Geheimrezept zum Glücklichsein
er hätte all das über ihre Haut gegossen. Er hatte jedoch nur sich selbst.
Das war genug. Er war mehr als genug für sie. Sie zeigte es ihm in der Art, in der ihre Lippen sich öffneten, in der Art, wie sie ihn umarmte. Kein Traum, in dem sie je geschwelgt hatte, kein Wunsch, den sie sich je gegönnt hatte, reichte an die Wirklichkeit seiner Zärtlichkeit heran.
Seine Hände waren so kühl, so ruhig auf ihrer Haut. Und doch – mit jeder Berührung spürte sie sich erglühen. Die Hitze kam nun von innen, sodass es möglich war, sie einzudämmen und zu verhindern, dass sie übermächtig wurde. Nur züngelnde Flammen, die niedrig brannten.
So sanft, wie er es getan hatte, griff sie nach ihm, bot die Freuden und Verlockungen bedingungsloser Liebe. Als sie erzitterte, murmelte er. Beruhigend. Und sie, die nie geglaubt hatte, einen Mann als Beschützer zu brauchen, begriff, dass sie ohne ihn verloren war.
Freigebigkeit ohne Einschränkungen. Dass sie gab, dass er ebenso geben konnte, dass er sich gezwungen sah, es ihr gleichzutun, war etwas Neues für ihn.
Er glitt in sie, und die Zärtlichkeit blieb bestehen. Langsame, harmonische Bewegungen vereinten sie. Ein Seufzer verklang, wie vom Winde verweht. Mit seinem Mund auf ihrem fuhren sie fort. Wie ein Wiener Walzer war ihr Tanz leicht und elegant. Als sich das Tempo steigerte, wirbelten sie mit der Musik, mit geöffneten Augen und ineinander versunkenen Blicken.
Der Tanz endete so sanft, wie er begonnen hatte.
Die Sonne stand nun höher. Zufrieden, eng an Nathans Körper geschmiegt, beobachtete Jackie das Wehen der Gardinen in der sanften Brise. Wenn sie sich genug konzentrierte, konnte sie den zarten Duft der Blumen unten im Garten auffangen. Eine Mischung aus Gerüchen, die vom Frühling und von neuem Leben kündeten.
Jeder Moment der vielen Stunden, die sie zusammen verbracht hatten, haftete fest in ihrem Gedächtnis. Unauslöschlich. Sie wusste, dass sie diese Erinnerungen oft hervorholen und immer wieder genießen würde.
»Weißt du, was ich gern möchte?« , fragte sie.
»Hmm?« Wäre Nathan nicht so benommen gewesen, dann hätte es ihn gewundert, dass er so kurz vor Mittag im Bett dösen konnte.
»Hierbleiben, hier im Bett, den ganzen Tag lang.«
»Wir haben einen recht guten Auftakt dazu gemacht.«
Mit einem schelmischen Grinsen drehte sie sich zu ihm um. »Vielleicht sollten wir …« Sie unterbrach sich und fluchte leise, als das Telefon klingelte. »Da hat sich jemand verwählt« , sagte sie und kletterte über Nathans Schulter, als er nach dem Apparat greifen wollte. »Es ist nur eine Frau mit blecherner Stimme, die dir mitteilen will, dass du in einem Preisausschreiben gewonnen hast und zehn kostenlose Zeitschriftenabonnements erhältst, sofern du eine Bearbeitungsgebühr von 7,75 $ pro Monat zahlst.«
Er zögerte einen Moment, weil es so glaubwürdig klang, wie sie es sagte. »Und wenn nicht?«
»Aber wenn doch? Hast du genug Willenskraft, um zehn kostenlosen Zeitschriften im Monat zu widerstehen? Überlege es dir gut, Nathan, sehr gut.«
Er legte eine Hand über ihr Gesicht und drückte sie in die Kissen. Energisch nahm er den Hörer ab. »Hallo?«
»Du bist gewarnt worden« , flüsterte Jackie in verhängnisvollem Ton.
»Carla?«
»Carla?« Jackie biss ihn in die Schulter.
»Aua! Verdammt! Nein, Carla, ich … Was gibt es?« Um sich zu schützen, rollte Nathan sich herum und hielt Jackie unter sich gefangen. »Ja, das hatte ich erwartet . « Er ignorierte die fuchtelnden Arme und gemurmelten Flüche unter sich und lauschte. »Gut, wir verlegen den Termin vor, wenn nötig. Nein, darum habe ich mich schon gekümmert. Vereinbare es für morgen. Um zehn. Benachrichtige Craig. Ich möchte ihn dabeihaben . « Jackie wand sich unter ihm und gab keuchende Geräusche von sich. Er ignorierte auch das. »Ja, ich habe es genossen, mich ein paar Tage entspannen zu können. Bis morgen, Carla.«
Als er den Hörer auflegte, gelang es Jackie, sich unter ihm hervorzuwinden. Mit glühenden Wangen rang sie übertrieben tief nach Atem und schlug ihm das Kissen über den Kopf. »So, du wolltest mich also ersticken, um mit der italienischen Gräfin durchzubrennen und im ›Holiday Inn‹ eine wilde, verbotene Affäre mit ihr anzufangen. Versuch nicht, es zu leugnen« , warnte sie. »Die Anzeichen sind allzu deutlich.«
»Also gut. Welche Gräfin ist es?«
»Carla . « Sie schlug erneut mit dem Kissen auf ihn ein, zielte diesmal tiefer und musste dann
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