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Geier

Geier

Titel: Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter J. Kraus
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besser daran, dort unseren Poststempel zu holen.“
    Kann sein, dass er recht hat. Wie auch immer – am Montag trifft das Zeug hier ein, und dann ist der Teufel los.
     
    Ich besorgte mir noch eine Voicemail Box, die es für Kunden meines E-Mail-Dienstes umsonst gibt. Durch Passwort und Code gesichert, kann sie jeder über eine kostenlose Rufnummer anwählen und dem Inhaber der Box eine Nachricht hinterlassen. So eine Art elektronischer Toter Briefkasten. James Bond hätte vermutlich lieber so was gehabt als den Aston-Martin mit eingebautem Raketenwerfer.
    Ich gab Misty und Rick den Code zum Briefkasten, skizzierte mit Rick zusammen noch mal kurz den Ablauf der nächsten Tage, und brachte die beiden Reisenden nach Paso Robles zum Autoverleih. Es war für mich viel zu gefährlich, nach Santa Barbara mitzukommen, also ließen wir das. Außerdem hatte ich vor, noch heute Abend meine abgebrochene Erkundung des abgelegenen Gebäudes auf dem Ölfeld in Santa Paula fortzusetzen.
    Rick suchte seit Tagen nach der Produktionsstätte des Drogenhändlers. Und er war während seines Gonzalesaufenthaltes fündig geworden.
    „Ich habe sämtliche benutzten Firmen- und Eigennamen mit dem kalifornischen Zentralregister abgeglichen, und von den dreiundzwanzig Immoblien, die zum Moreno-Imperium gehören, eignen sich nur drei als Methamphetaminküchen“, hatte er herausgefunden. „Eine Ranch in den Bergen oberhalb Death Valleys, die garantiert eine Menge ausstößt – aber sie ist zu weit entfernt, um als Hauptproduktionsstätte benutzt zu werden. Das sind gute acht Stunden Fahrt, bis zu den Panamintbergen.”
    Zufällig kannte ich die Gegend. Charles Manson hatte dort oben mit seiner mörderischen Hippiefamilie gelebt, und dort wurden sie auch festgenommen. Arsch der Welt war geschmeichelt.
    “Die zweite Bude wäre geeignet, aber die ist vor einem halben Jahr mit einem solchen Knall in die Luft geflogen, dass die Nachbarn dachten, ein Flugzeug wäre abgestürzt. Die haben unvorsichtig gemischt, und du weißt ja, wie instabil die Rezeptur ist. Drei Tote und ein völlig zerstörtes Mietshaus auf dem Land.“
     
    Interessant, wer der Eigentümer der Bude war. Morenos Grundstücksverwaltungsfirma in Santa Maria. Die Stücke fügten sich wirklich nahtlos ineinander. Sage mir einer, die Cops hätten nicht herausfinden können, was wir praktisch nebenher aufdeckten. Ohne besondere Technik, nur mit Ricks Fachwissen und einem Haufen Beharrlichkeit.
     
    Rick berichtete weiter: „Moreno gab zu Protokoll, dass sein Mieter gekündigt habe und beim Ausziehen war, was ein totaler Blödsinn ist. Aber er wurde nicht belangt.
    Die dritte Lage ist in der Nähe, in einer Stunde zu erreichen, mitten in einem umzäunten Erdölfeld. Allerdings haben Lastwagen ständig Zugang, weil öfter Teile für die Pumpen benötigt werden, und die sind schwer und sperrig.
    Also haben wir in einem eingezäunten Ölgelände ein Haus, das von der Straße aus nicht eingesehen werden kann, wo Lieferwagen voller Drogenzutaten nicht auffallen, wohin aber Besucher nicht vordringen. Eine Stunde entfernt liegt der drittgrößte Flughafen der Vereinigten Staaten, eine Flugstunde entfernt die mexikanische Grenze, dicht wie ein Sieb.
    Daneben das Städtchen Santa Paula, an Faulgerüche gewohnt vom Ölfeld und den Raffinerien. Mit eigenem, erstaunlich großen Flughafen, der für die Ölbosse angelegt wurde und noch heute ein hohes Privatflugverkehrsaufkommen hat, weil es recht nah an den nördlichen Vorstädten von Los Angeles liegt und eine im Verhältnis zur Stadtgröße riesige Landebahn hat – eben von damals, als die Bosse aus Texas im Firmenjet einflogen und eine Stunde später wieder abhoben.
    Ideale Bedingungen, also, um Jod und roten Phosphor, Ätznatron, Jodwasserstoffsäure und die anderen Methamphetaminrohstoffe aus Mexiko einzufliegen, um Fertigprodukte auszufliegen, um nachts unbemerkt im menschenleeren Ölfeld stinkendes Meth zu produzieren und tagsüber abzupacken und die nächste Runde vorzubereiten. Die Fabrik kann nur in Santa Paula sein.
    Du bist denen damals nachgefahren, weil du wissen wolltest, wo die das Zeug hinbringen. Was du nicht gewusst hast, ist dass sie das Zeug von dort nach Santa Maria schleppen, zur regionalen Verteilung vom Landgasthof aus. Ich habe mir alles noch mal durch den Kopf gehen lassen, und es kann nur so sein. In Santa Paula steht eindeutig das Labor.“
    Natürlich hatte er recht. Klar, dass hier das Zentrum ihres Drogenmonopols

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