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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Strandhaus ist informiert.“
    „Gut, dann fahren wir los.“ Sanchez bedeutete ihren Eltern, ihr zu folgen, und trat dann hinaus auf die Veranda. Collins stand direkt neben der Tür, ein kurzes Sturmgewehr in der Hand, die anderen Personenschützer waren über die gesamte Straße gut verteilt und in der Lage, nahezu jeden Angriff abzuwehren.
    John und Maria Sanchez traf fast der Schlag, als sie das Aufgebot vor ihrem Haus sahen. „Nadia“, begann ihre Mutter langsam. „Als du sagtest, du würdest die Zweitchefin sein, habe ich nicht mit so was gerechnet.“
    „Man gewöhnt sich mit der Zeit daran“, erwiderte Sanchez trocken und ging geradewegs auf den dritten Range Rover zu. Im Vorbeigehen warf sie einem der Männer die Schlüssel für den Aston Martin zu, damit er den Sportwagen wieder zurück zur Strandvilla bringen konnte.
     
    In einer verrauchten Kneipe in einer der übelsten Gegenden Kapstadts saßen Walter Mangope, Santiago Gorro und die inzwischen ohne Krücken gehfähige Suzanna Tinto. Außer ihnen waren noch vier weitere Gäste anwesend, alles Männer, die Tinto bereits unzählige Male mit den Augen ausgezogen hatten – und Gorro vermutlich zusammengeschlagen hätten, wenn er alleine unterwegs gewesen wäre. Tinto, die, um besser in die Rolle einer Schmugglerin zu passen, eine Perücke trug, deren Haare ihr weit den Rücken hinunter fielen und so durchweg hinreißend aussah, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich auf der Sitzbank zurück, deren ehemals rotes Leder inzwischen gräulich angelaufen war.
    „Wir brauchen also ein Flugzeug“, schloss sie und fasste im Grunde das zusammen, was Mangope eben erklärt hatte. Da van der Vaal händeringend einen Schmuggler suchte, schien er sich nicht mit einem Frachter zu begnügen. Er wollte die erste Lieferung – immerhin fünfhundert Kilogramm Opium, innerhalb der nächsten drei Tage aus Karachi nach Kapstadt bringen lassen. Das bedeutete, dass sie sofort aufbrechen mussten. Zeit für Planung blieb nicht.
    „Und zwar eines, das überall landen kann, aber genug Reichweite hat, dass wir im Oman eine Zwischenlandung machen können. Von da aus weiter nach Kenia und über Mosambik dann nach Südafrika“, erläuterte Mangope mit einem Blick auf sein Smartphone, wo er wohl eine Landkarte mit kleineren, privaten Flugplätzen aufgerufen hatte. Gorro fragte sich, welche von diesen Flugplätzen wohl Schmugglern das Auftanken gestatten würden.
    Vermutlich jeder, wenn der Preis stimmt, dachte er und konzentrierte sich wieder auf das Hier und Jetzt.
    „Okay, so weit so gut. Wie kriegen wir die Drogen vom Flugzeug nach Kapstadt?“, fragte Tinto in die Runde.
    „Ehrlich gesagt?“ Mangope sah seine Freundin, wenn man sein etwas seltsames Verhältnis zu Tinto denn so bezeichnen konnte, fragend an.
    „Ja.“
    „Wenn denn überhaupt per Boot. Wir schmeißen den Kram per Fallschirm ab, sammeln ihn unten mit 'nem Boot ein und transportieren das dann an Land. Ich kenne rund fünfzig Kilometer von Kapstadt entfernt eine alte Anlegestelle, die inzwischen stillgelegt wurde. Die könnten wir verwenden.“
    Tinto nickte und Gorro sah schweigend zwischen den beiden hin und her. Sie schienen irgendwie überall etwas oder jemanden zu kennen, der ihnen helfen konnte. Er begann sich zu fragen, was Mangope vor seiner Einstellung bei der Rook Global Enterprises wohl alles gemacht hatte.
    Nicht nur legale Sachen, so viel steht fest, dachte Gorro. Und Tinto war da durchaus ähnlich. Sie schien auch mehr am Gesetz vorbei denn mit ihm gearbeitet zu haben. Und das, obwohl sie Polizistin gewesen war.
    Aber Korruption ist ja bei der Polizei sowieso weit verbreitet, dachte Gorro sich noch, genau wie in der Politik.
    „Wann starten wir mit diesem Mist?“, fragte er in die Runde.
    „Sofort.“ Mangope sah Tinto an, obwohl er mit Gorro sprach. „Eine Crew haben wir für den Frachter, der ist schon auf dem Weg nach Karachi und wird dort die große Hauptlieferung dieses Quartals aufnehmen – sofern wir van der Vaals erste Probelieferung sicher nach Kapstadt bringen. Und dazu brauchen wir ein Flugzeug und einen Schleuser.“
    „Einen Schleuser?“ Gorro sah verwirrt drein.
    „Ja“, begann Tinto zu erklären, die wohl recht gut zu wissen schien, wie Mangope vorging. „Wir müssen nach Pakistan rein und legal einreisen dürfte... nun, schwer werden. Vor allem, wenn wir unsere Ausrüstung mitnehmen.“
    „Erst recht dann“, pflichtete Mangope ihr bei.
    „Kennst du denn

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