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Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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das
Vikingahärta
nicht zurückgeben, werde ich dir das Kostbarste wegnehmen, das du besitzt.«
    Panik schoss in mir hoch angesichts der Bilder, die in schneller Abfolge durch meinen Kopf jagten – Ben, meine Eltern, Tesla, Soren und Imogen … sie alle waren mir mehr als kostbar. »Wegnehmen? Wo willst du sie denn hinbringen?«
    Sein Blick verwandelte mein Herz in einen eisigen Klumpen der Furcht.
    »Gib mir jetzt den Valknut, sterbliche Fran.« Die Stimme, die aus seinem Mund drang, klang seltsam verstärkt, so als spräche er durch ein Megafon. Sie war so laut, dass mir die Ohren wehtaten.
    Das Amulett fest mit der Hand umgreifend, schüttelte ich den Kopf und wich mehrere Schritte zurück. »Nicht solange du mir Tesla nicht zurückgibst und die Wikinger-Geister nach Walhall bringst.«
    Seine Augen wurden schmal. »Du würdest jene, die dir lieb und teuer sind, für ein kleines, bedeutungsloses Schmuckstück opfern?«
    »Nein, das würde ich nicht.« Mein Blick flog zu Imogen, aber ihre Brust hob und senkte sich ganz normal, woraus ich schloss, dass Loki die Wahrheit gesagt hatte und sie nur schlief. »Vielmehr würde ich bis zu meinem letzten Atemzug für sie kämpfen. Wenn du so scharf bist auf diesen Valknut, wirst du ihn mir entweder abluchsen oder meine Forderung erfüllen müssen.«
    Er zischte etwas und ging zum Angriff über, aber obwohl das
Vikingahärta
eigentlich Loki gehörte und es seine Kraft von ihm bezog, schien es den Gott nicht sonderlich zu mögen, denn plötzlich schoss ein rot-goldenes Licht aus ihm hervor, und Loki machte einen Satz nach hinten.
    »Nun gut«, knurrte er, und sein Körper begann zu flimmern. »Wer nicht hören will, muss fühlen.«
    Noch bevor ich etwas erwidern konnte, löste er sich fluoreszierend in nichts auf. In der einen Sekunde stand er noch vor mir, in der nächsten hatte er sich verflüchtigt, und nur ein paar letzte schillernde Funken in der Luft deuteten darauf hin, dass hier eben noch ein Gott gewesen war.
    Imogen stöhnte.
    »Ist alles okay?«, fragte ich und kniete mich neben sie. »Wie fühlst du dich?«
    Sie rieb sich den Kopf. »Als ob mir jemand eins übergebraten hätte. Was ist passiert? Igitt. Ich liege auf Seegras.«
    Ich klopfte sie ab und half ihr, den Tang aus ihren langen, silberblonden Haaren zu pflücken, dabei schilderte ich ihr, was Loki gesagt und getan hatte.
    »Oh! Das wird ihm nicht gut bekommen, uns auf diese Weise zu behandeln«, empörte sie sich mit zornig blitzenden Augen. »Warte nur, bis Benedikt davon erfährt!«
    »Äh. Ja.« Ein Frösteln lief über meine Arme bei der Erinnerung an Lokis Drohung, mir jene zu nehmen, die mir am meisten bedeuteten. »Wir sollten ihm von der Sache lieber nichts erzählen.«
    »Ihm nichts erzählen?« Imogen, die gerade ihre Utensilien für Lokis Beschwörung zusammensammelte, stutzte sichtlich. »Fran, du darfst Benedikt etwas derart Wichtiges nicht verschweigen.«
    »Warum nicht? Für ihn scheint es doch auch kein Problem zu sein, Geheimnisse vor mir zu haben.« Ich reichte ihr den Kelch.
    Sie schüttete das Wasser aus, dann schaute sie mich stirnrunzelnd an. »Das ist etwas anderes, und das weißt du.«
    Ich konnte zwar keinen Unterschied erkennen, aber eine Diskussion darüber würde im Moment niemandem nützen. Darum schwieg ich, während wir langsam zu den Wohnwagen zurückgingen und Imogen mir einen ausführlichen Vortrag darüber hielt, dass ich Vertrauen in Ben haben müsse.
    »Fran!« Sie blieb neben der Treppe zu ihrer Unterkunft stehen. Ich gab ihr die Sachen, die ich aufgeklaubt hatte. »Du hast mir nicht eine Sekunde zugehört, stimmt’s?«
    »Doch, das habe ich.«
    Sie öffnete die Tür, lugte nach drinnen, um sich zu vergewissern, dass Ben noch nicht auf war, und warf ihren Kram auf den Stuhl gleich neben dem Eingang. »Du kannst die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen! Das Problem verschwindet nicht, indem du es ignorierst.«
    »Das ist mir klar. Und ich werde es nicht auf sich beruhen lassen.«
    »Wie ist dann dein Plan?«
    Finnvid und Gils aalten sich auf den Liegen in der Mitte des Wohnwagen-Rondells in der Sonne, zwischen ihnen ein Ghettoblaster, aus dem laute Musik plärrte, während sie sich eine Kiste schwedisches Bier hinter die Binde kippten.
    »Ich werde Sir Edward um Hilfe bitten. Jetzt, da ich weiß, mit wem ich es zu tun habe, muss ich nur noch herausfinden, wie ich Loki dazu bringen kann, meine Forderung zu erfüllen.«
    »Loki?« Finnvid schaute von einem Magazin

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