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Geht's noch?

Geht's noch?

Titel: Geht's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Phillips
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während er mit dem Kellner sprach. Roper war ein Mann, der sich wohlfühlte in seiner Haut und der in seinem hellbraun-weiß gestreiften Hemd, dessen oberster Knopf offen stand, unverschämt gut aussah. Er mochte privat und beruflich gerade sehr viel einstecken müssen, anmerken ließ er es sich jedoch nicht. Sie vermutete, dass ihn die langjährige Erfahrung im Umgang mit Presse und Fans gelehrt hatte, wie man Dinge verbarg. Sie selbst hatte darin nie sonderlich viel Talent gehabt. Dass er Steak bestellte, überraschte sie nicht, und in seine Vorspeisenwahl wollte sie nicht allzu viel hineindeuten, denn wahrscheinlich war es doch nur ihr Kopf, der dabei an Aphrodisiakum und Sex denken musste, nicht seiner.
    Nachdem der Kellner verschwunden war, legte sie die Hände zusammen und beschloss, den eigentlichen Grund für ihr gemeinsames Essen anzusprechen. »Wenn ich es recht verstehe, soll meine Aufgabe darin bestehen, mit dir zusammen verschiedene Konfusionen in deinem Leben und deinem Kopf aufzulösen, damit du dich besser auf deine sportliche Karriere konzentrieren kannst.«
    Er legte den Kopf zur Seite und nickte. »So könnte man es auch ausdrücken.«

    Micki hatte ihr gesagt, dass sie als seine Betreuerin fungieren würde, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dieser Begriff, der so nach Babysitter klang, würde sein Missfallen erregen. »Tja, es wird dich sicherlich freuen zu hören, dass ich mir bereits ein paar Gedanken über deine Situation gemacht habe.«
    Es erleichterte die Sache, dass sie Silvester mit ihm verbracht und die Familienkonstellation aus erster Hand miterlebt hatte. Die heutigen Anrufe bestätigten ihr nur noch mal ihre erste Einschätzung. Den Ratschlag ihrer Sekretärin beherzigend, zog sie Notizblock und Stift aus ihrer großen Handtasche. »Fangen wir doch damit an, in dem wir die Menschen oder Dinge auflisten, die für die größte Ablenkung in deinem Leben sorgen. Wenn wir diese Punkte anschließend einen nach dem anderen angehen und eliminieren, wird dein Kopf völlig frei für Baseball sein.«
    Amüsiert über ihren Vorschlag hob Roper eine Augenbraue. »Du meinst, du kannst es mit meiner Familie aufnehmen und deren Probleme eliminieren?«
    »Wenn sie allein für die Störung deiner Konzentrationsfähigkeit verantwortlich sind, dann werde ich das ganz sicher tun.« Ihre Augen brannten vor Entschlossenheit.
    Er stellte sich die von ihrer Statur, wenn auch nicht von ihrer Persönlichkeit her kleine Amy vor, wie sie sich mit seiner überlebensgroßen, keinen Widerspruch duldenden Mutter anlegte, und blickte flehentlich zum Himmel um Kraft.

    »Du fängst einfach an zu erzählen. Sag mir mehr über jedes Familienmitglied und über deren wesentliche Probleme, weshalb sie tagtäglich deine Aufmerksamkeit beanspruchen. Ich mache mir derweil Notizen und lege dann einen Plan zurecht.« Zum Schreiben bereit, hob sie ihren Stift.
    Er wollte gerade in ein amüsiertes Glucksen ausbrechen, da vibrierte sein Handy erneut. Nach einer kurzen Kontrolle der Nummer warf er Amy einen Duhattest-recht-Blick zu und war nun überzeugter denn je davon, dass Amy bei ihrer Aufgabe nicht nur zahlenmäßig, sondern auch in taktischer Hinsicht völlig unterlegen sein würde.
    Er telefonierte kurz und beendete dann die Verbindung.
    »Der dritte Anruf in …«, sie sah auf ihre Uhr, »… zehn Minuten. Kein Wunder, dass du keine Zeit für deine Reha, geschweige denn für eine angemessene Konzentration auf deine Karriere findest. Du bist mental und physisch ausgelaugt aufgrund der auf dich einwirkenden Mächte aus deiner Umgebung. «
    »Mächte ist ein gutes Wort, um meine Mutter zu beschreiben«, meinte er nachdenklich.
    Sie streckte die Hand aus. »Gib’s mir.«
    »Was?« Er verstand überhaupt nicht, wovon sie sprach.
    »Gib mir dein Handy. Und den Blackberry.«
    »Es ist ein Treo, und du bekommst weder das eine
noch das andere«, sagte er, schockiert über ihre Unverfrorenheit.
    Sie zog ihre Hand zurück. »Na gut. Dann schalte sie aus. Der Vibrationsalarm bringt gar nichts. Du hast ein Geschäftsessen, und da entspricht es den Geflogenheiten, dass man sich aufs Geschäftliche konzentriert.«
    Jetzt verstand er, worauf sie hinauswollte und grinste. »Aah, meine ungeteilte Aufmerksamkeit hättest du also gerne«, sagte er in einem leicht überheblichen Ton. »Ich kann dir versichern, dass meine Aufmerksamkeit ganz allein nur dir gilt, Babe, selbst wenn ich kurz telefoniere.«
    Sie verdrehte die Augen. »Vergisst

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