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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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verteilen. Saxegaard und Hendricks versorgten unterdessen die Hunde mit Futter, das sie mit einem kleinen Kocher erwärmt hatten. Der große Leithund Benny, mit dem Hendricks den Flug über mehr oder weniger gerungen hatte, folgte ihnen, sein Futter ignorierend, ins Innere des kleinen Hauses und lief dort neugierig in jede Ecke, ehe er sich neben Hendricks auf dem Boden niederließ und erwartungsvoll in die Runde sah.
    „Da haben sich ja zwei gefunden“, bemerkte Prestud trocken und schob sich mit der Spitze seines Messers ein Stück Steak, das vorgebraten war, in den Mund.
    Hendricks hob entschuldigend die Hände. „Er folgt mir seit der Landung.“
    Die drei Norweger sahen sich an, grinsten und begannen kollektiv zu lachen. Andersen klopfte Hendricks bloß auf die Schulter und sah anschließend zu seinem Leithund hinunter.
    „Gib Pfote, Benny“, sagte er und der große Hund reichte ihm tatsächlich die Pfote, fast wie ein Handschlag.
    Hendricks streichelte den Schlittenhund, was mit einem leisen Heulen quittiert wurde, anschließend sah er in die Runde, das Gesicht ernst und konzentriert. „Wir müssen bald los. Wenn noch jemand etwas zu erledigen hat, wie zum Beispiel seinen Nachlass zu regeln, möge er es jetzt tun. Ansonsten, ich bin draußen und verlade die Ausrüstung.“
    Obwohl sie eben noch Witze gerissen und sich gegenseitig aufgezogen hatten, waren sie von einer Sekunde auf die nächste wieder die Profis, die sie waren. Jeder Humor war absolutem Kalkül gewichen, die Lockerheit angespannter Wachsamkeit.
    Anschließend begannen sie, ihre Ausrüstung zu prüfen und vorzubereiten. Sie war so individuell wie die Männer, die sie führten, einzig die .45er Pistolen hatten sie gemein, und die Trijicon-Zielvisiere, die statt Batterien Tritium, ein Atom auf Wasserstoffbasis, verwendeten und daher nicht den Dienst versagen würden. Denn die enorme Kälte leerte Batterien schneller, als man sie tauschen konnte, so zumindest hatte Saxegaard es beschrieben, selbst wenn es etwas übertrieben gewesen war. Während Prestud an einem Gewehr aus britischer Produktion herumbastelte, rammte Hendricks bewusst übertrieben fest das Magazin in den Griff seiner HK MP7A1 und prüfte kurz die Kammer. Er hatte sich bewusst für die kleinere und kompaktere Waffe entschieden und nicht eines der modifizierten Sturmgewehre der Norweger verwendet, da er nicht noch mehr Beweglichkeit einbüßen wollte, die er eh schon teilweise geopfert hatte, aufgrund der schweren Winterkleidung.
    Er schlüpfte aus seinen Wanderstiefeln heraus, zog ein dickes Paar Wintersocken an und tauschte anschließend noch die Hose. Um ihn herum taten die Männer es ihm gleich, manchmal in anderer Reihenfolge, doch das Ergebnis war bei allen sechs Mann ein und dasselbe.
    Sie standen, in dicke Winterkleidung gewandet, mit Stiefeln, die durch Klettverschlüsse verschlossen waren – nichts wäre fataler, als bei zwanzig Grad Minus Schnürsenkel binden zu müssen – mit weißen Overalls in den Händen mitten im Raum. Sie zogen sich die dünnen Overalls, mit den wenigen schwarzen Punkten darauf, über und anschließend setzten sie sich die Sturmhauben, aktiven Gehörschütze, die Skibrillen und schließlich die dicken Wollmützen mit eingebauter Windstopmembran auf. Darüber kam die Kapuze des Overalls und das Ergebnis waren wandelnde Schneemänner. Nur ohne Schnee. Und mit Waffen.
    Ragnarsson fuhr mit der Hand den Lauf seines Maschinengewehrs entlang und prüfte den Gurtkasten. Er warf sich eine taktische Weste über, die ebenfalls schneeweiß war, und anschließend einen farblich passenden Rucksack, der weiteres wichtiges Equipment enthielt.
    Saxegaard sah zu Hendricks hinüber, nickte kaum merklich und bewegte testweise die Arme kreisförmig. Dann schnellte seine Hand zum Griff des Tomahawks, welchen er in einer Scheide am Rücken trug. Ruckartig zog er die Waffe und prüfte den Wurf – und schien mit dem Ergebnis zufrieden zu sein. Er nahm sein Gewehr und verließ dann mit einem Rucksack auf einer Schulter das Haus, seine beiden Gefährten folgten ihm.
    Hendricks schob die Skibrille hoch, um ungefiltert sehen zu können, und schaute zu Brauer hinüber, der, wie für ihn typisch, sich schweigend vorbereitete, vollkommen auf sich und seine Ausrüstung fokussiert.
    „Wenn mir etwas zustoßen sollte, Poseidon“, begann Hendricks langsam. „Hole für Nad eine Schatulle aus einem Bankschließfach in London. Sämtliche Unterlagen dazu befinden sich in meinem

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