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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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»richtig« reagierte. Und dann wäre sie nicht mehr Sahara. »Du hast mich angelächelt.«
    »Weil ich dich mag.« Er konnte kaum glauben, wie sicher das klang.
    »Ich kann dir helfen, die Schilde im Medialnet zu verstärken«, sagte er und spürte etwas, aus dem vielleicht Loyalität werden konnte. »Dann bist du ihnen nicht mehr so ausgeliefert.« Er würde vorsichtig vorgehen müssen, doch die hässlichen Dinge, die Santano in seinen Kopf gesetzt hatte, sprangen nur an, wenn er zu viel Energie verwandte.
    »Das würdest du tun? Vielen Dank, Kaleb!« Sie umarmte ihn.
    Er konnte sich nicht erinnern, dass ihn jemals jemand im Arm gehalten hatte.

37
    Als Sahara erwachte, sah Kaleb sie mit Sternenaugen an. »Woran denkst du?«, fragte sie leise in seinen Armen und schmiegte sich an ihn.
    Sanft legte er sich auf sie. »Wie du mir damals das Klettern beigebracht hast.«
    Begeistert schlang sie die Arme um seinen Nacken. »War ich eine gute Lehrerin?«
    »Ja, aber du hast immer wieder versucht, als Gegenleistung Lösungen für deine Matheaufgaben rauszuschlagen.«
    Er sagte das so kühl und trocken, dass sie lächeln musste und um weitere Geschichten über ihre abgebrochene Karriere als Erpresserin bat. Er tat ihr den Gefallen – und sie hoffte, dass die wundervollen Erinnerungen sicher in ihrem Verlies aufbewahrt waren und sie bald selbst Zugang zu ihnen haben würde.
    »Du hast mir sogar eine Plakette gemacht zur Erinnerung an meine erste erfolgreiche Besteigung des größten Baums auf dem Gelände«, sagte Kaleb. »Sie ist in meinem Arbeitszimmer.«
    Sahara überlegte. »Ich weiß nicht …« Dann begriff sie, wovon er sprach und rieb den Kopf an seinem Hals. »Das Stück Holz mit deinem Namen?«
    Er schob eine Hand in ihr Haar und drückte sie an sich. »Du hast Wochen daran gearbeitet«, sagte er, und erneut löste sich ein Stück aus ihrem Gedächtnis.
    »Bitte.«
    Kaleb nahm ihr das kleine, reichlich ramponierte Buch ab. »Was ist das?«
    »Das sind Gedichte.« An seinem Gesicht konnte sie ablesen, dass er keine Ahnung hatte, was er damit anfangen sollte. Sie verschränkte die Hände nervös hinter dem Rücken. »Die Zeilen scheinen keinen Sinn zu ergeben, aber sie bringen mich zum Nachdenken.«
    Vielleicht, dachte sie und spürte einen Schmerz in der Brust, vielleicht konnten die verwirrenden Reime ihm ja zeigen, dass die Welt nicht nur aus Schmerzen und Schrecken bestand, dass es in ihr ganz erstaunliche, wundervolle Dinge gab. Tag für Tag, Stunde um Stunde kroch mehr Dunkelheit in ihn hinein. Sie sorgte sich um ihn und würde alles dafür geben, um gegen den schleichenden Verlust ihres Kalebs anzukämpfen. Und wenn es nur kleine Gedichte über fantastische Wesen waren.
    »Danke.« Er schlug das Buch auf und fand die selbst gebastelte Geburtstagskarte. Seine Finger hielten Buch und Karte sehr vorsichtig, als seien es Schätze. Kaleb behandelte all ihre Geschenke wie kostbare Schätze.
    »Tut mir leid, dass es nicht in einem besseren Zustand ist.« Sie hatte das Buch mit einem Teil des Geldes gekauft, das ihr zur Verfügung stand, weil sie ein defektes Datenpad repariert hatte und deshalb kein Neues kaufen musste.
    Die Sterne in Kalebs Augen leuchteten, als er sie ansah. »Ich freue mich sehr darüber, obwohl ich Gedichte wahrscheinlich ebenso schlecht verstehe wie du Mathe.«
    Die Erinnerung verschwamm, und Sahara lächelte dem gefährlichen Mann in ihrem Bett zu. »Hast du die Gedichte gelesen?«, fragte sie leise und war dem Mädchen dankbar, das mit sämtlichen Waffen um Kaleb gekämpft hatte, so klein und unscheinbar sie auch waren.
    »Ich musste erst Französisch lernen«, sagte er, und sie lachte laut auf. »Dann habe ich sie immer noch nicht verstanden. Das habe ich dir erzählt, und beim nächsten Mal hast du mir einen Roman aus dem 17. Jahrhundert mitgebracht.« Eine Strähne fiel ihm in die Stirn, als er den Kopf senkte. »Du musstest ihn für mich übersetzen.«
    Sie lachte noch mehr und zog seinen Kopf zu sich, legte ihre Stirn an seine. Nachdem sie wieder zu Atem gekommen war, unterhielten sie sich noch eine Weile, bis Kaleb gehen musste – und ihr zum Abschied einen leidenschaftlichen Kuss gab. Ihr ganzer Körper schien ein einziges großes Lächeln zu sein. Sahara räumte das Baumhaus auf und rief ihren Vater an. Natürlich war er schon wieder in der Klinik. »Ich nehme an, du wirst nicht früher Schluss machen«, sagte sie aus der Angst heraus, dass er sich übernahm.
    Leon Kyriakus sah sie

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