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Geisel der Leidenschaft

Titel: Geisel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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getötet.«
    »Von ganzem Herzen wünschte ich, es wäre so ... Bereitet Euch auf die Reise vor.«
    »Da ich die Tat nicht begangen habe, werde ich mich entschlossen verteidigen und den Richtern meine Unschuld beweisen.«
    Auf diese Ankündigung ging er nicht weiter ein. »Ich schicke Euch einen Priester, damit Ihr Eure Seele erleichtern könnt.«
    »Meine Seele ist rein.«
    »Möge Gott uns allen helfen ...«, murmelte Fitzgerald.
    »Mir wird er sicher helfen.«
    »Guten Tag, Mylady. Ich werde für Euch beten.«
    »Und ich verzeihe Euch alle Eure Pflichten.« Er wandte sich ab und sie schloss die Tür. Einige Minuten lang wanderte sie beunruhigt umher, dann zwang sie sich, ihre Arbeit fortzusetzen. Die Zeit wurde knapp. An diesem Abend musste sie fliehen.
    Um festzustellen, ob der Strick ihr Gewicht tragen würde, band sie ihn an einem Bettpfosten fest und zerrte mit aller Kraft daran. Bei jedem Geräusch, das im Flur erklang, versteckte sie ihn unter dem Kissen.
    Eine alte Dienerin brachte ihr die Mahlzeiten. Ihre Vettern sah Eleanor nicht mehr.
    Inständig hoffte sie, Gregory wäre ungefährdet nach Schottland geritten. Und sie flehte den Allmächtigen an, er möge verhindern, dass Brendan nach Clarin kam ...
    Schließlich brach die Abenddämmerung herein. Es klopfte wieder an der Tür und sie verbarg den Strick unter dem Kissen.
    »Tretet ein!«, rief sie.
    Die Tür schwang auf. Im schwachen Licht des Flurs sah sie die Umrisse einer Gestalt in einer dunklen Kutte. Eine Kapuze verhüllte den Kopf.
    Verwirrt starrte sie den Besucher an. Und dann erinnerte sie sich ... Paris, der Palast auf der Ile de la Cite, die Nacht, in der er zu ihr gekommen war, in der gleichen Verkleidung.
    Ich habe gesündigt, hatte sie gebeichtet.
    Und Ihr werdet es wieder tun, hatte er geantwortet.
    Ihr Herz schlug wie rasend. Also hatte er sich tatsächlich hierher gewagt. Heiße Freude stieg in ihr auf, süße Hoffnung mischte sich mit kalter Angst. Oh, dieser Narr! Für sie würde er sterben.
    In der ganzen Festung wimmelte es von den Wachtposten und Rittern des Dukes. Er musste verschwinden. So schnell wie möglich.
    Sie sprang auf, lief zu ihm und ergriff seine Hände. Plötzlich fühlte sie sich so schwach, dass sie auf die Knie sank. »Du bist gekommen ...«
    »Natürlich.« Der Mann schob die Kapuze von seinem Kopf. Entsetzt hielt sie den Atem an. Es war nicht Brendan, sondern ein hoch gewachsener Priester mit hagerem Gesicht und den glühenden Augen eines Fanatikers. »Ja, ich bin zu Euch gekommen, Mylady. Euer irdisches Leben habt Ihr verwirkt. Aber es ist meine Pflicht, für Euer ewiges Seelenheil zu sorgen. Legt ein Geständnis ab, Mylady, dann wird der König sein Bestes tun, um Euch vor der Enthauptung zu retten - obwohl Philipp von Frankreich Euer Blut fordert. Auch Comte de Lacvilles Erbe wird Eure Hinrichtung verlangen, nachdem Ihr Euren edlen Gemahl so grausam getötet habt.«
    Langsam erhob sie sich. »Ich bin unschuldig!«, erklärte sie mit eisiger Stimme.
    »Wenn Ihr ein Geständnis ablegt...«
    »Wie kann ich eine Tat gestehen, die ich nicht verübt habe?«
    »Der Allmächtige und der König begegnen den Sündern, die sich zu ihren Verbrechen bekennen, weitaus barmherziger.«
    »Wie ich bereits sagte - ich habe meinen Mann nicht ermordet. Und Ihr seid nicht mein Beichtvater. Wenn ich einen Rat brauche, lasse ich meinen eigenen Priester rufen.«
    »Dieses Recht steht Euch nicht mehr zu.«
    »Nun, dann spreche ich mit dem lieben Gott. Geht jetzt, ich habe Euch nichts mitzuteilen.«
    »Ihr gefährdet Eure unsterbliche Seele, Mylady.«
    »Keineswegs - der Allmächtige weiß, dass ich unschuldig bin.«
    Drohend zeigte er mit einem langen Finger auf ihr Gesicht. »Als Mann Gottes werde ich Euch noch eine Chance geben.«
    Endlich ging er davon und Eleanor lehnte sich zitternd an die geschlossene Tür.
    Brendan galoppierte durch die Wälder, begleitet von Eric, Thomas de Longueville, Liam, Collum und einem anderen treuen Gefährten namens Hagar. Nur ein einziges Mal hielten sie kurz an, um den Pferden eine Ruhepause zu gönnen und ihre Strategie zu besprechen. Da sie bloß zu sechst waren, konnten sie das Schloss Clarin nicht stürmen.
    »Immerhin besitzen wir Kleider in Lord Gillys Farben«, bemerkte Eric. »Wir könnten uns als englische Eskorte ausgeben.«
    »Nur wenn Hagar den Mund hält«, meinte de Longueville. »In seinem Französisch schwingt ein grässlicher schottischer Akzent mit.«
    Erbost starrte Hagar ihn

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