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Geheimnisvoll und unwiderstehlich

Geheimnisvoll und unwiderstehlich

Titel: Geheimnisvoll und unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Harrington
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gab keine Worte, keine großen Reden. Sie waren nur zwei Menschen, gefangen in ihrer eigenen Welt und ihren Gedanken.
    Rein äußerlich waren sie gar nicht weit voneinander entfernt. Aber Mimi hatte sich noch nie zuvor so einsam gefühlt.
    Diesmal versuchte Hal nicht, ihre Hand zu halten oder irgendetwas zu erklären.
    Er war einfach mit ihr gekommen, als sie sich in Bewegung gesetzt hatte. Weg von der belebten Straße, von dem Lärm, dem eleganten Hotel und den festlich gekleideten Menschen, die sich jetzt bestimmt fragten, wo sie blieben. Mimi hatte ihre eigene Party vor der Show verlassen. Aber darüber konnte sie jetzt nicht nachdenken. Das Einzige, was zählte, war Hal.
    Sie musste sich jetzt erst einmal ein wenig beruhigen und versuchen, zu verstehen, was er ihr gesagt hatte.
    Er hatte Tom dabei geholfen, sich umzubringen? Das konnte doch nur ein tragischer Irrtum sein! Immerhin waren sie die besten Freunde gewesen. Hal war Toms Trauzeuge bei der Hochzeit mit Aurelia. Nein, hier schien es sich um mehr als um ein einfaches Schuldbekenntnis zu handeln.
    Hal würde es ihr schon erklären – wenn sie gewillt war, ihm zuzuhören.
    Erneut schmerzten Mimis Füße in den Schuhen mit den hohen Absätzen. Ermattet sank sie auf eine Parkbank. Hier war es dunkel und still. Stöhnend zog sie die Pumps aus und begann, sich die Füße zu massieren.
    Hal stand nicht weit von ihr entfernt. Er hatte den Kopf abgewandt, sodass sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Aber er wirkte so steif und angespannt, dass Mimi eine Ahnung von dem Kampf hatte, den er gerade mit sich ausfocht. Wie gern wäre sie zu ihm gegangen, um ihn zu trösten! Aber sie wusste, dass das nicht möglich war.
    Außerdem war die körperliche Distanz zu ihm nichts im Vergleich zu den dunklen Geheimnissen, die sie voneinander trennten.
    Mimi schloss die Augen und atmete die kühle, feuchte Abendluft in großen Zügen ein. Dabei musste sie an seine Worte denken. Hal hatte sie gebeten, ihm eine Chance zu geben, mit ihm ein Risiko einzugehen.
    Aber wie konnte sie das, wenn er alles, was wirklich zählte, vor ihr verbarg? Sie überlegte, wie lange es her war, seit sie zuletzt einem Menschen wirklich vertraut hatte. Was sollte sie nur tun – weggehen? Oder bleiben und ihm helfen?
    Eins war klar – was als Nächstes passierte, hing nicht von ihr ab, sondern von Hal. Er musste entscheiden, ob er ihr sein Herz öffnen wollte oder nicht. Noch sah es so aus, als wäre diese Tür fest verschlossen.
    Und bis er seine Entscheidung getroffen hatte, würde sie auf dieser Bank im dunklen Park sitzen bleiben.
    Die Minuten zogen sich dahin. Mimi fing an, in ihrem dünnen Jäckchen zu frieren. Sie zog ihre Schuhe wieder an und stieß dabei versehentlich gegen die Parkbank.
    Das Geräusch ließ Hal zusammenzucken, dann fing er an zu sprechen. Er klang tief bewegt, und sie hörte ihm mit gespannter Aufmerksamkeit zu.
    „Bei Tom wurde ein unheilbares Lymphom festgestellt. Er klagte schon länger über Muskelschwäche, hatte aber gedacht, es würde sich dabei um ein Virus handeln, das wir uns auf unserer letzten Reise nach Patagonien geholt hatten. Aber leider wurde es nicht besser. Im Gegenteil, es wurde immer schlimmer. Und schließlich konnte ich ihn dazu überreden, mehrere Tests machen zu lassen.“
    Hal starrte zu Boden, als ob er Kraft gewinnen wollte. Mimi rührte sich nicht, aber ihr Herz öffnete sich weit für ihn. Er vertraute sich ihr an – endlich!
    „Die Diagnose war ein Riesenschock für uns beide. Offensichtlich konnten die Ärzte nichts mehr tun. Eine Chemotherapie hätte seine Lebensqualität zerstört, außerdem war der Ausgang mehr als ungewiss. Daher entschloss er sich, zurück nach Frankreich zu fahren und die letzten Wochen mit Aurelia zu genießen.“
    Er blieb stumm, und sie fragte vorsichtig nach: „Und in Frankreich – bist du da bei ihm geblieben?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich musste mich um einige Kunden von uns in Südamerika kümmern. Aber einen Monat später rief er mich an. Tom hatte inzwischen die Stiftung ins Leben gerufen und war manchmal Ski gefahren, aber er verlor seine Kraft schneller, als er erwartet hatte. Wenn wir noch länger warten würden, hätte er nicht mehr mit mir klettern können. Daher schlug er vor, dass wir noch einmal gemeinsam in die Berge fahren sollten, um eine neue Route in den französischen Alpen auszuprobieren. Das würde wahrscheinlich unsere letzte Tour werden.“
    Bitter setzte er hinzu: „Ich

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