.“
    „Gute Nacht.“
    Müde schleifte Kaithlyn sich den langen Weg zurück in ihr Bett. Überall war es still und unheimlich dunkel. Kaithlyn stieß sich den Fuß an etwas Harten, das vor ihrem Bett stand. Sie tastete nach dem Licht und sah die zwei Koffer, die Rose ihr mitgebracht hatte. Harlow war bestimmt bei ihr geblieben. Kaithlyn öffnete beide und besah den Inhalt. Rose musste sämtliche Sachen aus ihrem Zimmer, die nicht niet und nagelfest gewesen waren eingepackt haben. Kaithlyn wusste nicht einmal, dass sie so viele Dinge besaß. In einem der Koffer lag auch ihr Wandkalender. Sie nahm ihn heraus und sah den 21. Juni mehrmals rot umkreist. Drei Tage. In drei Tagen war ihr Geburtstag.

Kapitel 10
     
    Was nach Fyes Abreise geschah
     
     
    Der Himmel in dieser Nacht war schwarz und trübe. In der Nähe eines kleinen Anwesens spiegelte sich der Mond auf der glatten Oberfläche eines Sees. Ringsherum wuchs dichter Wald und verschluckte jegliche Geräusche. Ein sehr junges Mädchen schritt langsam ans Ufer. Gelangweilt betrachtete sie ihr Spiegelbild. Ihr pechschwarzes Haar reichte ihr fast bis zur Hüfte und ihre Haut war weiß. Sie sah schon fast ungesund aus. Ihre Augen waren milchig und schienen leer. Sie war blind. Sie sah aufs Wasser, obwohl ihr Spiegelbild für sie selber nicht sichtbar war. Dann sah sie auf, so als hätte sie etwas aufgeschreckt und trat ein Stück zurück. Ihr langes schwarzes Kleid verdeckte ihre nackten Füße, durch die sie die leichte Vibration des Bodens spürte. Sie grub ihre Zehen in die kalte Erde.
    In der Luft über ihr explodierte mächtiges heißes Feuer. Sie spürte die Hitze auf ihrem Gesicht, roch Rauch und Asche. Es beruhigte sie, dass sie sich wenigstens auf diese Sinne verlassen konnte. Diese Art von Magie war ihr vertraut, sie musste sich nicht fürchten. Ihre Füße ertasteten eine ebene Fläche Gras. Entspannt ließ sie sich nieder und streckte eine Hand vom Körper. Ihre Lippen formten einen stummen Laut. Ein winziger Rabe, mit aufgebauschtem, nachtblauem Gefieder setzte sich auf ihre Hand; seine roten Augen betrachteten das Mädchen freundlich. Die frostige Nachtluft wehte den Geruch des Feuers davon und alles was übrig blieb war ein fahler Geschmack auf der Zunge. Ihr Kianki Minor krächzte leise. Sie wusste, dass er das Feuer nicht besonders mochte. Sie hingegen liebte es. Sie liebte es, weil es ihren großen Bruder umgab, wie ein warmer Schein, den sie auf der Haut spüren konnte. Er fiel wenige Meter neben ihr auf die Knie und keuchte angestrengt. Sie wusste, dass seine glutroten Augen innerhalb einer Sekunde erlischen würden, bald ein kaltes blau annahmen. Ihre Mutter hatte ihr diese Farbe genau beschrieben. Eine Farbe, die so kalt und rein aussah, wie sich ein Edelstein anfühlte. Sein Atem wurde langsamer; sein Herz schlug wieder regelmäßig. Es war als könne sie es hören.
    „Es reicht“, flüsterte Crowden gebieterisch, doch nur der Junge konnte ihn hören. Fye rieb sich den Schweiß von der Stirn. Sein Rabe stieß einen Warnschrei aus.
    „Eure Schwester sieht zu. Und euere Eltern haben sicherlich nicht an zusätzliche Trainingszeit gedacht, als Sie euch mit Mara alleine losziehen

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