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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Tür. Jeden Augenblick konnte ein Wachtposten eintreten. »Wo ist der richtige Priester?«
    »Der unterhält sich gerade mit seinem Schöpfer.«
    »Hast du ihn getötet?«
    »Nein, er sitzt gefesselt im Verlies unter der Kirche. Zum Glück trafen wir vor dem Altar einen Geistlichen, der dir wohlgesinnt ist.«
    »Hat er dir geholfen?«
    »Aye.«
    »Und wie bist du hier herauf gelangt?«
    »Jetzt haben wir keine Zeit für lange Gespräche. Ich muss verschwinden. Morgen gehöre ich zu deiner Eskorte.«
    »Was?«, flüsterte sie fassungslos. »Ein gesetzloser Schotte, auf dessen Kopf eine Belohnung ausgesetzt wurde - in England ...«
    »Dein Kopf schwebt in viel größerer Gefahr. Hör mir gut zu. Wenn du mich morgen siehst, kennst du mich nicht, verstanden? Eric, de Longueville und ein paar
    andere Mitglieder meiner Truppe sind auch hier. Keinem von uns bist du jemals begegnet.« Er eilte zum Fenster und zog hastig den Strick herauf.
    »Und - Fitzgeralds Männer?«, stammelte sie.
    »Die werden wir notfalls bekämpfen.«
    »Er tut nur seine Pflicht.«
    »Hoffen wir, dass er vernünftig genug ist, um sich zu ergeben.«
    »Meinetwegen soll niemand sterben. Es gibt immer noch einen Ausweg. Vorerst bin ich nur angeklagt, nicht verurteilt.«
    »Da irrst du dich. Man wird dich hinrichten.«
    »Sicher kann ich vor Gericht meine Unschuld beweisen. Jemand anderer hat Alain vergiftet. Und in London wird man sich an das Gesetz halten.«
    »Gesetze wurden schon oft missachtet.«
    »Ganz egal, was du sagst - dein Plan wird nicht gelingen. Bitte, du musst Clarin sofort verlassen. Wenn du hier bleibst, verrate ich dich morgen.«
    »Wohl kaum. Damit drohst du mir nur, weil du glauben willst, dein kostbarer englischer König würde dich retten. Aber das stimmt nicht und du weißt es. Sonst hättest du nicht beschlossen, aus dem Fenster zu klettern.«
    »Inzwischen habe ich mich anders besonnen. Einer meiner Vettern wird mich in London verteidigen ...«
    »Verdammt«, unterbrach er sie ärgerlich, »wofür willst du deinen dummen Hals auf dem Richtblock riskieren? Für die Ländereien von Clarin? Für den Reichtum deines verstorbenen Ehemanns?«
    »Für meinen guten Namen!«
    »Den kannst du nicht reinwaschen, wenn du tot bist. Ich muss jetzt gehen. Und wage bloß nicht, mich morgen zu verraten. Sonst wird Blut fließen.«
    »Aber - Alains Leute werden dich erkennen.«
    »Nicht in meiner Verkleidung.«
    »Bitte, Brendan, dein Plan ist zu gefährlich ...«
    Plötzlich öffnete sich die Tür und der Wachtposten spähte herein. »Gibt's irgendwelche Schwierigkeiten, Vater?«
    Nach einem letzten warnenden Blick in Eleanors Augen zog Brendan die Kapuze tief in seine Stirn. »Ich fürchte, die Lady wird sich die schlimmsten Schwierigkeiten einhandeln - in der Hölle!« Den Kopf zwischen den Schultern, verließ er das Zimmer. Kraftlos sank sie zu Boden. Sie hatte zu hoffen gewagt, er würde hierher kommen. Jetzt war er auf Clarin. Und sie verging beinahe vor Angst.
    Vor der Tür beauftragte Brendan den Engländer, die Gefangene gut zu bewachen.
    An allen Eingängen standen Wachtposten. Aber zu seiner Erleichterung hielt sich nur die Familie in der Halle auf - Alfred of Clarin, ein stolzer, gestrenger Mann mit hohen moralischen Grundsätzen, sein jüngerer Bruder Corbin, charmant und attraktiv, und seine Frau Isobel, eine elegante Schönheit, die vor dem Kaminfeuer saß.
    Zunächst wollte Brendan das Schloss verlassen und zu seinen Leuten ins Dorf zurückkehren. Doch dann beschloss er die Clarins zu belauschen.
    Während er lautlos den großen Raum betrat, hörte er Isobel protestieren: »Corbin, du darfst nicht mit ihr nach London reiten!«
    Ganz die liebevolle, besorgte Ehefrau, dachte Corbin spöttisch. »Irgendjemand muss ihr beistehen. Und Alfred kann die Ländereien viel besser verwalten als ich.«
    Aufgeregt erhob sie sich. »Aber der König wird dich zu den Waffen rufen und dich mit dem Kommando eines Trupps betrauen, der beim nächsten Angriff nordwärts zieht! Wenn du ihm den Befehl verweigerst, wirst
    du verhaftet. Alfred, erklär's ihm doch - er darf Eleanor nicht nach London begleiten!«
    »Wie er bereits gesagt hat: Einer von uns muss ihr helfen«, erwiderte Alfred.
    »Das ist Wahnsinn!« Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf. Dann eilte sie zu dem Lehnstuhl, in dem ihr Mann saß. Mit schmalen Augen betrachtete er die Flammen. »Willst du alles riskieren, Corbin? Sie ist keineswegs unschuldig. Glaub mir, sie wollte den Comte

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