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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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vermutlich hast du Recht. Deshalb werde ich ihn ja jetzt auch auf seine Rolle als Geschäftsführer vorbereiten.“
    Sanchez starrte Howell eine ganze Weile lang an und setzte sich schließlich wieder zurück auf die Couch. „Wann kommt Mike hier an?“
    „In fünf Stunden.“
    „Dann verschwinde und lass mir Bescheid geben, wenn er da ist.“
    „Ganz wie du willst, Nadia.“ Howell drehte sich um und rollte in Richtung Zimmertür. Es war ein Präzedenzfall, noch nie hatte Hendricks sich in einer solch heiklen Situation befunden, daher verübelte Howell Sanchez ihr Verhalten auch in keinster Weise. Er ließ den Wohnbereich seines Sohnes hinter sich und traf im Flur auf van der Buurt.
    „Sir, Sie wollten eiskaltes Wasser haben“, sagte dieser und hielt eine Plastikflasche bereit, auf der sich bereits Kondenswasser gebildet hatte.
    Howell nickte wortlos, schnappte sich die Flasche und begann sie zu leeren. Wenn er unter starkem Stress litt, trank er stets eiskaltes Wasser. Es bewirkte bei ihm das, was Kaffee bei anderen Leuten bewirkte. Er wurde wieder wach.
    „Fahren Sie mich runter in die Operationszentrale, aber schütteln Sie nicht so herum! Herrgott, ich will in Frieden trinken.“
    „Sehr wohl, Sir.“ Howell sinnierte vor sich hin, was wohl bei der Operation schief gegangen sei und beschloss, dass es Zeit wurde, die Optionen der SACS zu erweitern.
    „John“, sagte er an Drake gewandt. „Vereinbaren Sie für morgen elf Uhr einen Termin mit dem südafrikanischen Verteidigungsminister. Und fragen Sie ihn nebenbei, wie es seiner Tochter in Cambridge geht.“
    „Schon so gut wie erledigt, Sir.“ Drake verschwand und ließ van der Buurt ihren Chef zum Aufzug fahren. Zwei Männer in schwarzen Anzügen folgten ihnen mit etwas Abstand, wobei sie ihre kompakten Maschinenpistolen offen vor der Brust trugen.
     
    Die Cessna landete auf dem firmeneigenen Flugfeld und kam rasch zum Stehen. Hendricks, Mangope, Tinto und Santiago Gorro stiegen aus und blickten in den Nachthimmel Südafrikas. Einige Wolken zogen vorbei, ansonsten erhellte der Vollmond das Flugfeld eindrucksvoll und ließ die Scheinwerfer der drei Range Rover fast überflüssig werden.
    „Und wir sind hier jetzt wo genau?“, wollte Gorro wissen.
    „Sie sind bald auf dem Weg zurück nach Spanien“, brummte Hendricks bloß, als er drei Mitarbeiter von der SACS zu sich winkte, damit sie sich um die Krankenschwestern kümmerten. „Was interessiert es Sie also, wo Sie sind.“
    „Alte Angewohnheit.“
    „Hmm.“ Hendricks sah Gorro eingehend an. Die beiden Männer sahen sich fast eine Minute lang in die Augen und jeder schien das Gegenüber zu lesen.
    „Haben Sie etwas vor?“, fragte Hendricks und sah Gorro unverändert in die Augen.
    „Ja. Das heute war kein Zufall, ich gehöre scheinbar nicht in den Kirchendienst.“
    „Aber dennoch haben Sie sich dafür entschieden“, konterte Hendricks.
    „Ich habe das, was ich verarbeiten wollte, verarbeitet. Und Sie haben heute gesehen, dass ich nichts verlernt habe.“
    „Darum geht es mir nicht.“
    „Worum denn dann?“
    „Ob Sie zu uns passen.“
    Gorro zog eine Braue in die Höhe. „Wie meinen Sie das?“
    „Wir sind keine Killertruppe, die man anheuert, wenn man irgendeinen Scheiß angestellt hat und rausgeholt werden muss. Primär sind wir ein Unternehmen für Rettungsoperationen. Sekundär bilden wir südafrikanische Polizisten aus und stellen manchmal Personenschutz für Gäste der Regierung. Wenn Sie damit ein Problem haben, sind Sie bei uns falsch.“
    „Für eine Rettungsoperation waren Sie und Ihre Leute aber reichlich aggressiv im Dschungel.“
    „Niemand hat gesagt, dass Rettungsaktionen immer friedlich von statten gehen. Denn meist haben wir es mit schwer kriminellen Elementen zu tun, manchmal sogar radikale Islamisten. Selbst mit der FARC hatten wir schon zu tun.“
    „Mal Aktivitäten in Afghanistan gehabt?“
    „Ja, mehrfach, ist aber nicht mein Zuständigkeitsbereich.“ Hendricks bedeutete Gorro mit einer Geste Richtung Fahrzeug zu gehen. „Ich bin zuständig für alle Operationen in Mittel- und Südamerika.“
    „Das dürfte auch der Grund sein, weshalb Sie Spanisch sprechen“, brummte Gorro, als er sich auf die Rückbank des Range Rover setzte.
    „Fahren Sie zum Weingut“, wies Hendricks den Fahrer auf Afrikaans an und nahezu ruckelfrei setzte sich der gepanzerte Wagen in Bewegung. Auf Englisch wandte er sich wieder Gorro zu. „Soll ich das hier jetzt als offizielle

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