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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Gaswerken schuldet mir noch einen Gefallen. Er ist der stellvertretende Leiter.“
    „Du kennst auch überall jemanden, was?“, meinte Tinto mit dem Anflug eines Lächelns.
    „Berufsbedingt. Wenn man einige Zeit Türsteher ist, lernt man alles mit Rang und Namen kennen, aus allen Bevölkerungsgruppen.“ Dabei beließ Mangope es und Tinto schwieg ebenfalls. Schließlich ging Mangope in den Landeanflug und brachte die Pilatus zum Stehen, ein wenig ruppig, aber dennoch ohne Beschädigungen. Bereits aus dem Cockpit heraus konnten sie die Bodenmannschaft sehen, welche mit einem Tankwagen heran geeilt kam, und den auffallend unauffälligen schwarzen SUV aus amerikanischer Produktion. Ein Mann mit deutlich sichtbarer arabischer Herkunft stieg aus, rückte an seiner Sonnenbrille herum und verschränkte anschließend die Arme vor der Brust.
    Mangope eilte aus dem Cockpit heraus, öffnete die Seitenluke und lief über das Rollfeld, an der Bodenmannschaft vorbei, die rund einhundertfünfzig Meter zum SUV.
    „Ganz wie meine Beschreibung“, kommentierte der Mann und streckte Mangope die Hand entgegen. „Ahmed. Wir haben einen gemeinsamen Freund, wie es scheint.“
    „Scheint wohl so, ja“, erwiderte Mangope und schüttelte die angebotene Hand, deren Händedruck erstaunlich kräftig war. „Walter.“
    „Ich weiß nicht, was Sie vorhaben, aber wenn ich raten sollte, planen Sie einen Privatkrieg.“ Ahmed öffnete die Heckluke und gab den Blick frei auf drei Gewehrkoffer, zwei Reisetaschen und vier Kisten voll Munition. Mangope inspizierte den Inhalt der Waffenkisten, zog anerkennend die Augenbraue hoch, schaute dann flüchtig in die Reisetaschen und musste sich daran erinnern, den Mund zu schließen. „Das ist ganz neu auf dem Markt“, meinte er an Ahmed gewandt. „Und zwar ganz, ganz neu.“
    „Black-Ops heißt nicht zurückverfolgbar. Nicht antiquiert.“ Der Araber grinste schief. „Nehmen Sie den Kram und bleiben Sie am Leben.“
    „Das war der Gedanke.“ Mangope warf sich die Reisetaschen über die Schultern, packte zwei der vier Munitionskisten und schleppte sie dann in Richtung Pilatus. Er brauchte rund fünf Minuten, um das gesamte Equipment zu verladen, dann machten sie sich auch schon wieder auf den Weg, war die Maschine doch bereits betankt worden.
    Den Rest des Weges nach Südafrika legten sie ohne nennenswerte Zwischenfälle zurück, die Unmengen an Bargeld, über die Mangope verfügte, lösten jedes Problem mit dem Zoll, und als sie sich schließlich dem Luftraum südöstlich von Kapstadt näherten, deaktivierte Mangope die Positionslichter und sank auf rund einhundert Meter über dem Boden ab. Sein Ziel war der alte Privatflugplatz der damaligen South African Consulting Service, wo sie landen würden. Da die Sicherheitsfirma bereits abgezogen war, sollten dort genug freie Hangars und Gebäude sein, in denen sie ihr provisorisches Quartier aufschlagen konnten. Und ein Anruf bei einem Mitglied der Afrika-Abteilung hatte gereicht, dass der Mann noch einen dezenten Toyota Geländewagen auf dem Gelände abgestellt hatte.
    Das Radar unterfliegend, erreichten sie schließlich in tiefster Nacht den leeren Flugplatz der damaligen SACS und Mangope setzte zur Landung an, rollte aus und steuerte dann zwei Hangars am Ende des Rollfeldes an, wo auch der Geländewagen stand.
    „Mit etwas Glück, sind im Wagen Feldbetten“, brummte er und machte sich auf den Weg in die Hauptkabine der Pilatus, doch Tinto packte ihn am Arm, der mehr einem Stahlträger glich. „Wir brauchen keine Feldbetten“, sagte sie nur und zog ihn zu sich.
     
    Rund zwei Stunden nach ihrer Landung in Hongkong, saßen Hendricks, Brauer und Boratto an der luxuriösen Bar des InterContinental und besprachen ihr weiteres Vorgehen. Im Hintergrund spielte ein Solist auf dem Flügel etwas und Brauer schien der wohlgeformten Bedienung etwas zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Boratto blieb sachlich und Hendricks war sowieso aus der Rechnung herauszustreichen, da er kurz vor der Hochzeit stand.
    „Die Asian Dream kommt schneller als erwartet“, sagte Hendricks und nippte an seinem Fruchtdrink. Der Geschmack war furchtbar bitter und ihn schüttelte es innerlich, doch er musste nüchtern bleiben. „Es ist jetzt kurz vor zehn. In nicht einmal zwanzig Stunden läuft die Asian Dream im Hafen ein. Sie hatten wohl guten Wind, wenig Seegang und die Maschinen liefen scheinbar gut. An sich ändert sich für uns aber wenig. Wir schnappten uns den Chef der

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