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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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erinnere mich.« Er nahm ihre Hand und drückte sie.
    Diane drückte seine ebenfalls, dann entwand sie ihm ihre Hand und schlug aufs Lenkrad, kräftiger als sie beabsichtigt hatte, so kräftig, dass es wehtat. »Hol ihn der Teufel!«
    »Du hast recht«, stimmte Renfro ihr zu. Er nahm er neut ihre Hand und rieb sie an der Stelle, an der sie das Lenkrad getroffen hatte. »Du hast ja so recht.«

KAPITEL 20
    Gail war schweißgebadet und hatte glasige Augen, als sie den Kof fer raum öff neten. Ren fro half ihr he raus. Sie stand erst nur da und sog die frische Luft ein. Renfro führte sie hinüber zu einem Picknicktisch. Sie setzte sich und sah sich um.
    Keine Streifenwagen. Keine blinkenden Lichter. Nichts als ein schnurgerader, planer Highway, der sich in beide Richtungen erstreckte und in der Dunkelheit verschwand.
    »Haben wir’s geschafft?«, fragte sie. »Sind wir entkommen?«
    »Komm«, entgegnete Diane. »Wir bringen dich zum Busbahnhof. Und wenn du versprichst, ein artiges Mädchen zu sein, lassen wir dich diesmal vorne mitfahren, anstatt dich wieder in den Kofferraum zu verfrachten.« Diane verzog ihren Mund zu einem Grinsen, ihre Augen funkelten schelmisch.
    Gail stand langsam auf und betrachtete Diane. Ihre Freundin war zu Hause. Das war ganz deutlich an ihrem Verhalten zu erkennen. Gail wunderte sich über Dianes offenkundige Ruhe nach alldem, was bei Efird passiert war.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte sie.
    »Ja«, erwiderte Diane. »Mir geht’s gut. Und dir?«
    »Mir auch«, sagte Gail. »Alles in Ordnung.«
    »Sagen wir lieber, es geht mir den Umständen entsprechend«, schränkte Diane ein. »Wenn man bedenkt, was passiert ist. Aber doch, alles okay. Es wird schon wieder.«
    »Ja«, entgegnete Gail. Sie wünschte, Diane wäre nicht hierher
zurückgekommen. Sie wünschte, Diane wäre einfach bei ihr geblieben und sie hätten gemeinsam das Land ver lassen. Aber andererseits - wer war sie denn? Wer war sie, darüber zu befinden, was Diane tun und lassen sollte? Trotzdem wunderte sie sich, dass Diane zurückwollte in dieses kleinbürgerliche Leben. Doch dann sah sie, wie Renfro Diane ansah, mit Augen voller Zuneigung, Fürsorge und Liebe, und in diesem Moment verstand sie, warum Diane nicht mit ihr nach Paris flog. Und wer wusste schon, was passieren würde? Sie schwor sich im Stillen, mit Diane in Verbindung zu bleiben. Wenigstens hin und wieder eine Postkarte zu schreiben, um sich zu erkundigen, wie es ihr ging. Sie wür de einen Decknamen benutzen müssen.
    Renfro rutschte hinters Steuer. »Wir setzen dich in Longview in den Bus«, sagte er. »Ich sorge dafür, dass der Sheriff nicht die gan ze Presse mit der Sto ry beglückt, bevor du uns anrufst und mitteilst, dass du dein Flugzeug besteigst. Klingt das gut?«
    Gail nickte. »Ich habe ein Ticket, das ich umbuchen kann«, sagte sie.
    »Der alte Gib Lowe«, sagte Renfro. »Ist mit Sicherheit scharf darauf, sich vor dem Fotografentross groß in Szene zu setzen. Er muss schließlich an seine Wiederwahl denken.«
    »Ja«, stellte Diane fest. »Überlassen wir es dem Sheriff, dafür zu sorgen, dass Gerechtigkeit geübt wird.« Aber sie wusste gar nicht mehr so genau, was das eigentlich war, Gerechtigkeit. Jenseits des abstrakten Konzepts konnte die Idee von Gerechtigkeit nicht funktionieren; in der Wirklichkeit konnte es keine Gerechtigkeit geben. Dafür gab es zu viele verfahrene Situationen, in denen die Dinge nicht eindeutig lagen. Man sehe sich Efird an. Oder Gail.
    Diane drehte sich plötzlich zu Gail um. »Ich werde es machen«, stellte sie klar.

    Gails Stimmung hellte sich auf bei dem Gedanken, dass Diane womöglich doch als ihr Schützling bei ihr bleiben würde. Nicht dass sie unbedingt in einer Position war, irgendjemandes Mentor zu sein, aber sie hatten so viel zusammen durchgemacht, und irgendwann im Laufe ihrer Odyssee hatte Gail, ohne sich dessen deutlich bewusst zu werden, angefangen zu glauben, dass sie nach ihrer Flucht zumindest eine Wei le zusammenbleiben würden. Bis sie sich in ih ren jeweiligen neuen Leben eingerichtet hät ten, in denen sie auch weiter miteinander befreundet sein würden. Ihr wurde bewusst, dass sie ernsthaft gehofft hatte, Diane würde mit ihr nach Europa gehen, neue Orte kennenlernen und entdecken, wie groß die Welt war.
    »Ich werde Jura studieren«, fuhr Diane fort. »Ich gehe auf die Uni.«
    »Mach das«, meldete sich Renfro zu Wort. »Das wur de sowieso Zeit.«
    »Natürlich muss ich vorher noch ein

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