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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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auf eigene Faust die Flucht ergreift und ihr Leben aufs Spiel setzt.«
    Eine Zeit lang dachte Brendan nach, dann nickte er. »In der Tat, wir brauchen Gregory.«
    »Aye!«, bestätigte Gregory erfreut und wandte sich zu Eric. »Vertraut Ihr mir endlich?«
    Eric musterte ihn und zuckte die Achseln. »Mehr oder weniger. Aber wenn Ihr uns verratet, breche ich Euch das Genick, bevor wir niedergestochen werden.«
    »Keine Bange, ich werde Euch meine Treue beweisen. Sir Brendan, Lady Eleanor muss rechtzeitig gewarnt werden. Möglichst bald! Es sieht ihr nicht ähnlich, untätig herumzusitzen und auf den Henker zu warten.«
    »Da habt Ihr zweifellos Recht«, murmelte Eric.
    »Nun, Gregory, mein Freund - habt Ihr eine Idee?«, fragte Brendan.
    »Allerdings«, erwiderte Gregory grinsend.

16. Kapitel
    Sie war bereit und der Gedanke an ihre Flucht von Bord des Schiffs ermutigte sie. Hätte Brendan sie damals nicht am Strand erwartet, wäre sie der Gefangenschaft entronnen.
    Und im Gegensatz zu Brendan wusste Miles Fitzgerald nichts von ihren Fähigkeiten und erwartete wohl kaum, dass sie mehrere Knochenbrüche riskieren würde - oder einen gebrochenen Hals. Sie ging zur Tür, lauschte und hörte nichts. Den Strick aus zerrissenen, zusammengeknoteten Bettlaken in der Hand, eilte sie zum Fenster und schaute hinaus.
    Auf der Brustwehr stand kein Wachtposten - das war ihre Chance. Während sie den Strick am Bettpfosten festband, schaute sie immer wieder zur Tür und hoffte, sie würde kein Klopfen hören. Dann warf sie den Strick aus dem Fenster.
    Im selben Augenblick vernahm sie ein Geräusch und fuhr herum. Die Tür hatte sich geöffnet und geschlossen. Ohne anzuklopfen, war jemand hereingekommen. Schon wieder der elende Priester ... Und sie konnte den Strick nicht verbergen.
    »Nein!«, stieß er hervor, rannte zu ihr und packte sie mit erstaunlich starken Händen.
    »Ein Mann Gottes wollt Ihr sein?«, fauchte sie. »Ein verdammter, selbstgerechter Bastard seid Ihr!« Mit aller Kraft wehrte sie sich und trat nach ihm.
    »Wildkatze!«, schimpfte er und zerrte sie vom Fenster weg - so vehement, dass sie beide stürzten. Als ihn ein Fußtritt an einer empfindlichen Stelle traf, stöhnte er und sein Griff lockerte sich ein wenig. Diesen Vorteil nutzte Eleanor. Blitzschnell befreite sie sich, sprang auf und stürmte zum Fenster. Aber er folgte ihr und hielt sie fest.
    »Lasst mich los!«, befahl sie und wehrte sich verbissen.
    »Pst, kleine Närrin!« Er zog sie zu Boden, warf sich auf ihren Körper und umklammerte ihren Arm. Unter seinem Gewicht konnte sie kaum atmen. Vor Zorn und bitterer Enttäuschung wollte sie schreien. Doch er presste eine Hand auf ihren Mund. »Sei still!«
    Jetzt erkannte sie seine Stimme. Die Kapuze glitt von seinem Kopf. Diesmal war der >Priester< tatsächlich Brendan.
    »O Gott, Brendan!«
    »Das hättest du dir denken können. In dieser Verkleidung besuche ich dich nicht zum ersten Mal. Du hast mir ziemlich wehgetan. Womöglich steht die Zukunft meiner Dynastie auf dem Spiel.«
    »Aber - ich wusste nicht... Vor kurzem war ein Priester bei mir, den ich für dich hielt.«
    »Also hast du erwartet, ich würde mein Leben riskieren, um dich zu retten?«
    »Nein ...« Sein Gesicht war so nahe, sein Körper so warm. Die Zähne zusammengebissen, versuchte sie ein Zittern zu unterdrücken. »Du hättest nicht hierher kommen dürfen. Sicher wäre mir die Flucht auch ohne deine Hilfe gelungen.«
    »Das bezweifle ich. Der Strick ist zu kurz.«
    »O nein ... Steh auf, ich flehe dich an!«
    Brendan erfüllte ihren Wunsch und zog sie mit sich hoch. Am liebsten wäre sie an seine Brust gesunken. Aber sie bezwang den Impuls und lief zum Fenster. Er hatte Recht, der Strick war zu kurz. Vermutlich wäre sie auf den Steinboden gefallen und hätte sich das Genick ____
    gebrochen. Sie wandte sich nicht zu Brendan. Mit jeder Sekunde wuchs ihre Angst. Wenn Fitzgeralds Männer ihn entdecken und festnehmen würden ...
    »Siehst du jetzt, dass du den Boden nicht erreicht hättest, Lady?«
    »Ich wäre hinabgesprungen ...«
    »... und mit einem gebrochenen Bein über die Mauern geklettert?«
    »Nun sitze ich hier fest. Wärst du nicht aufgetaucht, würde ich längst durch einen unterirdischen Tunnel kriechen.«
    Er war wirklich und wahrhaftig zu ihr gekommen. Wie gern würde sie in seinen Armen liegen, ein letztes Mal, sein Gesicht berühren, sich erinnern ... Er war völlig verrückt.
    Beklommen drehte sie sich um und schaute zur

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