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Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
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könnte. Sie strich über das verworrene kalte Metall.
    „Darf ich es vielleicht einmal sehen?“, fragte Mr Karacord.
    Kaithlyn zögerte sehr lange. Dieses Amulett war ihr lieb und teuer, sie legte es nie ab. Es war doch eine Erinnerung, etwas Vorhandenes, etwas, dass nicht einfach verschwinden konnte. Kaithlyn wusste einfach, das es einen Grund dafür geben musste, dass sie es besaß. Schweren Herzens reichte sie es ihrem Großvater. Er nahm es entgegen und besah es von allen Seiten. Dann fuhr es mit den Fingern über die Gravierungen und Muster. Er nickte anerkennend und murmelte: „Ein echtes Unikat.“ Dann gab er es Kaithlyn zurück. „Möchtest du wissen, was es damit auf sich hat?“, fragte er nach gut einer Minute. Kaithlyn besah sich das Amulett ebenfalls ein zweites Mal. „Oder weißt du schon etwas darüber?“
    Wieder schüttelte sie den Kopf. „Es ist aus Damantiosilber. Damantio ist das teuerste Material, was es im ganzen Himmelreich gibt, da es nur in sehr geringen Mengen vorhanden ist. Die Sachen, die daraus hergestellt wurden, sind daher sehr wertvoll. Aber Damantio heißt nicht nur das Silber, sondern auch der einzige Mensch, der es verarbeiten kann. Es ist nach ihm benannt.“
    „Nur ein Mensch?“
    „Sein Name ist Cortescount Damantio. Er ist der einzige Schmied, der es verarbeiten kann. Zudem hat er das Silber entdeckt; ein weiterer Grund dafür, dass es seinen Namen trägt. Niemand kennt Cortescount genauen Aufenthaltsort, aber Gerüchten zufolge, soll er im Palast auf Senegade wohnen. Von diesen Amuletten gibt es insgesamt neun Stück“
    Kaithlyn verzog enttäuscht das Gesicht.
    „Neun? Dieses hier ist kein Einzelstück?“, fragte sie tonlos.
    „Oh doch. Cortescount fertigt nur Einzelstücke an“, lächelte Mr Karacord.
    „Dafür ist er überall bekannt. Der Ruf außergewöhnliche Einzelstücke anzufertigen hat ihn berühmt gemacht. Er bekam nach der Entdeckung von Damantio mehr als nur genug Aufträge und dürfte ein großes Vermögen besitzen. Damantio ist nicht nur äußerst selten, sondern wurde in den Höhlen von Nischus entdeckt. Die Materialen, die dort unter der Erde verborgen liegen, sind mit der Ouelle Eras verbunden.“
    Kaithlyn kannte das Gerücht der Quelle von Eras. Ein mächtiger Magier soll dort angeblich ertrunken sein und seitdem habe die Gegend rund um Eras etwas seiner Magie erhalten.
    „Cortescount hat einen Weg gefunden, magische Fluchbrecherbanne in das Damantio einzuweben und es somit fast unzerstörbar zu machen.“
    „Diese Musterung ist also –“
    „Fluchbrecherrunen. Sie stehen für Schutz, Wahrung von Geheimnissen und Sicherheit. Sie werden geläufig als Zauber für Gebäude benutz, eine Art von Schutzzauber – nicht zu vergleichen mit richtiger Magie – aber effektiv. Mithilfe von Mercudimagie etwas Derartiges auf ein Material zu übertragen ist schier unmöglich. Mercudizauber haben immer eine begrenzte Wirkung, sie sind nicht von Dauer.“
    „Aber er hat es geschafft? Wie?“
    „Das ist sein Geheimnis. Es gab auch schon vor ihm Menschen, die versuchten aus der Quelle von Eras Profit zu schlagen, aber niemandem gelang es so gut wie ihm.“
    „Wenn mein Amulett ein Einzelstück ist, warum gibt es noch acht andere?“, fragte Kaithlyn neugierig. Nachdem sie den Wert des Schmuckstücks kannte, fühlte es sich viel schwerer an.
    „Ich möchte dir etwas zeigen, dann ist es leichter zu verstehen.“
     
    Ihr Großvater führte Kaithlyn in einen Bereich der Bibliothek, den sie noch nicht kannte.
    Im hinteren Teil tat sich ein steinerner Rundbogen zwischen der Wand aus Regalen auf. Er führte durch einen kurzen Tunnel, an dessen Ende sich ein kreisrunder Raum erstreckte. Kaithlyn kam sich vor, wie im Inneren eines hohlen Turmes, weil die Decke kaum zu erkennen war. An den Wänden hingen riesige Karten, die Städte einzelner Inseln, Luftwege und Handelsrouten zeigten. Ihr Großvater wies auf die größte Karte, jene, die das gesamte Himmelsreich darstellte.
    „Fällt dir etwas auf?“
    Kaithlyn ließ ihren Blick über die übergroße Karte schweifen. Sie wusste nicht, worauf sie achten sollte und staunte, über die vielen Namen und Dörfer, von denen sie nicht einmal geahnt hatte. Sie waren Gebieten der verschiedenen Himmelsrichtungen untergeordnet.
    „Es sind neun Hauptinseln“, sagte sie zaghaft. „Nein, zehn.“
    Kaithlyn hatte eine kleine Insel am Rand der Karte fast übersehen. In einer Art altem Banner stand der Inselname Moon .

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