Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
Vom Netzwerk:
Sprengsätze und aktivierte den Zünder. Dann legte er den kleinen Kippschalter um und zwei Sekunden später erfüllte ein tiefes Grollen das Innere des Toyotas.
    „Schach, van der Vaal“, knurrte Mangope und widmete sich wieder der jungen Frau neben sich, die zusammengerollt auf zwei Sitzen der Rückbank lag. „Wie lange bis zu seiner Villa?“
    „Etwa eine Stunde.“
    „Gut.“ Mangope versuchte sich ein wenig zu entspannen, verwarf dieses Unterfangen aber sofort wieder. Jedes Mal, wenn er die junge Philippina vor sich sah, stieg sein Blutdruck von neuem. Er lehnte sich ein wenig zurück, nahm die leicht zitternde Hand der Frau und ballte seine andere, auf der anderen Seite seines Körpers, zu einer Faust.
     
    Gekleidet in einen schwarzen Overall mit eingebauten Knieschonern, dazu eine schwarze Sturmhaube aus dünner Baumwolle, hockte Michael Hendricks am Bug des Festrumpfschlauchboots und spähte in die Dunkelheit, die immer wieder durch die zahllosen Neonlichter Hongkongs, die Schiffe und schlussendlich die Beleuchtung der Gebäude am Wasser durchbrochen wurde. Er trug daher nur ein Nachtsichtgerät in Form eines Monokulars vor einem Auge, während das andere in die Dunkelheit schaute. Er legte eine behandschuhte Hand auf den gummierten Griff seiner Glock und versuchte ein wenig die Anspannung zu vertreiben. Neben ihm stand Boratto, identisch gekleidet, allerdings ein wenig ruhiger. Der Brasilianer hatte leichte Schmerzmittel genommen, um sich ohne nennenswerte Einschränkungen bewegen zu können, aber noch geistig wach zu bleiben.
    Am Ruder des Festrumpfschlauchboot stand Brauer, der in seinem Element war. Er steuerte mit beeindruckender Geschwindigkeit durch den Hafen Hongkongs, entging unzählige Male der Entdeckung durch Schlepper oder Yachten und brachte sie immer näher an die Asian Dream heran, die gerade im Begriff war, anzudocken.
    „Boratto, du übernimmst gleich das Steuer. Ich muss das Schiff entern“, wies Brauer ihn an und wartete, bis Boratto das Ruder fest in der Hand hatte, ehe er es losließ. „Ich gebe Handzeichen, was du machen musst.“
    „Verstanden.“
    Sie brausten näher an das alte Containerschiff heran und Brauer gab Boratto mit einem Handzeichen zu verstehen, dass er langsamer werden sollte. Die Wellen, die die Asian Dream verursachte, versetzten das Festrumpfschlauchboots in heftige Auf- und Abbewegungen und Hendricks fragte sich, ob er bei diesen Bewegungen etwas treffen würde.
    Vermutlich nicht, dachte er bloß.
    „Auf der Stelle bleiben!“, befahl Brauer und hatte einen rostigen Enterhaken in der Hand, den er nun langsam zu schwingen begann. Hendricks duckte sich, um ihm mehr Platz zu verschaffen, dann schleuderte Brauer den Enterhaken hinauf zur Reling. Es klapperte dreimal, dann zog Brauer am Seil und nickte zufrieden. Der Haken saß fest, ganz wie geplant.
    „Ich gehe zuerst, du folgst mir.“ Brauer packte mit seinen behandschuhten Händen das Seil und begann sich hochzuziehen. Schließlich stemmte er die Beine gegen die Außenwand, um seine Arme ein wenig zu entlasten. Den letzten Meter hob Brauer seine kompakte MP7A1 Maschinenpistole und zog sich mit nur noch einer Hand empor. Er spähte vorsichtig über die Reling und schwang sich dann hinüber.
    Unten im Boot starrte Hendricks gebannt das Seil hinauf und wartete auf Brauers Zeichen. Die Sekunden zogen sich hin, dehnten sich bis zur Unendlichkeit, dann sah er das kurze Handzeichen. Nun kletterte Hendricks das Seil empor und war heilfroh, regelmäßig sein Krafttraining zu absolvieren. Andernfalls hätte er diese Kletterpartie nicht erfolgreich beenden können.
    Er kletterte über die Reling und machte seine eigene Maschinenpistole des gleichen Typs feuerbereit.
    „Wir müssen den Söldner-Chef suchen“, sagte Hendricks und schob sich elegant an Brauer vorbei. „Ich vermute, er ist direkt in der Nähe der Brücke“, flüsterte der Deutsche zurück und folgte Hendricks dicht. „Als Chef macht so etwas Sinn.“
    „Dann suchen wir dort zuerst.“
    „Verhalten bei Feindkontakt?“
    „Eliminieren.“ Hendricks war nicht mehr bereit irgendwelche Kompromisse einzugehen. Zu viele Menschen hatten bisher ihr Leben gelassen, als dass er irgendetwas jetzt noch dem Zufall überließ. Sie passierten einige Container, schließlich zwei großen Paletten, auf denen irgendwelche Fässer festgeschnallt waren, dann erreichten sie die Tür, die zum Brückenaufbau führte. Hendricks spannte sich ein wenig an, hob seine

Weitere Kostenlose Bücher