Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
Vom Netzwerk:
aus.“
    Ich wollte diesen Weg vermeiden, dachte Mangope bitter, ich wollte es halbwegs legal schaffen, van der Vaal aus dem Verkehr zu ziehen. Doch es scheint nicht zu funktionieren, und ich kann nicht riskieren, dass er Victoria etwas tut. Nein, meine Schwester geht vor. Und es soll mir niemand vorwerfen, ich hätte es nicht anders probiert.
    Außerdem wird diesen Schweinehund niemand vermissen.
    „Wir können uns in Kapstadt nicht mehr mit Waffen sehen lassen, Walter... das ist dir doch hoffentlich klar?“
    Mangope sah Tinto an und sein Gesicht spiegelte eine Entschlossenheit sondergleichen wider. Und obwohl Tinto Mangope noch nicht so gut kannte, wie beispielsweise Sanchez Hendricks kannte, so wusste sie in diesem Moment doch, dass Mangope nun nicht mehr zu stoppen war und erst aufhören würde, wenn er Ernest van der Vaal getötet hatte. Er machte ihn für den Tod Gorros verantwortlich und das sollte sich als fatal für den Paten von Kapstadt herausstellen.
    „Ich werde ihn umbringen, und dabei sind mir Gesetze völlig gleich. Du kannst entweder helfen oder es bleiben lassen.“
    Tinto atmete scharf ein. „Du willst mich verarschen, ich gehe nicht auf die Ersatzbank. Wir ziehen das gemeinsam durch, Walter.“
    „Gut.“
    Tinto fragte sich, warum sie die ganze Sache nicht schon viel früher auf eine gewaltsamere, direktere und ihrer Ansicht nach effektivere Art und Weise gelöst hatten. Denn Tinto vertrat die Ansicht, dass Männer und Frauen, die aktiv im Gewerbe der Zwangsprostitution tätig waren, nichts anderes als den Tod verdienten. Ebenso Vergewaltiger.
    Deshalb explodierte ihre Aggressivität auch innerhalb von einer Sekunde, wenn sie auch nur irgendwo eine Person erahnte, die eben solche Dinge getan hatte. Und genau dies war auch der Grund, weshalb sie Mangope bei seinem Vorhaben, Ernst van der Vaal zu töten, unterstützen würde.
     
    Etwa zwei Stunden vor der Landung in Hongkong – Hendricks trug inzwischen wieder einen neuen Anzug – klingelte sein iPhone, welches er auf dem Tisch vor sich platziert hatte. Boratto schreckte aus seinem Nickerchen auf, Brauer sah lediglich desinteressiert von seinem Blackberry auf, tat den Anruf als für ihn unwichtig ab und konzentrierte sich wieder auf sein Blackberry.
    „Hendricks hier“, meldete sich Hendricks und blickte auf seine Taucheruhr.
    „Mike, Walter hier“, grüßte Mangope und fuhr ohne Unterbrechung fort: „Du hast Kontakte in Katar, wichtige Leute, die etwas zu sagen haben. Ich brauche eine Landebahn für eine Pilatus und anschließend eine komplette Black-Ops-Ausrüstung für urbane Regionen.“
    „Hmm, ja, ich kenne da jemanden, der dir da helfen könnte, Walter.“ Hendricks kratzte sich kurz am Dreitagebart. Er fragte sich zwar, was Mangope plötzlich mit solchem Equipment wollte, entschied aber, dass er es lieber doch nicht wissen wollte. „Hat der Frachter dir gute Dienste geleistet?“
    „Der Frachter ist aufgabentechnisch gestorben, du kannst ihn für den Umzug verwenden oder sonst was damit machen.“
    „Ich habe also fünfzehn Millionen in den Sand gesetzt?“
    „Ich habe für sowas keine Zeit, Mike.“
    „Wann landest du in Katar? Anders gefragt: Wann würdest du landen können?“
    „In ca. drei Stunden.“
    Hendricks kratzte sich noch mehr am Kinn. Ihm gefiel zwar nicht, dass der Frachter jetzt doch nicht mehr gebraucht wurde, doch andererseits konnte man einen Frachter immer gebrauchen. Und davon abgesehen hatte er schon größere Summen für unsinnigere Dinge ausgegeben.
    „Ich werde da durchrufen, sie werden dich dann anfunken, fliege also nicht wie üblich unter dem Radar. Und sei bitte höflich, mein guter Ruf steht auf dem Spiel.“
    „Danke, Mike.“
    „Wenn das, was auch immer du da tust, erledigt ist, erwarte ich eine umfassende Erklärung. Denn du hast das Spesenkonto mehr als überzogen.“
    Am anderen Ende der Leitung war nur ein Schnauben zu hören. „Ich muss wieder, Mike, ich melde mich bei dir.“
    Hendricks legte auf, wählte sofort die Nummer von Muhammad „Max“ al Massad und wartete darauf, dass der milliardenschwere Enkel des Emirs von Katar ans Telefon ging. Es dauerte eine ganze Weile, doch dann nahm Max schließlich doch ab.
    „Hast du eine Ahnung, wie spät es ist?“
    „Bei mir, oder bei dir?“
    „Blöder Arsch. Was willst du? Ich bin gerade, nun, beschäftigt.“ Das leise Kichern im Hintergrund sprach Bände und Hendricks grinste bloß.
    „Ja, ja, ich lege gleich wieder auf, dann

Weitere Kostenlose Bücher