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Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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konnte. »Offenbar hat dieser Mann seine Abstammung erkannt und entschieden, dass die Zuchtrechte trotz Teslas Alter den Preis wert sind.«
    »Du hast nie gesagt, dass Tesla wertvoll ist.« Ich zog die Stirn kraus. Zuchtrechte? Der Typ wollte, dass Tesla sich mit einer Stute verlustierte? Mein alter, klappriger Tesla, der mehrere Stunden herumgehen musste, um die Steifheit aus seinen Gelenken zu vertreiben? Wertvoll? »Meinst du, man hat ihn gestohlen? Vielleicht sollte ich meiner Freundin in Ungarn schreiben und sie fragen, woher ihr Großvater ihn hatte.«
    Ben zuckte die Achseln. »Ich hatte eigentlich vorgehabt, noch in Ungarn über Teslas Vergangenheit zu recherchieren, aber ich wurde … na ja … abgelenkt.«
    »Wovon?«, fragte ich und riss meine Aufmerksamkeit schlagartig von dem Mysterium um Tesla los.
    Ben schaute mich wortlos an. Mit einem verärgerten Knurren streifte ich beide Handschuhe von meiner Rechten und kratzte eine juckende Stelle auf meinem Handrücken, bevor ich die Finger auf die nackte Haut über dem Ausschnitt seines schwarzen T-Shirts legte. Ben gehörte zu den wenigen Personen, die ihr Bewusstsein vor mir abschotten konnten, sodass ich nicht von einer ganzen Flut von Emotionen überwältigt wurde. Darum war das Einzige, was ich wahrnahm, ein heftiger, verzehrender Hunger.
    Seufzend nahm ich die Hand weg. Ich tat es widerwillig, doch ich wusste, dass, wenn ich ihn weiter berührte, wir uns am Ende doch küssen würden, und ich brauchte dringend ein paar Antworten. Eine kleine Stelle an meiner Schläfe begann zu kribbeln. Ich kratzte sie und sagte: »Du musst übrigens nicht sämtliche Gefühle abblocken. Ein paar wären ganz hilfreich.«
    Trotz des dämmrigen Lichts konnte ich sehen, wie seine Zähne aufblitzten, als ein flüchtiges Grinsen über sein Gesicht glitt. »Wenn du alles über mich wüsstest, gäbe es kein Geheimnis mehr, dass dich immer wieder zu mir zurücktreibt.«
    Meine Nase juckte. Ich rubbelte sie, dabei antwortete ich: »Noch ein Geheimnis mehr, und ich werde mir überlegen, ob ein weniger frustrierender Freund nicht die bessere Wahl wäre. Also bist du nach unserer Abreise in Ungarn geblieben?«
    Meine Wange stach. Ben sagte nichts, als ich sie kratzte.
    »Was genau hast du in Ungarn gemacht? Hatte es etwas mit diesem Job zu tun, von dem du mir nichts erzählen willst?«
    Mein Nacken zuckte praktisch vor lauter Juckreiz. Ich kratzte mich mit beiden Händen, dabei verwünschte ich im Stillen die Tatsache, dass Ben mich nicht belügen konnte. Nicht dass ich belogen werden wollte, aber die Erfahrung hatte mich gelehrt, dass es weitaus nerviger war, wenn er in Redestreik trat, als wenn ich gezwungen gewesen wäre einzuschätzen, ob er die Wahrheit sagte.
    »Und was ist mit deinem Kreuz passiert? Du trägst es nicht mehr. Du hast doch nicht plötzlich die typische Vampir-Allergie dagegen entwickelt, oder? Du hast behauptet, du könntest ein Kreuz um den Hals tragen, Kirchen betreten und all das – hat sich daran irgendetwas geändert?«
    »Nein, daran hat sich nichts geändert.« Er kniff die Brauen zusammen, als ich mit beiden Händen hinter mich fasste, den Rücken meines T-Shirts hochschob und mich wie verrückt an einer grausam juckenden Stelle an der Wirbelsäule kratzte. »Hast du dir bei Tesla Flöhe eingefangen?«
    »Ich habe keine Flöhe!«, protestierte ich entrüstet, als ich mich gegen den Wohnwagen lehnte und meinen Rücken an einem vorstehenden Metallstück schrubbelte. Der Juckreiz ließ nicht nach, aber es war einen Versuch wert gewesen. »Und Tesla auch nicht!«
    »Warum hüpfst du dann herum, als hättest du in Juckpulver gebadet?«
    »Daran ist meine Mutter schuld. Offenbar fängt ihr Zirkel an. Auf diese subtile Weise teilt sie mir mit, dass meine Anwesenheit erwünscht ist.«
    Seine schwarzen Augenbrauen zuckten nach oben. »Sie martert dich, wenn sie dich sehen will?«
    »Es ist nur ein einfacher Juckzauber«, sagte ich über meine Schulter, während ich auf die Lichtung hinter dem Hauptzelt zusteuerte, wo der Zirkel stattfinden würde. »Er richtet keinen Schaden an, ist aber sehr lästig, bis sie ihn aufhebt. Hast du Lust, mich zu dem Zirkel zu begleiten?«
    Ben schüttelte den Kopf. »Die meisten Hexen stehen nicht sonderlich darauf, wenn ein Abkömmling der dunklen Mächte die Reinheit ihrer Zusammenkunft beschmutzt.«
    Ich erwiderte, dass meine Mutter ihn nicht für böse hielt, nur weil er ein Vampir war, aber inzwischen juckten siebzehn

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