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Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare

Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare

Titel: Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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Hinterkopf, wenn es in den nächsten beiden Kapiteln darum geht, die Alternative Gehen oder Bleiben getrennt voneinander zu betrachten. Stellen Sie sich hierzu vor, Sie würden sich eine ganz bestimmte Zeit – sagen wir zwei Wochen – ausschließlich mit der Entscheidung auseinandersetzen, einen Schlussstrich unter Ihre Beziehung zu ziehen. Die Frage dazu lautet: Wird es Ihnen leidtun, wenn Sie gehen? Erst danach befassen Sie sich mit der Alternative, zusammenzubleiben.
4. Kapitel
Die Entscheidung überprüfen, die Partnerschaft beenden zu wollen
    Was sagen Ihre Körpersignale zu dieser Option? Fühlen Sie sich angenehm oder unangenehm an? In welche Richtung weisen sie: Stopp oder Go? Ja oder Nein – oder noch Unentschieden. Machen Sie sich Notizen, damit Sie später einen Vergleich vornehmen können. Nutzen Sie die folgenden konkreten Entscheidungshilfen, um mehr Klarheit zu bekommen, ob Sie die Partnerschaft beenden wollen. Für diese Entscheidung braucht es nur Ihr Votum.
Sich selbst aufgeben kann keine Beziehung retten
    Fühlen Sie sich durch Verhaltensweisen Ihres Partners in Ihrer Integrität und Würde verletzt? Vielleicht haben Sie eine sehr klare Vorstellung davon, was Sie auf keinen Fall akzeptieren können und wollen. Möglicherweise sind Sie sich aber unsicher und sehen sich daher nicht imstande, eine klare Trennungslinie zu ziehen zwischen dem, was Sie bereit sind zu akzeptieren und was nicht. In diesem Fall können Sie so lange keine klare Entscheidung treffen, solange Sie in dieser Gefühlsungewissheit stecken. Selbst wenn andere längst dazu raten, wagen Sie eine Trennung nicht, weil Sie nicht wissen, ob Sie dazu wirklich Anlass haben.
    Erinnern Sie sich daran, wie Ihr Unbewusstes arbeitet: Es überblickt die Situation, in der wir uns befinden, sortiert alles Unwichtige aus und konzentriert sich absolut auf das Wesentliche. Und wesentlich ist nicht »warum«, sondern »was«: Was kann und will ich nicht länger akzeptieren? Achten Sie auf Ihre Körpersignale. Eines der wichtigsten Signale ist, wenn sich der persönliche Stolz meldet und Ihnen sagt: Das lasse ich nicht mehr mit mir machen! Das ist der entscheidende Moment, in dem es »Klick« macht und die Kompromissbereitschaft oder Geduld erschöpft ist und die persönlicheBilanz ins Negative geht. Verletzter Stolz – und darum geht es hier geht immer mit irgendeiner Körperempfindung oder einem starken Gefühl einher, während der Verstand unter Umständen immer wieder verschiedene Lösungsmöglichkeiten durchgeht.
    Es gibt eine Reihe von Fragen, die Sie sich stellen sollten, um festzustellen, wie Sie sich wirklich fühlen. Bitte überlegen Sie bei jeder der folgenden Aussagen, inwieweit sie auf Sie zutrifft. Kreuzen Sie den entsprechenden Kreis in der ersten Spalte an. Markieren Sie dann in der zweiten Spalte, wie wichtig der beschriebene Aspekt für Sie ist. Achten Sie auf Ihre Gefühle und Körpersignale, die sich beim Durchlesen und Beantworten der Aussagen melden.

    Quelle: J. Barranger, 1998
    Was empfinden Sie, wenn Sie Ihre Antworten betrachten? Welche Körpersignale nehmen Sie wahr? Wenn alle oder der Großteil der Aussagen völlig zutrifft, heißt das, dass es Ihnen erheblich schaden wird, an Ihrer Beziehung weiter festzuhalten. Wenn Sie zudem bereits eine Menge unternommen haben, um Ihre Beziehung zu retten, brauchen Sie sich nichts vorzuwerfen, wenn Sie gehen. Sich selbst aufzugeben hat noch keine Beziehung gerettet – das eigene Leben schon. Wenn der Fall so liegt, brauchen Sie im Sinne des einen guten Grundes Ihre Beziehung gar nicht mehr bis ins letzte Detail zu erforschen.
    Wenn eine größere Anzahl der Aussagen teilweise zutrifft und teilweise nicht, ist dies kein Zeichen einer guten Partnerschaft, aber in diesem Fall besteht eher die Möglichkeit, die Beziehung weiterzuführen, egal, ob Sie an ihr arbeiten oder nicht. Sie könnten sich daher für die erste der sechs Alternativen entscheiden.
    Für Ihre persönlichen Notizen
    Ihre Körpersignale: …
    Ihre Gefühle: …
    Ihr Verstand: …
    Aus meiner Sicht gibt es auch ein Mindestmaß an Erwartungen, die erfüllt sein müssen, um an der Partnerschaft festzuhalten – zumindest wenn es keine reine Zweckgemeinschaft sein soll. Von einem liebevollen Partner können und dürfen wir sowohl ein intuitives Verständnis wie ein absichtliches, also bewusstes, Einlassen auf unsere Empfindlichkeit erwarten. Ständig sich dem Partner erklären, Missverständnisse ausräumen und sich

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