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Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut

Titel: Gehirnwaesche - Die Aasgeier - Streit bis aufs Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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bißchen zu gelehrt, dieser Enkel mit seiner Promotion über moderne Fremdsprachen; aber immerhin war er auch ein Chavasse.
     Chavasse sah immer noch durch die Kiefernbäume in die See, und es kam ihm vor, als ob seine Kindheit mit all den phanta­ stischen Träumen von Abenteuern schon tausend Jahre zurück läge. Nun war er endlich einmal wieder in der Bretagne und konnte nicht nach Vaux fahren …
     Eine Autohupe rief ihn aus seinen Träumen zurück; Jacaud war wiedergekommen, und Rossiter rief seinen Namen.

    5

    Zum Freibeuter

    Saint-Denise bestand aus zwanzig oder dreißig kleinen Häu­ schen aus Granitgestein; Kiefern säumten eine winzige hufeisenförmige Bucht, die einen natürlichen Hafen bildete. Vor einer hölzernen Anlegebrücke lag eine alte, neun Meter lange Barkasse, die aussah, als ob sie schon bessere Tage gesehen hätte. Es war gerade Flut, und vier Fischerboote gingen in See, die Netze achteraus geworfen. Ein ähnlich aussehendes Boot lag gestrandet im Watt in Höhe der Hoch­ wassermarke, und zwei Männer arbeiteten an seinem Rumpf.
     Chavasse konnte das alles aus dem Lieferwagen sehen, der jetzt die schmale Landstraße verlassen hatte und über die Dorfstraße fuhr. Das einzige Zeichen von Leben in SaintDenise war ein Hund, der sich verlaufen hatte und nun traurig im Regen vor der Tür eines kleines Häuschens saß.
     Der Lieferwagen hatte das Dorf hinter sich gelassen; der Motor würgte schwer, als Jacaud zwei Gänge herunterschalte­ te, um einen steilen Hügel hinaufzufahren. Der Freibeuter lag oben auf dem Hügel. Es war ein zweistöckiges Gebäude, gebaut aus demselben Granitgestein wie die anderen Häuser. Es lag geschützt hinter hohen Mauern. Jacaud fuhr durch einen Torbogen und brachte den Wagen auf dem Hof des Hauses zum Stehen. Chavasse stieg aus und sah sich interessiert um. Das Haus machte einen seltsam verlassenen Eindruck; es hätte einen neuen Anstrich bitter nötig gehabt. Der Wind schlug ein Holzgatter immer wieder auf und zu, und als er hochsah, bewegte sich der Vorhang hinter einem Fenster. Jemand mußte ihn zur Seite geschoben und hinausgesehen haben.
     Der Renault fuhr in den Hof ein und stoppte dicht hinter dem Lieferwagen. Famia stieg aus und stand ziemlich hilflos herum. Rossiter ging um das Auto, hob ihren Koffer heraus und nahm sie beim Arm. Sie sah todmüde aus. Er sprach beruhigend auf sie ein und führte sie ins Haus.
     Chavasse wandte sich an Jacaud. »Was ist mit mir?«
     »Von mir aus könnten Sie im Schweinestall schlafen.«
     »Vorsichtig«, sagte Chavasse. »So redet nur ein Lebensmü­
    der. Wir wollen doch lieb und nett sein.«
    Jacaud ging ins Haus, ohne ein Wort zu sagen, und Chavasse
    nahm seinen Koffer und folgte ihm. Vor der Tür blieb er stehen und sah sich das handgemalte Schild über dem Eingang an. Es war offensichtlich schon sehr alt und zeigte einen Piraten auf der Flucht, verfolgt von einem Rudel scharfer Hunde. Kein sehr angenehmer Anblick; das zur Fratze verzerrte Gesicht eines Mannes, der in schrecklicher Todesangst schwebt.
     Drinnen im Haus kam er in eine weiträumige Diele; der Raum war schlecht beleuchtet und der Boden mit Fliesen belegt. Stühle und Tische standen herum, in einem großen offenen Schmiedeherd brannte Feuer, und die Theke hatte eine Marmorplatte.
     Jacaud war hinter den Tresen gegangen und goß sich einen großen Kognak ein. Er drückte den Korken wieder in die Flasche, Chavasse setzte seinen Koffer ab. »Ich trinke einen mit.«
     »Den Teufel werden Sie. Erst will ich sehen, was Ihr Geld für eine Farbe hat.«
     »Rossiter hat mein Geld, das wissen Sie?«
     »Dann können Sie von mir aus verdursten.« Er stellte die Flasche wieder ins Regal und rief mit lauter Stimme: »He, Mercier, wo steckst du?«
     Am anderen Ende ging eine Tür auf, und ein kleiner vergräm­ ter Mann kam herein. Er mochte vielleicht vierzig sein, trug geflickte Fischerhosen und wischte sich die Hände an einem schmierigen Handtuch ab. »Ja, Monsieur, was ist?«
     »Ein neuer Passagier für die Leopard. Bring ihn nach oben. Er kommt in das Zimmer mit Jones.«
     Er warf Chavasse einen grimmigen Blick zu, drehte sich um, trat eine Tür auf und verschwand in der Küche.
     »Ein perfekter Gentleman«, sagte Chavasse. »Ist er immer so, oder ist heute ein besonderer Tag für ihn?«
     Mercier hob den Koffer. »Hier entlang, Monsieur.«
     Sie gingen eine Treppe hinauf in die erste Etage und kamen in
    einen schmalen weißgetünchten Flur

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