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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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vom Tisch. Wenn Sie jemals wieder in Hongkong sind, besuchen Sie mich.“
    Hendricks fragte sich, was das nun sollte, entschied aber, den Triaden beim Wort zu nehmen. Denn irgendwann würde er wieder in Hongkong sein. Allein wegen der grandiosen Aussicht von der Terrasse der Präsidentensuite aus.
    „Vielen Dank, für die Informationen, wir müssen uns nun sputen.“
    „Gute Jagd.“ Cheng legte auf und ließ einen leicht irritierten Michael Hendricks zurück. Schließlich zuckte dieser nur mit den Achseln. Er hatte akutere Probleme zu lösen. Denn dass die Asian Dream nun schon innerhalb der nächsten vier Stunden im Hafen einlaufen würde, warf seine gesamte Zeitplanung über den Haufen. Vom Schlafmangel und Jetlag gar nicht zu reden.
    „Was brauchst du, Poseidon?“
    „Spezielle Dinge, kriege ich aber am Hafen. Das dauert ungefähr eine halbe bis dreiviertel Stunde. Rüstet ihr euch so lange aus und stellt meine Ausrüstung gleich mit zusammen.“
    Hendricks nickte nur und lief zu Boratto zurück. „Art, schwing' deinen Arsch vom Bett hoch. Die Asian Dream ist in vier Stunden hier, uns läuft die Zeit davon.“
    Boratto hob müde den Kopf und raufte sich die Haare. „Das ist ein Scherz“, sagte er dann.
    „Nein.“
    „Scheiße.“ Er schwang sich aus dem Bett und bewegte einige Male testweise den Kopf nach links und rechts. „Ich will verdammtes Schmerzensgeld!“
    „Ich trete dir gleich in deinen Arsch, Art“, erwiderte Hendricks grinsend, wohl wissend, dass es nur ein Witz war, ein Running-Gag der beiden, den sie sich immer erlaubten.
    „Also“, sagte Hendricks dann und stand im Konferenzraum vor ihrer gesamten Ausrüstung, die sie über den großen Tisch aus Tropenholz verteilt hatten. „Enge Räume, wenig Bewegungsfreiraum. Kompakte Waffen und leichte Ausrüstung also.“
    „Ganz genau.“
    „Gehen wir's an, Art.“
    Und dann hat das hier hoffentlich bald ein Ende, dachte Hendricks, ich will zu Nad, ich will meine Firma leiten und meine Ruhe. Dieser ganze Stress... ich werde zu alt für sowas. Doch das hier bringe ich selbst zu Ende, das bin ich den Toten schuldig, und inzwischen sind es mehr geworden.
    Inzwischen verfluchte Hendricks sich nicht mehr für seine Neugierde, sondern war eher dankbar, denn was auch immer diese mysteriöse Organisation im Schilde führte, es war mit Sicherheit nichts Gutes. Daher war es seiner Ansicht nach nur richtig, wenn er ein wenig in ihrer schmutzigen Wäsche wühlte – ohne zu wissen, was er da zutage fördern würde.
    Einen entscheidenden Hinweis erhoffte er sich vom Söldner-Chef, den er immer noch als Verantwortlichen für den Angriff auf der Autobahn in Südafrika sah.

Kapitel 23 – Schach
     
    Der Club Ernest van der Vaals befand sich in einem ehemaligen Industriegebiet, das sich inzwischen zu einem der teuren Viertel Kapstadts gewandelt hatte. Mit Blick direkt auf das Wasser, war das Grundstück dutzende Millionen wert – nicht zuletzt aufgrund seiner Größe von rund siebentausend Quadratmetern.
    Im Toyota Geländewagen schräg gegenüber der östlichsten Hausecke saßen Walter Mangope und Suzanna Tinto und besprachen die letzten Details ihres Vorhabens. Mangope hatte sich über den unerwarteten Verlauf des Treffens mit Rutte ausgeschwiegen und Tinto hatte nicht weiter nachgefragt.
    Ihr Plan sah immer noch vor, die Umgebung des Clubs wegen eines Gaslecks evakuieren zu lassen und anschließend den Club mit einigen Sprengladungen zu vernichten. Van der Vaal würde sich dann, so zumindest die Theorie, in seine Villa an der Küste zurückziehen. Dort wollte Mangope ihn dann endgültig erledigen.
    „Bist du bereit?“, fragte er Tinto und prüfte ein allerletztes Mal seine kompakte Glock, die er unter seinem grauen Hemd trug, auf dem das Emblem der Gaswerke eingenäht war. Es war eine halbe Nummer zu klein, weshalb er noch eine Baumwolljacke darüber gezogen hatte, um dieses Problem ein wenig zu kaschieren.
    „Ja“, gab sie zurück und sah Mangope eine Weile in die Augen. Ihm war die Entschlossenheit anzusehen, der Wille, einen der gefährlichsten Männer Kapstadts zu töten. Dass es aus persönlichen Gründen geschah und nicht aus Rechtschaffenheit, spielte dabei am Ende keine Rolle mehr, lief es doch auf ein und dasselbe hinaus.
    „Dann rufe ich jetzt an, gleich wird es eine Warnung geben.“ Mangope telefonierte kurz und bereits drei Minuten später verließen die ersten Angestellten die nahen Bürogebäude und Edelapartments. Lediglich bei van

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