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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Rucksack geschnallt war, kniete sich vor dem Pult auf den Boden, schwang den Rucksack von seinem Rücken und begann sofort mit der professionellen Erstversorgung, wie sie nur ein ausgebildeter Combat-Medic beherrschte. Und so wie Mangope den Mann einschätzte, musste es wohl ein Amerikaner sein.
    „Kommt sie durch?“, fragte Mangope, als Tinto auf die Trage gehoben wurde und zwei der Männer sich bereit machten, sie hinaus auf die Straße zu tragen.
    „Kann ich nicht sagen“, gab der Combat-Medic zurück. „Sie hat eine Menge Blut verloren.“
    „Dann beeilen wir uns lieber.“ Mangope gab das Tempo vor, stürmte den Korridor hinunter und wäre beinahe mit Santiago Gorro zusammengeprallt, der gebückt am Fuße der Treppe stand. Hinter ihm, auf der Straße vor der Schule, landete gerade der Helikopter.
    „Walter“, presste er zwischen den Zähnen hervor. „Tut mir leid, dass das so lange gedauert hat.“
    „Wir müssen! Erklärungen später!“ Mangope rauschte an ihm vorbei und gab dann den vier Männern der SACS Deckung. Carl, der neben den wahrhaftigen Kleiderschränken von Männern zerbrechlich wirkte, eilte als letzter auf den Helikopter zu, doch Mangope stoppte ihn mit der flachen Hand auf der Brust.
    „Nein, Carl“, sagte er langsam. „Du nicht. Du hast dein Recht auf eine Mitfluggelegenheit verwirkt.“
    Das Gesicht Carls wurde bleicher, seine Hände begannen zu zittern und er sah Mangope mit einem Blick, der eine Mischung aus Entsetzen und Flehen darstellte, an. „Das kannst du nicht machen! Die bringen mich um!“
    „Dann hättest du niemanden vergewaltigen dürfen. Wir haben hier genug Staub aufgewirbelt, das sollte dir Zeit zum Verschwinden geben. Und Geld genug hast du.“ Mangope machte auf dem Absatz kehrt und lief leicht geduckt zum Helikopter. Neben ihm lag Gorro mehr als dass er saß und trennte sich gerade von seiner kugelsicheren Weste. Begleitet wurde dies von wüsten Flüchen auf Spanisch, die Mangope zum Glück nicht verstand – was auch ganz gut war, da sie selbst einen Zuhälter erblassen lassen würden. Gegenüber wurde Tinto gerade behandelt, die Trage war in einer Halterung am Boden festgemacht worden.
    Dann hob die Bell 412 auch schon ab, wobei der Bordschütze höchst wachsam die Straßen, Hinterhöfe und Häuser unter ihnen beobachtete.
    Mangope begann sich nun langsam völlig zu entspannen. Er hatte seine Pflicht getan, hatte Tinto und Gorro mehr oder weniger lebendig in den Helikopter bekommen und nebenbei auch noch Informationen eingeholt, wie man Ernest van der Vaals Organisation unterwandern konnte. Sofern Tinto überlebte, war die gesamte Operation zwar nicht optimal verlaufen, aber dennoch war sie kein Fehlschlag.
    Erst jetzt, wo sie das Township hinter sich ließen, spürte Mangope, wie eine Form des Glücksgefühls in ihm aufstieg, Es war völlig normal, wenn man aus einer ausweglosen Situation gerettet wurde. Doch für Mangope endete das Glücksgefühl so schnell, wie es gekommen war, als sein Blick auf der inzwischen bewusstlosen Suzanna Tinto hängen blieb. Er fragte sich, ob sie sich nach ihrer Genesung - Mangope schloss es völlig aus, dass sie ihren Verletzung erlag – noch an die Szenen im Klassenraum erinnern konnte.
    Er fragte sich zum einen, ob sie sich noch daran erinnert, auf der anderen Seite war er gespannt, wie sie darauf reagieren würde. Wieder einmal stellte Mangope fest, dass Beziehungen einfach nicht sein Metier waren. Ein Michael Hendricks bewegte sich da bedeutend sicherer.
     
    Das Sperrfeuer funktionierte, die Schützen bei der Überführung auf der linken Flanke kamen nicht dazu, ihrerseits das Feuer zu eröffnen. Während Burke und Boratto feuerten, stürmte Hendricks mit Sanchez vor sich die Böschung herauf. Er dirigierte sie auf die Rückbank des BMW X5 und ging dann hinter der Motorhaube in Deckung, um Boratto und Burke Feuerschutz zu geben.
    Boratto setzte sich als erster ab, er lief in leichten Schlangenlinien auf die Böschung zu und arbeitete sich diese dann hinauf. Oben angekommen, schwang er sich hinter das Steuer, ließ das Seitenfenster hinunter und feuerte aus dem Fahrzeug heraus.
    Nun war Burke an der Reihe. Der ehemalige Mann vom Secret Service setzte sich ab, sprintete über die Fahrbahn und machte sich daran, die Böschung hinauf zu kommen. Doch es kam anders als geplant. Die Schützen hatten sich neupositioniert, einer hätte die kleine Gruppe hinter dem Truck wohl bald flankiert, zumindest erschien er jetzt genau dort

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