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Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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bekriegt, aber bei einer Schlacht gegen Loki werden sie auf unserer Seite kämpfen. Heute Nacht, wenn die Sonne tief am Horizont steht, wird die Göttin Fran Loki in unseren Hinterhalt locken, anschließend stürzen wir uns auf ihn und verarbeiten wir ihn ein für allemal zu Hackfleisch.«
    Die anderen taten mit freudigem Gebrüll ihre Zustimmung kund. Am liebsten hätte ich ihnen allen mit einer kleinen Damenaxt zum Köpfen auf den Schädel gehauen. »Verdammter Ochsenfrosch, welchen Teil von ›er ist ein Gott‹ habt ihr nicht verstanden? Ihr könnt ihn nicht zu Hackfleisch verarbeiten! Und selbst wenn ihr es könntet, will ich seinen Tod gar nicht – er soll mir nur Tesla wiedergeben und euch alle auf die Reise schicken.«
    Zwölf Wikinger zogen wie auf Kommando einen Flunsch.
    »Bei der Liebe der Göttin … selbst wenn ich diesem Plan zustimmen würde – was ich nicht tue! –, könnte ich euch nicht helfen. Ich habe heute Abend ein Date mit Ben, schon vergessen?«
    »Das erste Rendezvous«, sagte Gils und schürzte die Lippen. »Das sollte die Göttin auf keinen Fall verpassen.«
    Isleif nickte. »Es ist wichtig.«
    Eirik schritt mehrmals auf und ab. »Also gut. Dann werden wir einen anderen Köder anstelle der Göttin benutzen, um Loki zu überlisten. Und sobald er in der Falle sitzt –«
    »Werde ich ihm die Leber rausschneiden, sie vor seinen Augen kochen und sie ihm zu essen geben, solange sie noch dampft«, vollendete Ljot enthusiastisch.
    »Kein Lebergeschnipsel!«, schrie ich.
    »Dann halten wir ihn eben gefangen, bis die Göttin von ihrem Date zurückkommt und ihn unter ihre Knute zwingen kann«, ruderte Eirik zurück und brachte Ljot mit einem Kopfschütteln zum Schweigen. Allerdings hätte ich schwören können, dass er seinem Kumpel dabei zuraunte, sie würden Loki dann einfach später die Leber rausschneiden, aber das kann ich mir in meiner Paranoia auch eingebildet haben.
    »Jedenfalls wird es kein Abschlachten, kein Leber-Kochen und keinen weiteren Unfug mit irgendjemandem vom Markt geben. Sollte mir nur noch eine einzige Beschwerde von Absinthe über euch zu Ohren kommen …«
    Ich guckte sie einen nach dem anderen streng an. Jeder einzelne Wikinger bemühte sich nach Kräften, eine Unschuldsmiene aufzusetzen.
    »Wir haben seit Tagen nicht mehr vergewaltigt, gebrandschatzt, geplündert oder gemordet«, grummelte Finnvid. »Ja, gut … wir haben letzte Nacht den
McDonald’s
überfallen, aber das war nur für das Opfer.«
    »Und seht, was es genützt hat«, erwiderte ich und notierte mir im Geist nachzuforschen, ob sie Geld für die Hamburger-Opfer dagelassen hatten.
    »Du wirst nun gehen, Göttin, und dich für dein Rendezvous schön machen«, sagte Eirik und scheuchte mich weg, als ich zu sehen versuchte, was Gils so eifrig in seinen Laptop hackte. Wieso wusste er überhaupt, wie man einen benutzte, und seit wann konnte er tippen? »Wir werden uns hier um alles kümmern.«
    »Genau davor graut mir.«
    »Wir werden die Waräger rufen, damit sie uns helfen, den Gott Loki zu fangen. Wir werden niemanden massakrieren, sondern warten, bis du zurück bist, bevor wir ihn foltern. Siehst du? Wir haben alles im Griff. Jetzt husch, husch, ab zu deiner Verabredung.«
    Ich überprüfte den Stand der Sonne am Himmel. »Mir bleiben noch fast fünf Stunden, bis ich mich für mein Date fertig machen muss. Ich könnte euch unterdessen zur Hand gehen.«
    »Aber du bist eine Göttin!«, protestierte Eirik mit gespielter Entrüstung. Er packte mich am Ellbogen und zerrte mich von Gils und seinem Laptop weg. »Wir würden dir niemals abverlangen, dass du arbeitest. Das wäre verwerflich.«
    »Wenn du meinst.« Ich ließ mich von ihm wegführen, allerdings nur, weil ich nicht glaubte, dass die Wikinger allzu viel anstellen konnten, solange sie sich an ihr Versprechen hielten, niemanden zu töten oder zu rösten.
    »Wir sehen uns später, wenn die Falle für den Gott Loki bereit ist.« Eirik ließ meinen Arm los und gab mir einen kleinen Schubs.
    Ich blieb stehen und funkelte ihn verärgert an. »Na gut. Aber stellt keinen Unsinn an. Ich werde mit Sir Edward sprechen, während ihr eure tollen Pläne schmiedet. Und nicht vergessen: Kein Abschlachten! Kein Verstümmeln! Keine Verwüstungen!«
    »Jetzt ab mit dir, Göttin.« Eirik versetzte mir wieder einen Schubs. »Wir haben zu tun.«
    Ich hatte ebenfalls zu tun, aber diesen Gedanken verdrängte ich, als ich zu Tallulahs Wohnwagen trottete. Ich fand es weit

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