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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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die Ehe für mich . « Plötzlich wurde auch er zornig. Er hatte in einer alten Wunde gestochert, und Jackie wollte dennoch mehr. »Glaubst du, dass man nur braune Augen oder ein Grübchenkinn von den Eltern erbt? Sei nicht dumm, Jackie. Sie geben uns wesentlich mehr. Mein Vater war selbstsüchtig. Ich bin auch selbstsüchtig, aber ich habe wenigstens genug Verstand, um zu wissen, dass ich nicht mich, dich oder die Kinder, die wir hätten, in solch ein Unglück stürzen darf.«
    »Verstand?« Das MacNamara-Temperament, seit Generationen berühmt, kam zum Vorschein. »Wie kannst du dastehen, so einen Unsinn reden und es auch noch Verstand nennen? Du hast nicht genug Verstand, um einen Teelöffel zu füllen. Herrje, Nathan, wenn dein Vater ein Mörder gewesen wäre, würdest du dann herumlaufen und andere Menschen zerstückeln? Mein Vater liebte rohe Austern, und ich kann nicht mal ihren Anblick ertragen. Heißt das, dass ich ein Adoptivkind bin?«
    »Die Vergleiche sind absurd!«
    »Absurd? Ich?« Wütend griff Jackie nach dem erstbesten Gegenstand, einer venezianischen Schale aus dem neunzehnten Jahrhundert, und zerschmetterte sie auf dem Fußboden. »Ich werde dir sagen, was absurd ist. Es ist absurd, jemanden zu lieben, wiedergeliebt zu werden und sich zu weigern, daraus etwas Dauerhaftes werden zu lassen, weil es vielleicht, nur vielleicht, nicht perfekt klappen könnte.«
    »Ich rede nicht von perfekt. Verdammt, Jackie, nicht die Vase!«
    Doch das gute Stück war bereits nur noch ein Haufen französischer Porzellanscherben auf dem Fußboden. »Natürlich redest du von perfekt. Perfektion ist alles für dich. Du projizierst dein Leben Jahre in die Zukunft und sorgst dafür, dass es bloß keine Probleme oder Unebenheiten gibt.«
    »Prima . « Nathan drehte sie zu sich herum, bevor sie einen weiteren Gegenstand greifen konnte. »Das soll dir beweisen, dass ich recht habe. Mir liegt daran, die Dinge auf eine bestimmte Art zu erledigen. Ich plane tatsächlich voraus und bestehe darauf, die Dinge so sorgfältig zu beenden, wie sie begonnen wurden. Du hingegen, wie du selbst eingestanden hast, führst nie etwas zu Ende.«
    Jackie hob das Kinn. Ihre Augen waren trocken. Die Tränen würden später kommen, das wusste sie. »Ich habe mich schon gefragt, wie lange es dauern würde, bis du mir das ins Gesicht schleuderst. In einem hast du recht, Nathan. Die Welt besteht aus zwei verschiedenen Arten von Menschen, den Sorgfältigen und den Sorglosen. Ich bin ein sorgloser Mensch und damit zufrieden. Aber ich halte nicht weniger von dir, weil du ein sorgfältiger Mensch bist.«
    Er atmete tief aus. »Ich habe es nicht als Beleidigung gemeint.«
    »Nein? Nun, vielleicht nicht, aber die Feststellung ist getroffen. Wir sind nicht gleich, und obwohl ich uns beiden ein gewisses Maß an Weiterentwicklung und Kompromissbereitschaft zutraue, werden wir nie gleich sein. Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich dich liebe und mein Leben mit dir verbringen möchte.«
    Diesmal griff sie nach ihm, packte ihn beim Hemd. »Du bist nicht wie dein Vater, und ich bin garantiert nicht wie deine Mutter. Lass es nicht zu, dass sie dir, dass sie uns das antun.«
    Er bedeckte ihre Hände mit seinen und versuchte, durchzuatmen und ruhig mit ihr zu sprechen. »Vielleicht wäre es leichter, wenn du nicht so wichtig wärst. Dann könnte ich sagen: Also gut, wir wollen uns, also gehen wir das Risiko ein. Aber du bedeutest mir zu viel, um mich darauf einlassen zu können.«
    »Ich bedeute dir zu viel . « Die Tränen drohten loszubrechen, und zwar bald, deshalb wich sie lieber zurück. »Zum Teufel mit dir dafür, Nathan. Dafür, dass du selbst jetzt nicht den Mut hast, mir zu sagen, dass du mich liebst . « Sie wirbelte herum und stürzte hinaus. Kurz darauf hörte er die Haustür ins Schloss fallen.

11. K APITEL
    Die Maurer haben zwei Tage wegen des Regens verloren. Ich lasse jetzt in Doppelschichten arbeiten . « Nathan stand auf der Baustelle und blinzelte in die Sonne, die endlich aufgetaucht war. Es war kalt in Denver. Die wenigen hoffnungsvollen Wildblumen, die sich hinausgewagt hatten, waren achtlos zertrampelt worden. Im nächsten Frühling würde das gesamte Grundstück bepflanzt und grün sein. Er musterte die aufgerissene Erde sowie den Rohbau und sah alles bereits wie vollendet vor sich.
    »Für das lausige Wetter, das du hattest, bist du in knapp drei Wochen sehr gut vorangekommen . « Craig, die Augen von einem Stetson beschattet, die

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