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Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare

Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare

Titel: Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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Loch, ein Engegefühl in der Brust. Ein beklemmter Atem, ein Zusammenziehen, eine Angst. Ein Kloß im Hals, ein Druck im Nacken, ein Gefühl von Schwere. Negative Signale werden meist deutlicher wahrgenommen als positive.
Positive Körpersignale
    Ein gutes Gefühl im Bauch, ein befreites Gefühl im Brustbereich, Gefühle von Energie und Tatendrang. Ein Glucksen im Bauchbereich, ein inneres Lächeln oder Schmunzeln.
    Als Faustregel gilt: Mit einer Entscheidung fühlen wir uns immer dann gut, wenn die Bewertung aus dem emotionalen Erfahrungsgedächtnis und die Analysen des Verstandes zu übereinstimmenden Ergebnissen kommen.
    Die moderne Gehirnforschung hat inzwischen genaue Vorstellungen davon, in welcher Abfolge das Zusammenspiel zwischen Intuition und Verstand verläuft: Bedürfnisse und Wünsche sind im emotionalen Erfahrungsgedächtnis gespeichert und werden als gut für mich oder schlecht für mich bewertet. Diese Bedürfnisse und Wünsche können von dort ins Bewusstsein gelangen. Hier werden dann Analysen und Abwägeprozesse vorgenommen. Entschieden wird durch diese Überlegungen jedoch nichts. Entschieden wird mit den Stopp- und Go-Signalen des emotionalen Erfahrungsgedächtnisses. Erst wenn aus dem Unbewussten das entscheidende Gefühl auftaucht, entsteht der Impuls zum Handeln. Dazu müssen Gefühle und Körpersignale eindeutig in eine Richtung weisen.
    Es gibt noch ein paar hilfreiche Punkte, die Sie bei Ihrer Entscheidung beachten sollten:
Ihre innersten Werte
    Vergleichen Sie die Fakten mit Ihren innersten Werten. Legen Sie Ihre eigenen Maßstäbe an Ihre Partnerschaft und an Ihre Entscheidung. Ziehen Sie hierfür Ihre Erkenntnisse aus der Übung »Vergleichen Sie Ihre Werte« (Kapitel 1), dem Test »Selbstachtung« (Kapitel 4) und dem Test »Was mir wichtig ist« (Kapitel 5) hinzu.
Verlusten ins Auge schauen
    Jede Entscheidung für etwas ist gleichzeitig eine Entscheidung gegen andere Möglichkeiten und damit mit Verzicht und Verlust verbunden. Nur wenn Sie den Verlusten ins Auge sehen, können Sie etwas endgültig abschließen. Wenn Sie sich alle Möglichkeiten offenlassen, schließen Sie mit nichts ab. Um Verluste und Verzichte geht es in den Abschnitten »Was tut Ihnen leid, wenn Sie gehen?« (Kapitel 4) und »Was Sie verpassen könnten« (Kapitel 5). Bedenken Sie dabei Folgendes: Alles, was Sie bislang in Ihre Partnerschaft investiert haben, sollte Ihre Entscheidung nicht beeinflussen. Denn diese Investitionen gehören der Vergangenheit an, Ihre Entscheidung aber betrifft die Zukunft. Betrachten Sie Pro- und Kontra-Listen als eine Möglichkeit zu analysieren, bei welcher Alternative die Vorteile die Nachteile überwiegen. Achten Sie vor allem auf die richtige Durchführung – eben weil die Methode den meisten vertraut ist (Kapitel 4 und 5). Mithilfe der Mindmap-Methode können Sie sich Ihre Ängste bewusst machen und diesen entgegentreten. Diese blockieren oftmals eine fällige Entscheidung (Kapitel 4 und 5).
An die Zukunft denken
    Wenn Sie eine Entscheidung nur unter kurzfristigen Gesichtspunkten treffen, handeln Sie sich damit möglicherweise langfristige Probleme ein. Versuchen Sie also vorausschauend zu denken, damit Sie nicht Entscheidungen treffen, die lediglich der Vermeidung aktuell unangenehmer Gefühle dienen. Erweitern können Sie Ihren Blickwinkel durch Fantasiereisen , die Ihnen einen Zugang zu den inneren Bildern ermöglichen, die sich einstellen, wenn Sie die Auswirkungen Ihrer Entscheidung zu verschiedenen Zeitpunkten in der Vorstellung durchspielen. Durch einen größeren Zeitrahmen können angenehme und unangenehme Körpersignale deutlicher wahrgenommen werden (Kapitel 4 und 5).
Kompass Bauchgefühle
    Achten Sie bei allen Übungen auf Ihre Emotionen und Körperempfindungen. Bauchgefühle, ohne dabei zu vergessen, dass sie Teil IhresVerstandes sind. Insbesondere bei den Frageteilen und Tests ist es mir ein Anliegen, dass Sie sich dabei Ihrer Gefühle und Körpersignale bewusst werden Dazu finden Sie eine Rubrik für persönliche Notizen , mit deren Hilfe Sie Ihre Bauchgefühle notieren können.
Gut genug
    Treffen Sie Ihre Entscheidung anhand einiger weniger Kriterien. Vorschläge dazu finden Sie in Kapitel 6. Nach einer Redensart ist einem Menschen nicht zu trauen, der zu viele gute Entschuldigungen hat. Dies gilt auch für jemanden, der zu viele gute Gründe hat. Manchmal reicht ein guter Grund. Setzen Sie sich auch nicht unnötig unter Druck, weil Sie eine perfekte Entscheidung

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