Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare
trennen: Ihre Beziehung hat dann keine echte Chance mehr. Wenn Sie selbst sich nicht mehr vorstellen können, wie Sie mit Ihrem Partner glücklich werden können oder wenn Ihr Partner klar und deutlich sagt, dass es für ihn vorbei ist, sollten sie aufgeben und sich definitiv trennen. Sich selbst aufzugeben, kann keine Beziehung retten.
Ein guter Grund zu gehen ist, wenn Sie und Ihr Partner partout nicht zusammenpassen.
So viel zu den Gründen, sich von Ihrem Partner definitiv zu trennen. Eine Trennung auf Probe ist in diesen Fällen nur ein Hinausschieben der Entscheidung. Im Sinne des einen guten Grundes und des Prinzips der sequentiellen Entscheidung reicht der erste Grund bereits aus, eine gute Entscheidung zu treffen. In diesem Fall brauchen Sie sich auch nicht mehr damit zu beschäftigen, ob Sie nicht doch bleiben sollten.
Wie aber steht es mit den Gründen zu bleiben?
Wenn noch Hoffnung besteht, sollte man bleiben. Hoffnung besteht dann, wenn es noch genügend Dinge in der Partnerschaft gibt, auf die man nicht verzichten möchte und wenn es realistische Anzeichen gibt, dass alles, was unerträglich ist, sich ändern lässt; oder man einen Weg findet, damit seinen Frieden zu machen und dafür das passende Beziehungsarrangement findet.
Wenn die Bereitschaft zur Veränderung besteht, kann man zusammen an der Beziehung arbeiten und dann lohnt es sich zu bleiben.
Wenn keinem die Beziehung völlig gleichgültig ist, kann man es innerhalb eines bestimmten Zeitraums noch einmal zusammen versuchen.
Wenn Ihre Partnerschaft aktuell mehr Schwächen als Stärken aufweist, ist dies kein Grund zu gehen. Vorübergehend kann einePartnerschaft durchaus mal mehr Schwächen als Stärken haben und dennoch eine gute Partnerschaft sein. Entscheidend ist, ob es vorübergehend ist. In diesem Fall können Sie gemeinsam an Ihrer Beziehung arbeiten, indem Sie Stärken ausbauen und Schwächen abfedern. Wenn Sie gerne an ihrer Beziehung arbeiten möchten, sich aber unsicher sind, ob Sie das zusammen hinbekommen, wäre die passende Entscheidung, auf Probe zu bleiben. Wie man dauerhaft bleiben kann, erfahren Sie im nächsten Teil.
Wenn jeder von Ihnen noch positive Gefühle hat, sollten Sie bleiben. Krisen sind die Wachstumszeiten der Liebe.
Wenn Sie zu den unglücklichen Partnern zählen, die sich in eine verhängnisvolle »Wenn-nur-Falle« manövriert haben, ist das kein Grund, das Handtuch zu werfen und die Beziehung zu beenden, denn der nächste Partner ist auch nur ein Mensch aus Fleisch und Blut und demzufolge ist auch er oder sie nicht perfekt. Wie groß auch immer die Probleme ihres Partners tatsächlich sind, über die Sie klagen – seine mangelnde Gesprächigkeit, seine Unpünktlichkeit, sein Ordnungszwang, seine langen Telefonate, seine geringe Neigung zur Romantik – eins ist klar: derjenige, der hier mit Sicherheit ein Problem hat, sind Sie. Wenn man erst einmal verstanden hat, dass man keinen idealen Partner braucht, um eine ideale Partnerschaft zu haben , kann man aufhören, Hirngespinsten hinterherzujagen. Unterschiede wird es immer wieder geben und deshalb heißt die Devise nicht Trennung, sondern lernen, mit den Unterschieden umzugehen.
Wenn Sie herausgefunden haben, dass Sie sich in vielerlei Hinsicht ähneln, lohnt es sich zu bleiben, weil sie damit eine wichtige Voraussetzung für eine dauerhaft glückliche Partnerschaft erfüllen.
Wenn Ihre Partnerschaft unter den Ansprüchen des romantischen Liebesideals nicht mehr attraktiv erscheint, ist das kein Grund zu gehen, sondern ein guter Grund zu bleiben, um Ihre Partnerschaft nach Ihren persönlichen Kriterien zu gestalten. Ansprüche lassen sich verändern und das nicht nur in eine Richtung.
Wenn Sie und Ihr Partner persönliche Entwicklung und Partnerschaft vereinigen wollen, sagt die Faustregel: Lieber mit dem alten Partner etwas Neues, als mit dem neuen das Alte. Also bleiben Sie und arbeiten Sie an Ihrer Partnerschaft. Apropos »arbeiten«: Wenn Beziehungen lange halten, liegt das nicht so sehr an Disziplin oder Gewöhnung, sondern am Willen, zu zweit möglichst viel Schönes zu erleben.
Wenn weder Sie noch Ihr Partner glücklich miteinander sind, jedoch kein unmittelbarer Druck besteht, sich zu trennen oder etwas zu ändern, hätten Sie vermutlich weniger Bauchgrummeln, wenn sie sich für folgende Alternativen entscheiden:
⇒ Sie lassen alles, wie es ist in dem Bewusstsein, dass dies die im Moment wohl bestmögliche Entscheidung ist.
⇒ Sie versuchen es noch
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