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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Grinsen war, fehlte die innige Liebe. Denn die wurde nur Hendricks zuteil und nur ihm.
    Boratto war sichtlich überrascht, nickte aber. „Vermutlich hast du Recht.“
    „Streichen wir das vermutlich mal, Boratto.“
    „Wie du meinst.“
    Sanchez rollte genervt mit den Augen und fragte dann: „Wirst du diesen Kurs mit Barack machen?“
    „Ja.“ Boratto schien verstanden zu haben, dass es hier nicht darum ging, ihm seine Inkompetenz zu zeigen, sondern um zu verhindern, dass die nächste Konfrontation dieser Art tödlich für ihn ausging. Doch jemand wie Boratto, der sich seiner selbst absolut sicher war, der ganz genau wusste, was er konnte und was er zu bewältigen vermochte, bekam man nur schwer dazu, sich einzugestehen, dass er sich noch weiter fortbilden musste.
    „Gut, dann wäre das vom Tisch.“ Sie neigte den Kopf etwas zur Seite und spähte durch die Wohnzimmertür in den Eingangsbereich. Dort stand einer von Lewis Lanes Männern, eine kurze Schrotflinte in den Händen und den gesamten Eingangsbereich aufmerksam im Auge behaltend. „Artur“, sagte Sanchez dann. „Geh wieder ins Bett. Hier rumzusitzen irritiert höchstens morgen früh das Hauspersonal und dein Anblick ist, nun, etwas erschreckend.“
    „Charmant“, brummte Boratto trocken.
    „Hätte ich sagen sollen: beschissen?“
    „Ändert es etwas an der Tatsache?“
    „Nein.“
    „Dann nicht.“ Boratto stand auf, stöhnte leise und schnappte sich zeitgleich die Beretta. Sanchez bemerkte beiläufig, dass die Waffe entsichert gewesen war – und so wie sie Boratto kannte, war auch eine Patrone in die Kammer geladen. Sie sah ihm nachdenklich hinterher und fragte sich, wann Boratto wohl je wieder ein normales Leben führen würde.
    Vermutlich niemals, dachte Sanchez, dafür schleppt er diese Sache schon zu lange mit sich herum. Doch es wird Zeit, dass er das alles hinter sich lässt. Sie stand ebenfalls auf, um wieder ins Bett zu gehen, nahm aus der Küche noch ein Glas Mineralwasser mit und setzte sich dann nachdenklich auf die Bettkante des großen King-Size-Betts, das Hendricks im gemeinsamen Schlafraum hatte aufstellen lassen. Sie überlegte, wie man Boratto dazu bringen konnte, wieder ein halbwegs normales Leben zu führen.
    Dann, nachdem sie das Glas geleert hatte, kam ihr eine Idee. Sie lächelte, ehe sie unter die dünne Bettdecke kroch und wieder ins Reich der Träume abtauchte.
     
    Die Super Puma des Herstellers Eurocopter, die Hendricks durchaus zu Recht als latent altersschwach bezeichnet hatte, als er sie gesehen hatte, befand sich seit etwa drei Stunden auf dem Weg zu einer kleinen Forschungsstation im südlichen Teil der Arktis. Zusammen mit ihm, Brauer, Saxegaard, Prestud, Ragnarsson und Andersen befanden sich abgesehen von den zwei Piloten die vierundzwanzig Schlittenhunde, drei Schlitten und die restliche Ausrüstung. Die Super Puma war also gut gefüllt und einer der Leithunde saß direkt zwischen Hendricks' Beinen und schien reges Interesse an dem Mann aus Südafrika zu haben. Er wedelte immer wieder mit dem Schwanz, leckte mehrfach mit der Zunge am Bein der dicken Winterhose und legte schließlich sogar eine Pfote auf seinen Oberschenkel. Mit erwartungsvollen braunen Augen sah der Schlittenhund Hendricks an und legte den Kopf schief.
    Hendricks lächelte bloß und kraulte den Hund zwischen den Ohren, was dieser zu genießen schien. Er heulte leise und tippte Hendricks dann mit der Nasenspitze gegen die Hand.
    „Nis!“, rief Hendricks über den Lärm des Helikopters hinweg. „Was soll ich jetzt machen?“
    Der Däne grinste breit, einem Lachanfall nahe. „Er mag dich, also kannst du im Grunde gar nichts machen.“
    „Na prima.“ Hendricks sah ein wenig hilflos zu dem großen Hund hinunter, bei dem es sich, wie Andersen ihm beim Eintreffen bei dessen Hof erklärt hatte, um einen Alaskan Malamute handelte, die größten und stärksten Schlittenhunde. Dieser Hund hier vor Hendricks mochte gut und gerne sechzig Kilogramm wiegen und obwohl er durchaus bedrohlich aussah, war er absolut friedfertig und menschenfreundlich – genau die typischen Eigenschaften von Schlittenhunden jeder Rasse.
    Für den Rest des Fluges wich der Leithund nicht von Hendricks' Seite, ließ sich kraulen und machte es sich dann schließlich, etwa zehn Minuten vor der Landung, auf Hendricks' Stiefeln bequem. Brauer neben ihm zuckte bloß mit den Achseln, als er das ein wenig überforderte Gesicht seines Chefs sah.
    „Hunde!“, rief er bloß über

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