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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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verlieh. Micki hatte erwähnt, dass Annabelle mit Amy gemeinsam Bürokleidung für New York kaufen gegangen war, und er konnte den Geschmack der beiden Frauen nur loben. Bei Amy wirkte der Hosenanzug richtig feminin, vor allem im Zusammenspiel mit den spitz zulaufenden Schuhen, die unter dem Saum ihrer Hose hervorlugten. Unter dem maßgeschneiderten Jackett trug sie statt einer Bluse eine dreiknöpfige Weste mit einem V-Ausschnitt, der tief genug war, um die Reize auf verlockende Weise auszuspielen, und der dennoch angemessen sittsam für einen Arbeitstag im Büro war. Business casual und dabei todschick, Amy hatte den Wandel vom gebürtigen Floridamädchen zur New Yorkerin in kürzester Zeit bewältigt.
    Und selbst in ihrer Bürokleidung gelang es ihr, ihm den Kopf zu verdrehen.

5
    AMY DURCHQUERTE SPARKS, das von Roper für ihr Lunch ausgewählte Steakhouse, und fand Gefallen an dem liebevoll altmodischen Charme des Restaurants. Sie mochte die Einrichtung, und sie versuchte, sich darauf oder auf irgendetwas anderes zu konzentrieren, bloß nicht auf den Mann, der sie beim Näherkommen durchdringend betrachtete.
    Roper stand auf, als sie an den Tisch trat, und wartete, bis sie Platz genommen hatte und sie beide allein waren, bevor er es sich wieder gemütlich machte. »Ich freu mich, dass du kommen konntest«, sagte er. Seine Stimme klang warm und herzlich.
    »Ich freu mich auch.« Sie legte die Serviette auf ihren Schoß und drückte einen Moment lang die Hand auf ihren Bauch in der Hoffnung, so die Schmetterlinge darin ein wenig zu beruhigen. Ihre Aufregung hatte sich noch verstärkt, da die Fahrt hierhin länger als erwartet gedauert hatte. Der Vizepräsident war in der Stadt, Straßen waren gesperrt, und der Stau hatte sich zum beherrschenden Gesprächsthema in der Stadt entwickelt. »Tut mir leid, dass ich zu spät bin. Der Verkehr war entsetzlich.«
    »Kein Problem. So hatte ich Zeit, mich erst noch ein wenig zu entspannen.« Er blickte nach unten und zog sein Handy aus dem Halter am Gürtel. »Entschuldige. Ein Anruf.« Er meldete sich und führte eine kurze
Unterhaltung, die ganz so klang wie das Silvestergespräch mit seiner Mutter, dann sah er ihr wieder in die Augen. »Sorry, das war meine Schwester«, sagte er und legte das Handy auf den Tisch.
    »Kein Problem.« Sie verschränkte die Finger ineinander und dachte, dass seine Familie allerdings eindeutig sein Problem war.
    »Wo war ich? Ach ja. Ich freue mich, dass du hier bist und habe uns Champagner bestellt.« Er nickte mit dem Kopf zur Seite des Tischs, wo sie nun zum ersten Mal den Eiskübel mit der beschlagenen Flasche bemerkte.
    Noch bevor sie sich dagegen wehren konnte, blitzten äußerst lebendige Erinnerungen an Silvester in ihrem Kopf auf. Aber sie würde sich nicht auf das Geschäftliche konzentrieren können, wenn sie nur daran zurückdachte, wie sanft und feucht sich seine Lippen auf ihren angefühlt hatten und wie sie der verführerische Duft seines Parfüms umfangen und zum Glühen gebracht hatte.
    Sie räusperte sich. »Das ist ein Arbeitsessen«, erinnerte sie ihn. Sie hasste es zwar, wie eine stocksteife Oberlehrerin zu klingen, aber es musste sein, das wusste sie.
    »Wir werden ja auch arbeiten. Aber zuerst …«, er bedachte sie mit einem sexy Lächeln, »… möchte ich auf unsere frisch geschlossene Beziehung anstoßen.«
    »Beziehung?« Das Wort entfuhr ihr mehr wie ein Schreckensschrei.

    »Arbeitsbeziehung.« Ein neckisches Glitzern lag in seinem Blick. »Deshalb sind wir doch hier, oder?«
    Sie stieß die eingehaltene Luft aus und atmete noch einmal tief durch. »Darauf stoße ich gerne an. Ich kann nur nicht versprechen, dass ich auch etwas trinke.«
    »Noch immer die Nachwirkungen von Silvester?«, erkundigte er sich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Darüber bin ich hinweg. Ich meine …«
    »Ich verstehe schon, was du meinst.« Er lachte und beugte sich nach vorn in seinem Stuhl. »Und wenn du dich mir gegenüber wieder ganz unverkrampft verhalten kannst, dann frage ich auch nicht, warum du meine Anrufe nie beantwortet hast oder was ich mit deinem Kleid tun soll.«
    Ihre Wangen wurden unangenehm heiß. »Ich musste eine gewisse Distanz zwischen meine Arbeit und mein Privatleben bringen.«
    »Was ich womöglich sogar verstanden hätte, wenn du mich zurückgerufen und es mir erklärt hättest. Oder wenn du mir gleich zu Anfang gesagt hättest, dass du für Hot Zone arbeitest.« Er winkte dem Kellner, der die Folie abwickelte, die

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