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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Warum nicht?«
    »Haben Sie zurzeit eine Beziehung mit jemandem? Es muss auch nicht besonders ernst sein . « Ihr gefiel, wie er als erste Reaktion die Augen zusammenkniff. Graue Augen, richtig graue Augen, hatten etwas sehr Durchdringendes an sich.
    Er überlegte sich ein halbes Dutzend Antworten, bevor er sich für die Wahrheit entschied. »Nein.«
    »Zu schade . « Sie runzelte flüchtig die Stirn. »Das hätte geholfen, aber ich werde einfach etwas erfinden. Würde es Sie sehr stören, wenn ich Sie sitzen ließe, vielleicht wegen eines Meeresbiologen?«
    Nathan lachte. Er wusste nicht, warum, aber als er nach seinem Weinglas griff, schmunzelte er immer noch. »Keineswegs.«
    Jackie hatte nicht damit gerechnet, dass sein Lachen so anziehend sein würde. Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch. Sie nahm es zur Kenntnis, genoss es flüchtig, unterdrückte es dann. »Sie sind ein feiner Kerl, Nathan. Nicht jeder würde das glauben, aber nicht jeder kennt Sie so wie ich. Ich hole Ihnen noch etwas Hähnchen.«
    »Nein, ich hole es.«
    Sie erhoben sich gleichzeitig, griffen beide nach seinem Teller. Ihre Hände schlossen sich darum und umeinander. Ihre Körper stießen zusammen. Er nahm ihren Arm, um sie zu stützen. Das übliche Lächeln und die automatische Entschuldigung blieb bei beiden aus.
    Jackie stockte der Atem, und ihr Herz setzte einen Schlag aus. Das Gefühl überraschte sie nicht. Sie war zu sehr im Einklang mit ihren Gefühlen, um überrascht zu sein. Es war deren Tiefe, die sie erstaunte. Die Berührung war zufällig, eher komisch als romantisch, doch sie hatte das Gefühl, als hätte sie ihr ganzes Leben darauf gewartet.
    Sie würde sich erinnern an den Druck seiner Hand und an die Wärme seines Körpers, der flüchtig ihren streifte. Sie würde sich erinnern an den Ausdruck des überraschten Argwohns in seinen Augen und an das Aroma der Gewürze und des Weins. Sie würde sich erinnern an die Stille, die völlige und plötzliche Stille. Als hätte die Welt einen Augenblick lang den Atem angehalten. Nur einen Augenblick lang.
    Was zum Teufel ist das? Das war Nathans erster und einziger zusammenhängender Gedanke. Er packte sie härter, als er sollte, so, als wolle er sich festhalten – aber das war absurd. Doch so absurd es auch war, er konnte sich nicht dazu bringen, Jackie loszulassen. Ihre Augen waren so groß, so sanft. War es dumm zu glauben, dass er völlige Aufrichtigkeit in ihnen sah? Jener Duft war da, ihr Duft, auf den er zuerst in seinem Schlafzimmer gestoßen war. Der Duft, der immer noch in der Luft hing, nachdem sie in eines der Gästezimmer gezogen war. Er hörte ihren tiefen Atemzug. Oder vielleicht war es sein eigener.
    Und er begehrte sie. Es hielt nur einen Moment an, aber das Verlangen war stark.
    Sie wichen gleichzeitig zurück, mit jener schnellen, beinahe ruckhaften Bewegung, die man machte, wenn man vor einer unerwarteten Flamme zurückschreckte. Jackie räusperte sich. Nathan stieß einen langen Atemzug aus.
    »Es macht mir nichts aus.«
    »Danke.«
    Sie trat an den Herd. Während sie Hähnchen und Gemüse auf den Teller häufte, fragte sie sich, ob sie sich diesmal nicht auf ein Abenteuer eingelassen hatte, auf das sie lieber hätte verzichten sollen.

3. K APITEL
    Jackie lehnte sich im Schreibtischstuhl zurück und dachte über Sarahs verwirrte und widersprüchliche Gefühle für Jake nach. Wie reagierte eine behütete junge Frau, kaum achtzehn, auf einen rücksichtslosen Revolverhelden, der sein Leben lang nach Regeln gelebt hatte, die sie nicht verstehen oder billigen konnte? Und wie reagierte ein Mann, der all das gesehen und getan hatte, was Jake Redman gesehen und getan hatte, auf eine unschuldige, im Kloster erzogene Frau?
    Ihr Umgang miteinander konnte nicht reibungslos verlaufen. Ihr Zusammenfinden war zwar nicht unmöglich, aber zumindest sehr schwierig. Zwei verschiedene Welten, dachte Jackie. Verschiedene Wertvorstellungen, verschiedene Ambitionen. Das waren schwer zu überwindende Konflikte. Dazu kamen Schießereien, Verrat, Kidnapping und Rache, um die Sache interessant zu machen. Doch trotz all der Abenteuer sollte die Liebesgeschichte den Kern des Romans bilden. Wie diese beiden Menschen sich änderten und einander ergänzten, wie sie Kompromisse schlossen und sich anpassten.
    Jackies Ansicht nach hatten Sarah und Jake eine gute Chance. Weil sie sich liebten. Und das war mehr, als viele andere Leute von sich behaupten konnten.
    Ihr kam in den Sinn, dass es alles

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