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Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
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ließen.“
    „Er war zu stark“, antwortete Fye mit seiner Gedankenstimme. „Ich konnte nicht – “
    „Ihr habt genug getan, Fye.“
    Fye wusste das Crowden recht hatte. Sollte er weiter machen, würde man seiner Kleidung ansehen, dass er nicht nur einen einfachen Spaziergang hinter sich gebracht hatte. Mara als Ausrede zu nutzen…er war sich einen Moment lang selbst zuwider. Zorn schwoll in seiner Brust an und drängte ihn einen neuen Zauber in die Luft zu schleudern. Er merkte erst, dass seine Schwester an seiner Seite stand, als ihre weichen Finger sanft seinen Arm berührten. Sie sah ihn an, hob die Hände und umfasste sein Gesicht. Sie lächelte milde. Fye beruhigte sich. Minor saß nun auf ihrer linken Schulter so wie es Crowden immer bei ihm tat.
    „Entschuldige, Mara“, sagte Fye kraftlos. „Das war egoistisch von mir“
    Mara schüttelte den Kopf. Fye lächelte, das tat er viel zu selten. Er beäugte seine kleine Schwester besorgt. Mara Crossdale sprach kaum ein Wort. Sie hätte es gekonnt, wenn sie es wollte, doch sie tat es nicht. Fye wünschte sich, sie öfter zu hören. Eigentlich waren sie nur hier raus gekommen, damit seine kranke Schwester einwenig frische Luft bekam.
    „Es ist spät. Wir sollten gehen.“
    Er nahm Mara an der Hand und sie gingen ein Stück durch den Wald. Hinter dem kleinen Wäldchen lag das Anwesen der Familie Crossdale. Um einiges kleiner und glanzloser als das Anwesen von Mr Karacord, wirkte es düster und altertümlich. Eine Ansammlung aus kahlen Steinen, großen Fenstern und Schindeldächern. Es war seit Generationen im Besitz seiner Familie und seit all den Jahrhunderten hatte man nie etwas daran verändert. Der Garten zeugte von einer unbestreitbaren Liebe zu Rosen. Sie wuchsen überall. Sein Vater hatte sie eigens für seine Mutter anpflanzen lassen und seitdem sorgte er, dass sie das einzige Gewächs auf den vielen Quadratmetern blieben. Fye musste bei dem Anblick jedes Mal den Kopf schütteln.
     
    Die Flure durch die Fye und Mara gingen waren leer und das Kerzenlicht schenkte mäßiges Licht. Eine alte hölzerne Treppe führte hinauf zum Esszimmer. Der Raum war groß und ein schwarzes Feuer flackerte im Kamin. An den Wänden hingen dunkle Teppiche und Vorhänge und der Raum wurde nur von Kerzen beleuchtet. Am Tisch saß eine Scharr von Menschen beisammen.
    „Guten Abend“, sagte Fye höflich. Er und Mara nahmen Platz. Die Diener hatten bereits den Tisch eingedeckt, Speisen und Getränke aufgetragen. Sie waren zu spät.
    „Wo wart ihr so lange?“, fuhr ihn eine strenge Stimme an. Ein Mann um einiges älter als Fye, ihm äußerlich jedoch sehr ähnlich warf ihm einen taxierenden Blick zu. Seine Miene war kantig und hart; der akkurat geschnitten Bart ließ ihn noch grimmiger wirken. Er hatte sich das schwarze Haar ordentlich zur Seite gekämmt, als bestünde ein feierlicher Anlass; seine dunklen Augen ruhten auf seinem Sohn.
    „Wir waren spazieren. Der Arzt hat gesagt viel frische Luft würde Mara gut tun.“
    „Verstehe“, sagte Mr Crossdale
    „Es ist sehr freundlich von dir dich um sie so zu sorgen.“ Die Stimme seiner Mutter war warm und melodisch. Sie war von atemberaubender Schönheit. Ihre Züge waren klassisch geschnitten, mit hohen Wangenknochen und vollen Lippen; ihr Haar glänzend wie pechschwarze Seide, ihre mandelförmigen Augen von einem tiefen Bernsteinton. Ihr Teint wirkte um einiges gesünder, als der ihrer Tochter. Mrs Crossdale strömte perfekte Anmut aus. Ihr Blick ruhte liebevoll auf ihren Kindern. „Minor hat es bestimmt auch gefallen“, sagte sie und lächelte gütig. Mr Crossdales strenge Miene schmolz unter ihren Worten.
    „Nun gut, Fye. Heute haben wir eine Einladung bekommen. Lyon Karacord lädt zum Fest seiner Enkelin ein. Aber das wusstest du sicher schon“, sagte er und Fye nickte. Mr Crossdale ließ den Blick zu seinen zwei anderen Söhnen schweifen, als müsse er sich vergewissern, dass sie ihm genug Aufmerksamkeit schenkten. „Wir werden später darüber reden“, sagte Fyes Vater bestimmend. „Nun Liam, ich höre von Meister Razzu, dass du große Fortschritte machst. Wie läuft dein Unterricht?“
    Er wandte sich nun seinem jüngsten Sohn zu. Liam Crossdale war zehn Jahre alt, hatte kurzes schwarzes Haar und dieselben blauen Augen wie bereits sein Vater und sein Bruder.
    „Sehr gut, Vater“, sagte er hastig, während er aß. Seine Mutter musterte ihn argwöhnisch, während er sich weiter Kartoffeln in den Mund

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