Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gehorche mir!

Gehorche mir!

Titel: Gehorche mir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jansen Nina
Vom Netzwerk:
entsetzlich alleingelassen.
    Ein herzlicher Empfang wäre herrlich gewesen. Wenn die Situation umgekehrt gewesen wäre, hätte sie Leanne in einer tiptop sauberen Wohnung empfangen, die mit Blumen geschmückt war.
    Immerhin war sie in Mailand liebevoll verabschiedet worden. Roberto hatte ihr sogar ein Geschenk ...
    Oh, das Geschenk!
    Celia stand wieder auf, ging ins Wohnzimmer und hievte einen Koffer auf den Couchtisch. Zwischen ihrer Unterwäsche lag die längliche, mit rotem Samt beklebte Schachtel, die Roberto ihr auf dem Flughafen Malpensa in die Hand gedrückt hatte, mit der Bitte, sie erst zu öffnen, wenn sie wieder in London war. „Am besten direkt vor dem Schlafengehen.“
    Celia wog die Schachtel in der Hand. Für ein Schmuckstück war sie zu groß und zu schwer. Sie schloss die Augen, bevor sie den Deckel abhob, griff mit den Fingerspitzen in die Schachtel und spürte etwas Glattes, Hartes, fuhr die Kontur entlang, beugte den Kopf tiefer und schnupperte. Leder. Eine Schaufensterpuppenhand mit einem Lederhandschuh? Nein, da waren keine Finger, sondern eine runde Kuppe. Sie schloss die Hand um den Gegenstand und hob ihn heraus. Ein Schaft mit einer Kuppe. Ein Dildo! Sie riss die Augen auf. Tatsächlich, Roberto, der Spinner, hatte ihr einen mit Leder bezogenen Dildo geschenkt! Die Form war einem echten Penis nachempfunden, allerdings ohne die Adern und mit einem gebogenen Schaft, der gut in der Hand lag. Das Leder war straff darüber gespannt, die Naht fein und hauchdünn gearbeitet, wie Celia mit Kennerblick bemerkte. Es war ausgezeichnetes Leder, ohne Narben, glatt und glänzend. Ob sie den Mut fand, ihn zu benutzen? Celia glaubte nicht an Geister, aber manchmal dachte sie, es gäbe Momente im Leben, wo man nur hoffen konnte, dass die Seelen der Verstorbenen einem nicht zuschauten.
    Fast ein wenig widerwillig gestand sie sich, dass es sie erregte, diesen Dildo in der Hand zu halten. Vielleicht klappte ja mit ihm, was ihr sonst selten gelang: einen Orgasmus zu erleben.
    Jetzt konnte sie keine Störung brauchen. Sie schaltete ihr Handy ab und sprach hastig einen neuen Text auf den Anrufbeantworter.
    Zurück im Schlafzimmer deckte sie sich sorgfältig zu und spreizte erst dann die Beine.
    Sie bog den Nacken durch und ließ den Dildo an ihrer Kehle entlang nach unten zwischen ihre Brüste gleiten. Während sie mit der linken Hand ihre Schamlippen streichelte und mit der rechten den Dildo an ihren Bauch drückte, damit er ihre Körperwärme aufnahm, fragte sie sich, woran Leanne wohl dachte, wenn sie sich selbst befriedigte. Sie hatte sie einmal durch Zufall dabei beobachtet, als sie am frühen Nachmittag heimgekommen war, nachdem einer ihrer Termine geplatzt war. Als sie in den Wohnbereich kam, sah sie Leannes nackte Füße über der Rückenlehne der Ledercouch baumeln. Dazu hörte sie ein klatschendes Geräusch und lautes Protestgeschrei. „Nein, Sir. Sie tun mir weh.“
    Celia hastete zur Couch und sah über die Lehne, weil sie glaubte, Leanne benötigte Hilfe. Doch da war niemand, der ihr wehtat. Leanne war allein. Sie lag mit dem Rücken auf der Sitzfläche, ihr Kopf hing nach hinten herunter, ihre Augen waren geschlossen. Sie schlug sich selbst. Mit der Handfläche klatschte sie fest und schnell auf ihre Schamlippen. Sie bettelte und flehte dabei.
    Celia war völlig verwirrt. Es dauerte sogar einen Moment, bis sie überhaupt begriff, was Leanne tat. Ihr Stöhnen ging in Keuchen über, sie bewegte den Kopf ruckartig hin und her, hob sich mit den angewinkelten Beinen auf der Lehne etwas von der Sitzfläche ab, so dass ihr Schoß gespreizt nach oben gereckt war. Ihre Fingerspitzen trafen immer öfter ihre Klitoris. „Ich kann nicht mehr. Ich tue auch alles, was Sie sagen“, ächzte sie.
    Leise war Celia zur Wohnungstür zurückgeschlichen und hatte draußen gewartet, bis die schrillen Schreie, die Leannes Orgasmus begleiteten, verklungen waren – und bis ihre eigene Gesichtsfarbe sich normalisiert hatte.
    Bei der Erinnerung daran kam Celia eine Idee, wie sie das Schicksal herausfordern konnte. Es war so ein ähnliches Vorgehen, wie sie es anwandte, wenn sie auf einen dringenden Telefonanruf wartete. Sie ging duschen, in der festen Überzeugung, das Telefon würde genau dann klingeln, wenn sie gerade dabei war, eine Aufbaukur in die Haare einzumassieren. Manchmal klappte es sogar. Sie war sehr geübt darin, in einer einzigen geschmeidigen Bewegung das Wasser abzudrehen, aus der Dusche zu steigen, und

Weitere Kostenlose Bücher