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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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abknöpfen musste.«
    Diane stand auf und nahm das Phantombild vom Schrank. »Es ist nicht besonders gelungen. Kein Wunder, dass dich niemand erkannt hat.« Sie setzte sich wieder und ließ ihren Blick zwischen dem Phantombild und Efird hin- und herwandern. Sie legte es auf den Tisch, formte ihre Hände zu einem Kreis und schnitt die Augen und die Nase aus dem Bild. Es gab eine Ähnlichkeit, aber sie war bestenfalls vage.
    »Aber ich könnte es sein, oder?«

    Sie zuckte mit den Achseln. »Besonders viel konnte ich ja nicht erkennen, aber das muss ich dir wohl nicht erzählen.«
    Er lachte und fuhr sich mit der Hand durch sein kurz geschorenes Haar. »Im Beseitigen von Spuren bin ich richtig gut, findest du nicht?«
    Diane gab ein Geräusch von sich, das sich wie ein kurzes Auflachen anhören sollte. Ihr war schwindelig, sie fühlte sich, als wäre sie im Gravitron eingesperrt und wirbelte endlos herum, durch die Schwung kraft an die Wand gepresst. Gefangen in einer Falle.
    Efird saß da und grinste selbstgefällig, während Diane dasaß und darauf wartete, dass ihr Schwindelgefühl vorüberging. Sie kam sich vor wie eine absolute Vollidiotin. Es war ein Riesenfehler gewesen, ihm auf die Nase zu binden, dass sie beobachtet hatte, wie er Jimmy Ray getötet hatte. Jawohl, ein Riesenfehler. Aber er hatte Wirkung gezeigt und Efirds Zunge gelöst. Jetzt würde Efird sie unter keinen Umständen mehr freiwillig lebend gehen lassen.
    »Warum hast du mir was in den Drink getan?«
    »Ich wollte wissen, wie ernst es dir war, Gib Lowe und Al Swerdney an den Kragen zu gehen. Ich musste auf Nummer sicher gehen, dass du mir die Wahrheit erzählst.«
    »Als ob das irgendeine Rolle gespielt hätte, wenn sie sowieso nichts damit zu tun hatten, Churchpin oder mir etwas anzuhängen.«
    »Du warst dabei, Scheiße aufzuwüh len, und das hat sehr wohl eine Rolle gespielt. Mir war klar, dass du herausfinden würdest, dass Churchpin die Morde nicht begangen hatte, wenn du nur lange und tief genug graben würdest. Du hättest sogar darauf kommen können, dass ich der Mann auf dem Phantombild bin.«
    »Bin ich aber nicht.«
    »Und die Dumpfbacke von Sheriff auch nicht. An dem
Tag, an dem der Kerl geboren wurde, muss der liebe Gott eimerweise Blödheit ausgeteilt haben. Aber eins sollst du wissen: Ich bin in jener Nacht nicht mit der Absicht losgezogen, diese Kids zu erstechen. Verfluchter Jimmy Ray.« Er stand wieder auf und begann, in der Kochnische auf und ab zu gehen, drei Schritte hin, drei Schritte zurück; die Absätze seiner Stiefel stapften gebieterisch über den hellblauen Linoleumboden, bis das Geräusch der knirschenden Nudeln ihn veranlasste, sich wieder zu setzen. »Soll ich dir was sagen«, meinte er, »Rick Churchpin war selber schuld, dass es ihn erwischt hat. Eines Abends, als er total high war und diesen Teenies Crystal Meth verkauft hat, hat er ihnen auf die Nase gebunden, dass Jimmy Ray und ich seine Verbindungsleute waren. Und dann haben sie beschlossen, uns zu erpressen. Diese dummen kleinen Arschlöcher haben doch glatt geglaubt, ihr Leben lang Crystal frei Haus geliefert zu bekommen. Aber da waren sie schief gewickelt. Bullen erpresst man nicht.«
    Diane hörte zu und wusste, dass er die Wahrheit sagte, aber es war eine klägliche Wahrheit, so eine schäbige, jämmerliche, erbärmliche Wahrheit. Drei Teenager, gewaltsam ins Jenseits befördert. Churchpin tot, und der ein zige Mensch, den sein Tod interessiert hätte, war ebenfalls tot. Linda, Efirds Freundin, tot. Vielleicht hatte ihr Tod Efird berührt. Vielleicht lebte er deshalb von Wild Turkey. Vielleicht hatte er sie auch selbst umgebracht. Diane hatte den Gerüchten, die das behaupteten, nie Glauben geschenkt, aber nach dem, was sie gerade gesehen und gehört hatte, war es durchaus möglich.
    »Aber ich schwöre dir«, sagte Efird, »ich hatte keinen Schimmer, dass Jimmy Ray derart durchknallen würde. Na gut, er war in dieser Nacht selber ziemlich zugedröhnt, aber Mann …« Diane glaubte, ihn schaudern zu sehen.
    »Und Juanita?«

    »Damit habe ich nichts zu tun. Das geht ganz allein auf Jimmy Rays Kappe.«
    »Und Churchpins angeblicher Selbstmord?«
    »Jimmy Ray hat Freunde von der niedersten Sorte.«
    »Wie bist du an den Brief gekommen?«
    »Später an dem Abend, als wir aus der Kneipe abgezogen sind, waren wir beide ziemlich voll, aber er war noch voller. Der Vollidiot hatte den Brief of fen auf sei nem Autositz liegen lassen.«
    »Efird, wenn Churchpin die

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