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Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare

Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare

Titel: Gehen oder bleiben? - Entscheidungshilfe für Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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er ist.
    Bei wichtigen Themen ist es jedoch gut, hinterher, wenn sich die Gemüter beruhigt haben, noch einmal darüber zu reden. Diese Abkühlungsphase dauert bei Männern länger als bei Frauen. In der Phase der Klärung geht es darum, sich über die unterschiedlichen Wahrheiten zu unterhalten, was in der heißen Phase des Streits oftmals nicht möglich ist. Wenn es Ihnen dabei gelingt, sich diese unterschiedlichen Wahrheiten gegenseitig mitzuteilen und anzuhören, erreichen Sie ein gutes Ende. Die entsprechende Haltung dazu ist: »Ich versuche dich zu verstehen – und das heißt nicht, dass ich auch mit allem einverstanden bin, was du sagst« – und ich weiß, dass auch ich meine Sichtweise gleich mitteilen und dabei auf deine Bereitschaft hoffen kann, mir zuzuhören.
Nicht zu rasch nach Lösungen suchen
    Vorschnelle Lösungen tragen häufig nicht, sondern dienen mehr dem Spannungsabbau. Daher sollte man sich erst einmal Zeit dafür nehmen, sich selbst, den anderen und auch die unterschiedlichen Sichtweisen und Wünsche zu verstehen. Es gibt ja immer mindestens zwei Wahrheiten. Eine dritte kann hieraus nur entstehen, wenn die andern beiden auf dem Tisch liegen.
In der Sache hart, aber fair gegenüber Ihrem Partner
    Geben Sie Ihrem Partner in dem Maße Bestätigung, in dem sie das Problem ungeschminkt zur Sprache bringen. So bleiben Sie ihm oder ihr gegenüber fair. Dazu gehört auch, dass man auf Schläge unter die Gürtellinie verzichtet. Eine Faustregel könnte sein: Nichts sagen oder tun, wofür ich am anderen Morgen nicht in den Spiegel schauen kann oder was ich mit Sicherheit bereue.
Nicht über unlösbare Probleme streiten
    Unglücklicherweise fallen viele Partnerschaftskonflikte in die Kategorie »unlösbar«. Dazu gehören Konflikte, die sich aus der Verschiedenheit der Partner ergeben: Persönlichkeitsmerkmale, Werte, Lebensstil, Einstellungen. Wenn man über diese Differenzen streitet, dann verschwendet man nur seine Zeit und gefährdet seine Partnerschaft. Um eine glückliche Partnerschaft zu leben, müssen Sie nicht zwangsläufig Ihre wichtigsten Probleme lösen. Viel wichtiger ist die Art des Umgangs damit. Feststellbare Unterschiede im Streitverhalten von Paaren ergeben sich nicht daraus, dass die einen Experten in Sachen Streit sind und die anderen nicht; dass die einen sich an sämtliche Regeln halten, während die anderen wild drauflosstreiten. Der entscheidende Unterschied rührt von anderswoher. Die einen sind durch jahrelanges Zusammensein und Bemühen Experten darin geworden, positiv aufeinander zu reagieren und sich gegenseitig liebevoll und nett zu behandeln. Sie sind daran gewöhnt. Und für diese ist es dann, wenn der Streit losgeht, nur ein kleiner Schritt, auf diese Verhaltensweisen zurückzugreifen und mit deren Hilfe den Streit nicht entgleisen zu lassen.
7. Kapitel
Verhalten Sie sich wertschätzend
Der Partner ist anders
    Mit sich selbst würden Sie sich perfekt verstehen. Alles wäre deckungsgleich. Wünschenswert? Nein, in der Partnerschaft geht es darum, eine Balance zwischen Konsens und Dissens zu finden. Eine ideale Partnerschaft heißt nicht, dass der Partner ideal ist. Es heißt vielmehr, dass wir lernen, mit den Unterschieden umzugehen. Diese Unterschiede wird es immer geben, in jeder Beziehung. Sie müssen also damit fertig werden, genau wie Ihr Partner mit Ihren Schwächen fertig werden muss. Partnerwahl heißt Problemwahl. Wer einen Partnerfürs Leben wählt, der wählt damit auch eine Anzahl unlösbarer Probleme, mit denen man sich dann die nächsten Jahre und Jahrzehnte herumschlagen muss. Wer sich für einen bestimmten Menschen entscheidet, entscheidet sich für eine Reihe von Eigenschaften, von denen einem viele gefallen und einige nicht – oder umgekehrt. Die Strategie, um Frust und Unlust zu vermeiden, heißt Akzeptanz.
    Akzeptanz bezieht sich insbesondere auf:
Persönlichkeitsmerkmale
    Hierzu gehören zum Beispiel Unterschiede im Temperament, in der Vitalität, in der Belastbarkeit. Diese machen die Persönlichkeit eines Menschen, seine Identität aus. Kann man von einem Leoparden verlangen, dass er die Flecken aus seinem Fell entfernt? Das wäre Tierquälerei. Ebenso unsinnig ist es, vom Partner eine Veränderung zu verlangen oder zu erhoffen, die er nur unter großer Selbstverleugnung leisten könnte.
Einfühlungsvermögen
    Dass zwei Partner genau gleich viel Einfühlungsvermögen haben, ist die Ausnahme. Männer äußern ihr Einfühlungsvermögen oft anders als

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