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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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Kids nicht ermordet hat - warum, in Gottes Namen, hat er Lowe gegenüber die Tat dann gestanden?«
    »Wer, zum Teufel, weiß denn schon, ob er das wirklich hat? Lowe ist ein verdammtes Arschloch, und vielleicht hat er einfach nur das Notwendige getan, um seinen Fall unter Dach und Fach zu kriegen. Vielleicht hat sich Churchpin aber auch gedacht, dass er im Ge fängnis besser aufgehoben ist als draußen auf der Straße. Er ist Jimmy Ray in jener Nacht am See nur knapp entkommen.«
    »Er war also da?«
    »Ja. Die Reifenspuren am Tatort waren keine getürkten Beweise. Ich glaube nicht, dass er Jimmy Ray gern auf der Straße begegnet wäre.«
    »Oder dir.«
    Efird zuckte mit den Achseln. »Vielleicht hat er sich in seinem verworrenen Geist auch eingebildet, dass er tatsächlich für die Morde verantwortlich war, was er ja in gewisser Weise auch war. Vielleicht glaubte er, dass er es verdient hatte, eingebuchtet zu werden.«
    »Aber mit der Todesstrafe hat er vermutlich nicht gerechnet.« Diane seufzte. »Mensch, Efird, das alles ist wirklich die am feinsinnigsten zusammengefrickelte Erklärung, die ich je gehört habe.«

    »He, Süße, es macht nicht mehr und nicht weniger Sinn als all die andere Scheiße, die ich gesehen habe, als ich noch die Dienstmarke getragen habe.«
    »Und all das um ein bisschen Pulver!«
    »Um die Drogen geht es nicht. Es geht um Geld. Drogen sind nur eine andere Währungseinheit. Es sei denn, du bist süchtig.« Er saß da und starrte auf den Brief, der zwischen ihnen auf dem Tisch lag. »Ich selber habe seit jener Nacht nichts mehr von dem Zeug angerührt.«
    »Mensch, Efird«, sagte Diane, »wie willst du damit bloß weiterleben?«
    »Na los, hol die Bibel raus, Schätzchen!« Er schüttelte langsam den Kopf und lächelte traurig. »Warst du bei Al Swerdney in der Bibelstunde, oder was? Ich brauche keine Vergebung, Mädchen. Nicht von dir. Und auch sonst von niemandem.«
    »Du bist am Arsch, das weißt du, oder? Du hast verloren.«
    »Da hast du wahrscheinlich recht. Aber daran lässt sich nichts ändern.«
    »Meinst du nicht, sie werden dich ziemlich genau ins Visier nehmen, wenn sie Jimmy Rays Verschwinden nachgehen?«
    »Mit Sicherheit. Aber sie werden nichts finden. Und Jimmy Ray hatte so viele Feinde, dass jeder in Frage kommt. Er hat schließlich seit fast elf Jahren Drogendealer hochgehen lassen. Da draußen laufen jede Menge Leute rum, die ganz heiß darauf sind, seinen kleinen weißen Arsch unter die Erde zu bringen. Ich wäre nicht mal unter den ersten zehn …«
    Ein Klopfen an der Vordertür ließ Efird aufspringen. Er stopfte die Glock in seinen Hosenbund, bedeutete Diane aufzustehen und schob sie auf dem Weg zur Tür vor sich her.
    Befehlend stieß er sie an, und sie öffnete die Tür und sah zu ihrem großen Erstaunen Gail vor sich stehen. Dianes sämtliche Sinne waren auf den Mann hinter ihr gerichtet. Und dann spürte sie, dass Efird seinen Arm bewegte, und im nächsten
Moment wurde ihr der Lauf der Glock gegen die Schläfe gepresst.
    »Hallo«, begrüßte Efird Gail leise und mit ernster Stimme: »Wer zum Teufel sind Sie? Kommen Sie rein!« Er trat von der Tür zurück und zog Diane mit sich.
    Gail betrat den Wohnwagen und bemühte sich, Abstand zu dem Irren zu halten, der Diane mit seiner Pistole bedrohte. Sie nickte ihm zu und ging langsam weiter.
    »Ich bin nur gekommen, um Diane abzuholen«, sagte Gail. »Wir verlassen das Land.«
    »Und wie wollt ihr das wohl hinkriegen? Zu Fuß vielleicht?« In Efirds Stimme schwang Unsicherheit mit, schlecht kaschierte Angst.
    »Ich habe vorne an der Straße geparkt«, sagte Gail. »Sie müssen uns nur gehen lassen, dann ist es, als wären wir nie hier gewesen.«
    »Wir werden sehen«, entgegnete Efird. »Erst mal reden wir.« Er legte seinen Arm um Dianes Hals und zog sie enger zu sich he ran. Sein Griff ver riet ihr, dass er nicht vor hatte, sie irgendwohin gehen zu lassen.
    Sie spürte seine Lippen an ihrem Ohr. »Du bist ja bewaffnet. Was hast du denn da versteckt?« Er stand so eng hinter ihr, dass der Revolver in ihrem Hosenbund zwischen ihren Rücken und seinen Bauch gepresst war.
    »Meine Waffe«, erwiderte sie ruhig. Efird ließ ihren Hals los, und sie spürte, wie er ihr den Revolver abnahm. Er schob ihn sich in seinen eigenen Hosenbund und umklammerte wieder ihren Hals. Diane blieb locker und versuchte, keine Bedrohung darzustellen. »Lass uns gehen. Wir verschwinden. Es ist, wie du gesagt hast: Selbst wenn ich auspacken

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